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Scherenschnitt von Otto Böhler [IKO 62] - Bruckner [tatsächlich?] im Konzert von Bronislaw Hubermann (*).
Scherenschnitt von Otto Böhler [IKO 68] - Bruckner mit Schirm (**).
Ölgemälde von Anton Miksch in Linz [IKO 67] (***).
[?] Drei Photographien von Anton Paul Huber [IKO 63-65] (°). Variante IKO 63c mit Unterschrift »Anton Bruckner mp« aus dem Besitz von Karl Lorenz (°a). Bruckner widmete eine von ihnen [IKO 63] Frl. Valerie Edle von Pistor [vielleicht schon 1891, nach dem 7.11.1891?] (°°).

Besprechung der 8. Symphonie in der Neuen Zeitschrift für Musik, S. 324 [Saisonrückblick?] (°°°).

Fromme's Musikalische Welt, Jg. 1893, berichtet
auf S. 41 über die Aufführung der 4. Symphonie am 15.6.1892:
"15. Juni 1892
     Grosse Musikaufführung des Wiener Akad. Wagnervereines unter Leitung von J. Schalk in der Musikhalle. Programm: […] A. Bruckner: „Romantische Symphonie“ (Nr. 4, Es-dur). […] Besuch und Erfolg dieses Concertes waren glänzend und gipfelte der Eindruck in den Meister Bruckner von allen Seiten dargebrachten Ovationen. […]“ (#a)
und auf S. 43 über die der 3. Symphonie am 9.7.1892
"9. Juli 1892
     Drittes Symphonieconcert der Componisten und Gastdirigenten. Leiter desselben: Herr Ferdinand Löwe, Concertpianist und Professor am Wiener Conservatorium. Programm: […] Bruckner: Symphonie Nr. 3, D-moll (R. Wagner gewidmet); […]     Ein höchst ehrenvolles erstes Dirigentendebut und zugleich ein neuer Erfolg der „Idee der Tischaufstellung“, welche selbst der zu dem so schwierigen Verständniss einer Bruckner-Symphonie von den Hörern verlangten unverbrüchlichen Aufmerksamkeit nichts wesentliches anhaben konnte. Berlioz’ Sylphentanz zur Wiederholung verlangt, die Bruckner bereiteten Ovationen ähnlich wie bei der Musikaufführung des Akademischen Wagnervereines (15. Juni) […]“ (#b)
und bringt auf S. 58-60 eine Tabelle mit Bruckner-Werken:
„Kleines vaterländisches Componisten-Lexikon.
[S. 58:]
[… Josef Bayer bis Brahms …]
     Bruckner Anton, geb. 4. September 1824 zu Ansfelden in Oberösterreich, k. k. Hoforganist; Prof. des Orgelspiels, der Harmonielehre und des Contrapunktes am Conservatorium, Lector an der Universität in Wien. Wurde Anfang December 1891 zum Ehrendoctor der Wiener Universität ernannt, welches Ereigniss von der letzteren durch einen glänzenden Festcommers des akadem. Gesangsvereines gefeiert wurde. Letztes grösseres Werk, Halleluja, für Doppelchor und Orchester, Festcomposition bestimmt für die im September 1892 anlässlich der Musik- und Theaterausstellung hier abzuhaltende (aber wegen der Choleragefahr abgesagte) Tonkünstlerversammlung des allgemeinen deutschen Musikvereins. Da über Bruckner’s Schöpfungen im Publicum noch viel Irrthümliches verbreitet ist, dürften folgende Daten willkommen sein:
[Tabelle auf S. 59 und 60:]
     Bruckner’s Hauptwerke. 
                          a) Symphonien:
[Spalten-Beschriftung:]
|| Nr. || Tonart || Componirt wann? || Erste Aufführung || Wem [sic] verlegt? Bei wem? || Bemerkung ||
|| 1 || C-moll || 1865-66 in Linz || mit unzureichenden Kräften: Linz 1868 | erstmals würdig: 13. December 1891 | Philharm. Concert in Wien || ungedruckt ||     ||
