zurück Mai 1935 ID: 193505005

Datierung des Vorwortes von Fritz Grüningers Buch »Der Ehrfürchtige. Anton Bruckners Leben dem Volke erzählt« (a).
Der Umschlag des Buches ist mit einer Darstellung (IKO 266, Tuschzeichnung oder Holzschnitt: Bruckner am Spieltisch einer Orgel) gestaltet (b).

Aufführung der g-Moll-Ouvertüre, der d-Moll-Messe und des 150. Psalms unter Chordirektor Ernst Knauschner in Marienbad geplant (c).

Dasselbe Programm (g-Moll-Ouvertüre, d-Moll-Messe und 150. Psalm) mit Chor und Orchester der Prager deutschen Musikakademie unter Leo Franz wird für das »Chorkonzert der Anstalt« [vgl. auch 26. - 29.6.1935] angekündigt (d).

Bruckner-Meldungen in Heft 8 der »Musik« XXVII:

Friederike Schwarz berichtet aus Prag von einem Vortrag von Gustav Becking anläßlich der Gründung der Bruckner-Gemeinde, dem sich eine Schallplattenaufführung der 7. Symphonie anschloss (*).

Max Broesike-Schoen meldet aus Hamburg:
   »Der Richard-Wagner-Verein feierte seinen 200. Vereinsabend mit einer Aufführung des allzu selten gespielten Streichquintetts von Bruckner (vorgetragen vom verstärkten Hamann-Quartett).« und erwähnt eine Aufführung der 8. Symphonie [durch die Berliner Philharmoniker?] unter Hermann Abendroth (**).

Kurt Herbst schreibt in der Rundfunkchronik:
   »Berlin beschloß seinen Bruckner-Zyklus [prov. WAB 86] sehr gut mit einem Gastdirigentenspiel Siegmund von Hauseggers. Es war sicher vom Berliner Sender zunächst etwas gewagt, seinem Hörerkreis in kurzer Aufeinanderfolge sämtliche Bruckner-Sinfonien vorzusetzen. Jedoch war der Erfolg bereits dadurch gesichert, daß man zu diesem Zyklus abwechselnd eine Reihe von guten Bruckner-Dirigenten heranzug, die diesem Zyklus nicht nur einen künstlerisch einheitlichen Verlauf, sondern auch eine künstlerische Auswahl verschiedener Bruckner-Auffassungen versprachen. Diesen letzten Punkt betrachten wir zum Beispiel als einen Vorzug gegenüber der gleichnamigen Veranstaltung des Reichssenders Leipzig.« (***).

Hermann Killer erwähnt eine Aufführung des Quintetts durch das Kölner Streichquartett in Berlin (°).

Wilhelm Jung berichtet von der »monumentalen Ausdeutung« der 5. Symphonie durch Hermann Abendroth im 15. Gewandhauskonzert in Leipzig (°°).

[ca. Mai 1935, nach dem 29.4.1935]
Die Bruckner-Blätter 1935 bieten in Heft 1/2
auf S. 1 - 9 Informationen zum 5. Bruckner-Fest der Internationalen Bruckner-Gesellschaft in Freiburg (25.5. - 2.6.1935, Programm, Artikel von Fritz Grüninger und Heinrich Zöllner), kündigen auf S. 10 die Prager Brucknertage (27. - 29.6.1935) an,
bringen auf S. 11 - 13 einen Vorabdruck aus Ernst Schwanzaras »vor dem Abschluß stehenden« Bruckner-Buch (»Anton Bruckners Aufenthalt in Prag [/] Episodisches von Dr. Robert Marschner«) und
teilen auf S. 13f (Artikel Franz Gräflingers) das Programm der Brucknertage in Linz und St. Florian (26. - 28.7.1935) mit.
Auf S. 15f Einladung zur Generalversammlung des Musikwissenschaftlichen Verlages (gez. Furreg und Dr. Werner), Ankündigung des 6. Internationalen Bruckner-Festes in Amsterdam im letzten Vierteljahr 1935 [fand nicht statt, vgl. z.B. 13.4.1935] und des 7. Internationalen Bruckner-Festes im Juni 1936 in Zürich [tatsächlich: das 6. Bruckner-Fest] und Hinweis auf Ereignisse in Amerika: Martin Dumler Präsident der Bruckner Society, Bruckner-Ehrenmedaille für Charles O'Connel für Verdienste um Bruckner-Schallplatten (kürzlich die erste Einspielung der 7. Symphonie), Eugen Ormandy Ehrenmitglied der B.S.A., Willy Reich »European Correspondent«, Aufführungen der 4. Symphonie unter Stock in Chicago, der 5. Symphonie unter Klemperer in New York und Philadelphia, der 6. Symphonie unter Goossens in Cincinatti [11./12.1.1935], der 7. Symphonie unter Koussewitzky in Boston [geplant,siehe 6.3.1936], Gabrilowitsch in Detroit [20.12.1934], Toscanini in New York [27.1.1935] und Ormandy in Minneapolis [Frühjahr 1934] und der 9. Symphonie unter Klemperer in New York [11.10.1934 gemeint?].
Weitere Nachrichten auf S. 16 über Berlin (15.4.1935), Leipzig (Rundfunk-Zyklus), Wien (21.4.1935), Preßburg (29.4.1935), Karlsbad (17.3.1935), Bodenbach (19.4.1935), Japan (Januar 1935), Brüssel (Präsentation der Gesamtausgabe bei der Weltausstellung) und Wien (Gründung des Dr.-Franz-Marschner-Bundes auf Anregung Schwanzaras.
Der Außenumschlag informiert [auf den S. 2 - 4] über Ausgaben des Musikwissenschaftlichen Verlags: Franz Schalk »Brief und Betrachtungen«, Max Auer »Anton Bruckner [/] Sein Leben und Werk«, Vier Orchesterstücke [WAB 97 und Marsch WAB 96] (Partitur und Ausgabe für Blasmusik), Marsch in Es-Dur, Missa solemnis in b-Moll, Requiem [WAB 39], Christus factus est [WAB 10], 1. Symphonie (beide Fassungen), 6. Symphonie und 9. Symphonie. Die 5. und 4. Symphonie seien in Vorbereitung. (°°°)


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193505005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193505005
letzte Änderung: Feb 12, 2023, 14:14