zurück März 1934 ID: 193403005

I: Bruckner-Meldungen in Heft 6 der »Musik« XXVI:

Artikel von Friedrich Baser »Bruckners Siegeszug an den Rhein. Zum kommenden Brucknerfest in Mannheim.« [enthält u. a. den Brief Nohls an Bruckner, Bruckners Brief an Mottl darüber, den Brief vom 29.8.1893 an Wolfrum] (*).

Faksimile von Bruckners Brief vom 29.8.1893 an Wolfrum und von zwei Partiturseiten vom »Lied vom deutschen Vaterland« (**).

Friedrich W. Herzog berichtet von einer Aufführung der 7. Symphonie durch die Berliner Philharmoniker unter Eugen Papst in Berlin (***).

Max Voigt schreibt aus Duisburg über eine Aufführung der 3. Symphonie:
   »Otto Volkmann [...] konnte die Tonsprache eines der größten deutschen Sinfoniker durch inbrünstige Hingabe an den Stoff so intensiv gestalten, daß das Ringen nach dem Überpersönlichen, Göttlichen, lebendig vor die Seele trat. Am meisten profitierten die gotischen Steigerungen der gesetzmäßig durchgeführten Thematik von der inneren Spannkraft.« (°).

Martin Frey erwähnt eine Aufführung der 4. Symphonie unter Bruno Vondenhoff in Halle (°°).

Zum Auftakt der Festwoche des Mainzer Stadttheaters (100jähriges Jubiläum) dirigierte Schwieger den 150. Psalm (Bericht von Ludwig Fischer) (°°°).

Erich Hammacher meldet eine Aufführung der 8. Symphonie am zweiten Tag des Cäcilienfestes unter [Georg Ludwig] Jochum in Münster (#).

Hermann Kempf schreibt aus Wiesbaden:
   »Carl Elmendorff brachte im 3. Theatersinfoniekonzert die »Romantische« Bruckners. Es ist schwer, dieser Wiedergabe gerecht zu werden. Obwohl die Gestaltung des gewaltigen Werkes durch den Dirigenten von einprägsamer Wirkung war, so fehlte ihr doch das Metaphysische, das ins Jenseits weisende dieser Musik, deren Konturen ewig zwischen Himmel und Erde zu schweben scheinen. Die leidenschaftliche, stark rhythmisierende Interpretation wurde eine imponierende »Diesseits«-Musik im wagnerischen Klangsinn, vor allem das »Scherzo«, das die barocke Naturseligkeit dieser »Waldmusik« köstlich offenbarte.« (##).

Eugen Papst dirigierte im Leipziger Gewandhaus die 8. Symphonie (###).

Kurze Erwähnung des kommenden Mannheimer Bruckner-Festes (a).

II. [etwa 2. Märzhälfte, nach dem 6.3.1934] Heft 1/2 der Bruckner-Blätter 1934
bringt auf S. 1f einen Artikel von Robert Haas »Zur Gesamtausgabe der Werke Anton Bruckners«,
auf S. 2 - 7 einen Artikel von Alfred Orel »Zur Entstehung von Bruckners IX. Symphonie«,
auf S. 7 - 10 einen Artikel »Willkommen in Mannheim«, der auch das Programm des 3. Bruckner-Festes (25. - 30.4.1934) bekannt gibt
und auf S. 10 - 12 in der geplanten Serie »Unsere Bruckner-Dirigenten« eine Würdigung Siegmund von Hauseggers, die auf einen Artikel Paul Marsops im Deutschen Musikjahrbuch 1924/25 zurückgreift.
Auf S. 15f Buchbesprechungen, signiert »F. M.«[vermutlich: Franz Moißl]: »Christus factus est« [WAB 10], dessen Violinstimme Ludwig Berberich in die Altstimme gelegt hat, »Motetten Anton Bruckners in der Übertragung für Männerchor« von Ferdinand Habel (5 »Tantum ergo« [vermutlich WAB 41 und WAB 42], »Ave Maria« [vermutlich WAB 6], »Tota pulchra«, »Locus iste«, »Virga Jesse«, »Vexilla regis«, »Afferentur regi« und »Ecce sacerdos«) und »Meine Erinnerungen an Dr. Anton Bruckner« von Joseph Gruber.
Die zwei letzten Umschlagseiten informieren über Ausgaben des Musikwissenschaftlichen Verlags: Max Auer »Anton Bruckner. Sein Leben und Werk«, Anton Bruckner »Christus factus est« [WAB 10] und »soeben erschienen« 9. Symphonie (b).

III. Das Märzheft der Zeitschrift für Musik bringt eine Abbildung der Ehrenmedaille [Kilenyi] der Amerikanischen Bruckner-Gesellschaft (c).

IV. Im Musikwissenschaftlichen Verlag erscheint erstmals die Partitur des »Christus factus est« (WAB 10) (d).
Veröffentlichung der Partitur der 9. Symphonie und der »Entwürfe und Skizzen« (Alfred Orel) in der Gesamtausgabe des Musikwissenschaftlichen Verlags [Datierung des Vorworts] (e).
»An der Durchsicht der Partitur waren außer den Herausgebern [Orel und Robert Haas] die Herren Siegmund v. Hausegger und Karl Wachter beteiligt. Das Orchestermaterial besorgte Karl Wachter« (f).
[später, vgl. 15.7.1934] Leopold Nowak begann noch ca. 1934/35 mit ausführlichen Korrekturen der »Entwürfe und Skizzen« (f1).

V. »Chord & Discord« 1, Nr. 5, meldet auf S. 27f, daß die Ehrenmedaille der Bruckner Society of America an Martin G. Dumler, Max Auer und Franz Moißl verliehen wurde (g).
Dieses Heft bringt auf S. 12, anläßlich eines Artikels über die 1. Symphonie, eine Federzeichnung (IKO 263) von Francis Coradal (h).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193403005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193403005
letzte Änderung: Mai 14, 2024, 11:11