|| 2 || C-moll || 1871-1872 || 26. Oct. 1873 Compositionsconcert d. Autors „zum Schlusse d. Weltausstellung“ in Wien. || ungedruckt ||     ||
|| 3 || D-moll || 1873 || alte Form: 16. Dec. 1877 Gesellschaftsconcert; umgearbeitete Form: 21. Dec. 1890 Philharmon. Concert, Wien || Th. Rättig in Wien || R. Wagner gewidmet | arrangirt 4händig a) alte Form von G. Mahler; b) neue v. F. Löwe u. J. Schalk. ||
|| 4 || Es-dur *) || 1876-1877 || 20. Febr. 1881 Concert zum Besten des Deutschen Schulvereines in Wien (Philharmoniker unter H. Richter) || Albert J. Gutmann, Wien || 4händig arrang. v. F. Löwe, gewid. Fürst Const. Hohenlohe. ||
|| 5 || B-dur || Anfang der Achtzigerjahre || nicht aufgeführt || ungedruckt ||     ||
|| 6 || A-dur || Anfang der Achtzigerjahre || die Ecksätze unaufgeführt, Adagio und Scherzo gebracht von Director Jahn in einem Philh. Conc. 11. Febr. 1883, Wien || ungedruckt ||     ||
|| 7 || E-dur || 1883 || 30. Dec. 1884 Leipzig: Stadttheater, Dirigent: A. Nikisch || Albert J. Gutmann, Wien || 4händ. arrang. v. J. u. F. Schalk; gew. König Ludwig II. v. Bayern ||
|| 8 || C-moll || 1889-1890 || noch nicht aufgeführt || Carl Haslinger Wien || 4händ. arrang. v. J. u. F. Schalk, Kaiser Franz Joseph gewidmet.
      *) Genannt „Romantische Symphonie“.
[S. 60:]
          b) Streichquintett in F-dur
gewidmet Herzog Max Emanuel in Bayern, verlegt von Albert J. Gutmann in Wien, vierhändig arrangirt von J. Schalk (erste öffentliche Aufführung 8. Januar 1885, Quartett Hellmesberger in Wien.)
           c) Tedeum in C-dur
(erste öffentliche Aufführung 10. Januar 1886, Gesellschaftsconcert in Wien) verlegt von Th. Rättig, Wien (Partitur und Clavierauszug mit Worten).
          d) Drei grosse Messen
(darunter verlegt und in Partitur erschienen bei J. Gross in Innsbruck, die erste in D-moll.“ (#c).
In der Rubrik »Rückblicke auf das Musikjahr 1891/92« auf S. 98f werden Aufführungen der 1. Symphonie [13.12.1891] und des »Te deum« erwähnt:
"Rückblicke auf das Musikjahr 1891/92
[…]
     Von den Novitäten der Philharmoniker war die interessanteste und bedeutendste eine eigentlich schon mehr denn 20 Jahre alte: Anton Bruckner’s erste Symphonie und [sic] C-moll, die nachdem sie nur einmal zuvor und zwar 1868 mit unzureichenden Kräften in Linz aufgeführt worden war, nun ihre erste würdige Darstellung am 13. December 1891 in Wien erlebte. Diese mit stürmischtem Beifalle aufgenommene Erstaufführung fiel in eine für Meister Bruckner besonders glorreiche Zeit, indem er kurz zuvor zum Ehrendoctor der Wiener Universität ernannt worden war, welches freudige Ereigniss der akademische Gesangsverein am 11. December 1891 unter massenhafter Betheiligung studentischer und nichtstudentischer Kreise durch einen solennen Festcommers im Sofiensaale beging.     In den Gesellschaftsconcerten brachte Bruckner’s Tedeum den gewohnten mächtigen Eindruck hervor. Weitere Lorbeeren sollten dem so spät erst nach seiner vollen Bedeutung erkannten vaterländischen Tondichter auf der Wiener Musik- und Theaterausstellung beschieden sein, wovon an anderer Stelle bereits die Rede war.*)
[Fußnote: „*) Siehe unseren besonderen Artikel über die „Musik- und Theaterausstellung“.“] […]“. (#d);
im Kapitel »Sonstige bemerkenswerte musikalische Ereignisse des In- und Auslandes in der Saison 1891/92« auf S. 110f werden die Aufführungen vom 3.12.1891, 11.12.1891, 13.12.1891, 15.4.1892 und 26.5.1892 angeführt:
„Sonstige bemerkenswerthe musikalische (oder mittelbar auf die Kunst Bezug nehmende) Ereignisse des In- und Auslandes in der Saison 1891/92. […] 3. December 1891: Erste Aufführung von Bruckner’s Te deum und Berlioz’ „Romeo und Julie“-Symphonie durch Dr. H. Viotta in Amsterdam. | 11. December 1891: Grosser Festcommers des Wiener akad. Gesangvereines im Sofiensaale zur Feier der Ernennung des Tondichters Anton Bruckner zum Ehren-Doctor der Wiener Universität. | 13. December 1891: Erste Aufführung von Bruckner’s erster (1868 in Linz comnponirten) Symphonie (C-moll) in Wien (3. philharmonisches Concert). Des grossartigen Werkes erste würdige Aufführung überhaupt.[...]
[S. 111:]
15. April 1892: Erste Aufführung von Bruckner’s Tedeum in Hamburg (Concert im Stadttheater) [,,,] 26. Mai 1892: Grossartige und von colossalem Erfolge gekrönte Aufführung des Bruckner’schen Tedeum in Cincinnati (Dirigent: Thomas. Mitwirkend 800 Sänger, 120 Musiker, Zuhörer 7000.)" (#e)
und im Kapitel »Wiener Concert-Programme« jene vom 13.12.1891 (1. Symphonie) auf S. 116:
"Acht philharmonische Concerte […] III A. Bruckner: Symphonie Nr. 1 (C-moll) (componirt 1868 in Linz, erste Aufführung in Wien)." (#f),
vom 20.12.1891 (»Te deum«) auf S. 118:
"Vier (ordentliche) Gesellschaftsconcerte. | Dirigirt von Wilhelm Gericke | II  20. December 1891 | – – – Bruckner: Te deum für Chor, Soli, Orchester und Orgel. – Gesangssoli Damen: Friederike Mayer, Gisela Kölrner, Herren: A. Schittenhelm, F. Forstner." (#g),
vom 30.12.1891 (2 Sätze der 1. Symphonie) und 23.4.1892 (Teile der f-Moll-Messe) auf S. 121 bzw. 122:
"„Interne Musikabende“ des Wiener Akademischen Wagnervereines. Dirigirt von J. Schalk. | II. (IV.) 30. December 1891 | […] Bruckner: Adagio und Finale aus der ersten Symphonie (C-moll) für Clavier übertragen und ausgeführt von Herrn F. Löwe. | IV. (II.) 23. April 1892 | […] Bruckner: Sanctus, Benedictus und Agnus aus der grossen Messe in F-moll (compon. 1868); Gesangs-Soli: Damen Sofie Chotek, A. Parger, Herren F. Schaumann, K. Giannoni; Clavier statt Orchster: Herr F. Foll, Harmonium: Herr H. Kober. […]" (#h)
und jene vom 27.3.1892 (»Ave Maria« [WAB 6]) auf S. 123:
"Jahresconcert des Wiener Akademischen Gesangvereines. Dirigirt von Chormeister Raoul Mader. | 27. März 1892 | […] A. Bruckner „Ave Maria“, 8-stimm. gemischter Chor. […]" (#h).
Auf S. 166 (»Musikalische Statistik von Wien«) wird Bruckner erwähnt: » K. k. Hof- und Kammermusik. | Hofmusiker. Organisten: […] Bruckner Ant., […]« (#i),
ebenso auf S. 168: »Kirchenmusik in Wien | K. k. Hof-Musikcapelle | Hoforganisten: [...] Bruckner Anton.« (#j).
Auf S. 176: »Wiener Musiker-Adressen | Bruckner Anton, Dr. phil. und Comp., Prof. (Org.), k.k. Hoforganist, Lector a. d. Universität, I., Hessgasse 7« (#k).

Der Jahresbericht des Wiener Akademischen Wagner-Vereins 1893, 21. Jahrgang, erwähnt auf S. 5 die Absicht, die komplette f-Moll-Messe aufzuführen (##a), und verzeichnet auf S. 29 bei »Musikalien« die Chor- und Orchesterstimmen der f-Moll-Messe, den vierhändigen Klavierauszug der 1. Symphonie und als Geschenke Theodor Rättigs die Partituren der 3. Symphonie [irrtümlich: "Symphonie Nr. 7. (D-moll.) Neue Ausgabe."] und des »Te deum« (##b).
Auf S. 14 ist (ohne eigenes Datum - erwähnt werden Vortragsabende am 9.3.1893 - ohne Angabe der Werke - und 18.5.1893 [Wagner-Gedenkfeier]) verzeichnet, dass die 1. Symphonie [Klavierfassung] bei einem der Musikalischen Vorträge an einer Donnerstag-Wochenversammlung aufgeführt wurde. Auf S. 18 wird Bruckner als Ehrenmitglied angeführt (##c).

Im Jahresbericht des Wiener Akademischen Gesang-Vereines, 36. Vereinsjahr 1893/94, schreibt Karl Pany im Vorwort auf S. 8 (datiert 1.10.1894):
"So konnten wir unser Ehrenmitglied Dr. Bruckner zu seiner Ernennung zum Ehrenbürger von Linz und bald darnach zum 70. Geburtstage beglückwünschen. Wir können es nicht verabsäumen, neuerlich hervorzuheben, daß wir voll und ganz zu Bruckner stehen und stets eingedenk sein werden der Mahnung, die uns Schaumann im Jahre 1892 [recte 11.12.1891] bei dem zu Ehren unseres gewaltigen Tonhelden veranstalteten Commerse zurief: | Ehrt eure Deutschen Meister, | Dann bannt ihr gute Geister. | Innigen Antheil hatten wir genommen an der Erkrankung unseres großen Meisters, und vom Herzen freuen wir uns, zu wissen, daß Bruckner nun wieder völlig hergestellt ist. Möge er uns noch viele Jahre als Freund zur Seite stehen, der Liebe und Treue seiner "Gaudeamus" darf er sicher sein."
Auf S. 40 Bericht über die Gratulation zum 4.9.1894.
Auf S. 49 wird »Prof. Dr. Anton Bruckner, Wien« als Ehrenmitglied erwähnt (###).

Der Jahresbericht des Wiener Männergesangvereins, 51. Jahrgang 1893/94, teilt auf S. 49 mit, daß Bruckner (neben Brahms, Max Bruch und Hanslick) zum Ehrenmitglied ernannt worden ist [22.9.1893] (a1). Auf S. 183-185 (Statistik) ist »Helgoland« als neu einstudierte und einzige aufgeführte Brucknersche Komposition verzeichnet (a2). Schließlich wird Bruckner auf S. 236 in der Reihe der Ehrenmitglieder genannt (a3).

Der Jahresbericht des Wiener Männergesangvereins, 50. Jahrgang 1892/93, teilt auf S. 90 mit:
     "Im Laufe des Vereinsjahres 1892-1893 wurden in voller Stimmenanzahl neu angeschafft: [...] 48. Anton Bruckner "Helgoland" (von Dr. August Silberstein), Chor mit Orchester. [...]"
und verzeichnet auf S. 113 ("Ehrenmitglieder") [...] Bruckner, Dr. Anton, Componist in Wien" (a4).

[vermutlich nach dem 16.10.1893] Telegramm von Siegfried Ochs und dem Philharmonischen Chor Berlin, die 3. Symphonie und das »Te deum« betreffend (b).

Aufführung des Quintetts (ohne Finale) durch Hellmesberger in Linz [17.3.1893?] (c).

Stift Melk erwirbt den Klavierauszug der d-moll-Messe [von Ferdinand Löwe?] (d).

[??] Der Erstdruck der f-moll-Messe erscheint bei Doblinger (Partitur Nr. D.1866, Josef Schalks Klavierauszug D.1861, Chorstimmen D.1862, Orchesterstimmen D.1867) (e).
Bruckner widmet ein Exemplar [wann genau?] der Hofmusikkapelle (f).
Partitur und Klavierauszug (mit dem Besitzerstempel des Wagner-Vereins) befanden sich in Bruckners Nachlaß (g).
Abschrift der Chorstimmen der f-Moll-Messe (»neuer Satz« [mit Josef Schalks Änderungen]) in der Bibliothek des Wiener Akademischen Wagner-Vereins (h).

Der Erstdruck des »Ave Maria« (I) [WAB 5] erscheint bei Joh. Groß in Innsbruck (i). Den Orgelpart hatte Cyrill Hynais ausgesetzt (j).
Im gleichen Verlag werden die »4 Tantum ergo« [WAB 41] und das »Tantum ergo« in D-Dur [WAB 42] veröffentlicht [siehe März 1893] (k).
[November 1893] Die 1. Symphonie wird von Doblinger verlegt (Partitur Nr. D.1868, Stimmen D.1858, Klavierauszug 4händig von Ferdinand Löwe D.1849 [vgl. 28.9.1893], 2händig von August Stradal [später?] D.2718 (l).

Artikel (signiert »-m-«) über den 150. Psalm in den »Signalen für die musikalische Welt« 51 (1893) S.1027 (m). 
Artikel von Max Graf [nach dem 23.3.1893] über Bruckner in der Musikalischen Rundschau 8 (1893) S.58 (n).
Artikel der Österreichischen Musik- und Theaterzeitung über das Verhältnis Bülow/Bruckner (o).
Äußerungen Schenkers über Bruckner in »Die Zukunft« 5 [21.10.1893] (p).
Artikel im Musik-Bladet (Kopenhagen) über Bruckner und die 8. Symphonie - »at den nydelse en symfoni av Bruckner vil bringe oss, neppe vil vaere ublandet, og at den i likhet med nydelsen ved de wagnerske kunstverker, som er Bruckners idealer, mâ betales med mange prosent kjedsommelighet.« (q).

In Ludwig Eisenbergs Lexikon »Das geistige Wien« erscheint ein biographischer Artikel über Bruckner (r).

[1893 - 1896] Zwei Symphonie-Aufführungen durch das Chicago Symphony Orchestra unter Th. Thomas in Konzerten des Kaunschen Männerchores in Milwaukee (s).

Bruckner wird in der Dissertation von Rudolf Louis »Der Widerspruch in der Musik: Bausteine zu einer Ästhetik der Tonkunst auf realdialektischer Grundlage«, Leipzig 1893, auf S. 103 [u.a.?] erwähnt (t).

[ab Ende 1893 bis 1896 möglich, am wahrscheinlichsten 1894 oder eher noch 1895 (siehe die Anmerkung)]
(Brief von Joh. Ev. Habert an Bernhard Deubler [der erste Teil mit einer möglichen Datierung fehlt]:
     Hermann Spies in Salzburg habe schon einige Habert-Gradualien aufgeführt; die Qualität des Chores sei als schlecht allgemein bekannt - eine Folge der Tolerierung ausländischer Ideen und Personen [Spies gemeint?]? Mit P. Isidors Schrift sei er einverstanden; dieser habe nur die alte Kirchenmusik zu sehr diskreditiert. Für ihn, Habert, setzten sich Albert Wintermayr und Alois Hartl in Ried ein. Erwähnt ein Treffen mit Deubler in Gmunden letzten Herbst, die "Stimmen von Maria Laach". In Attnang habe er kürzlich (u. a. Herrn Lehrer aus Vöcklabruck) mitgeteilt, dass St. Florian und Schlägl [die Gesamtausgabe] subskribiert haben. Einzelausgaben kämen erst nach den Partituren der Gesamtausgabe. Sucht finanzielle Förderer. Über den Wechsel zwischen Choral und Mehrstimmigkeit in der Liturgie. Mit Stehle sei er ausgesöhnt. Von einem Katalog, der auch Habert-Werke aufliste, verspreche er sich nichts, solange die Vereinsblätter gegen ihn schrieben. Über die Probleme in der denkbaren Zusammenarbeit mit Haberl (wechselt täglich seine Meinung); Witts Nachfolger Friedrich Heinrich Schmitt habe Kontakte zu den österreichischen Cäcilien-Vereine befürwortet, auch ohne deren Beitritt. Hier habe es ein Werk von Haller als Vereinsgabe [des österreichischen CV] gegeben, wogegen eine Habert-Messe [bei der Generalversammlung] in Graz torpediert worden sei. P. Karrer in St. Pölten und deutsche Kreise agitierten weiter gegen ihn, z. B. die Fliegenden Blätter (die auch hier gelesen würden). Ob Deubler sich [in Gmunden?] ein Klavier für St. Florian ansehen wolle, das Herr Müller [vermutlich: Franz Xaver Müller] nützen würde? (u)).

Signatur "Op. 75. Adnat. fec. Wien 1893 Percival M. F. Hedley" in der Gipsbüste IKO 77 (v).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189300005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189300005
letzte Änderung: Mär 04, 2024, 9:09