zurück 13.10.1896, Dienstag ID: 189610135

Übersicht:
A. Geschehenes (Ereignisse)
B. Geschriebenes (Briefe, Dokumente)
C. Gedrucktes (Zeitungsartikel in alphabetischer Reihung)

A. Geschehenes (Ereignisse)

Bruckners Leichnam bleibt bis mittags auf dem Sterbebett [oder 12.10.? Vgl. die Anmerkung]. Ferry Bératon fertigt eine Zeichnung [IKO 86] an (*).
Die Bildhauer J. Haberl und K. A. Zinsler nehmen die Totenmaske [IKO 87] (**)
und einen Abdruck der rechten Hand. Dabei ist vermutlich Heuberger anwesend (***).
Ein Taschentuch Bruckners mit Gipsspuren ist erhalten geblieben (°).

Nachmittags erfolgen die Injizierung der Leiche durch Prof. Paltauf und anschließend die Aufbahrung im Sterbezimmer. Bruckners Hände halten einen Strauß seines Patenkindes Carl Anton Almeroth (°°).

Im Trauerhaus treffen viele Kränze ein, u.a. von Graf Lamberg, Batthyáni, Werndl, Wagner-Verein, Almeroth, Steyrer Liedertafel, Steyrer Musikverein, Meißner, Wiener Männergesangverein, Löwe, Josef Schalk, Gesellschaft der Musikfreunde, Rättig, Latzelsberger, Hämmerle, Schubertbund. Kondolenzen von Rothschild und Bératon (°°°).
Josef Schalk hatte auch für Franz Schalk einen Kranz besorgt (#).
Universität und Musikverein sind schwarz beflaggt (##).

Bei der Gemeinderatssitzung gibt Bürgermeister Strobach in einer Gedenkrede den Stadtratsbeschluß bekannt, das Leichenbegängnis auf Kosten der Stadt Wien zu veranstalten (a).

Bruckners Testament und Kodizill werden vom Obersthofmarschallamt kundgemacht (b).

Bei der Probe der Vöcklabrucker Liedertafel gedenkt man des Verstorbenen. Herr Kranzl beantragt, daß einige Mitglieder - es sind dann Obermayr und Hüttner - am Leichenbegängnis teilnehmen (c).

[13. oder 14.Oktober?] Außerordentliche Ausschußsitzung des Linzer Musikvereins, in welcher beschlossen wird, sich an den Trauerfeierlichkeiten in Wien und St. Florian zu beteiligen und in der zweiten Hälfte Dezember eine Bruckner=Gedenkfeier zu veranstalten (c1).

Der Schüler Anton Riegl erfährt von Bruckners Tod aus einer Linzer Zeitung (d).

Bei der Hauptversammlung des Gesangvereins Aigen gedenkt man auf Antrag des Chormeisters Karl Hackermüller des verstorbenen Bruckner (e).

B. Briefe, offizielle Schreiben, Dokumente

Die Eingabe Dr. Reischs [ca. 12.10.1896] wegen der Überführung der Leiche wird von der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land mit der Zahl 18718 als eingelangt registriert (br1).

Akt des Wiener Magistrats (Zahl 175671) wegen der »Überführung der Leiche des Dr. Anton Bruckner nach St. Florian«, gerichtet an die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land (br2).

Brief Hanslicks an Heuberger (Korrespondenzkarte): Gratuliert zum Bruckner-Artikel. Lädt ihn zu einem Gespräch darüber für den 16.10.1896 ein (br3).

Kondolenzkarte von Hermine Bach an Rosalia Hueber (br4).

Telegramm von Dr. Theodor Reisch an Ferdinand Moser: Dankt für die Bewilligung [vgl. 12.10.1896]. Der Leichnam werde am Donnerstag um 6 Uhr früh in Asten eintreffen [15.10.1896]. Er, Reisch, werde mit dem Frühzug kommen (br5).

Telegramm an August Göllerich ("linzdonau | hotel krebs", in Wien aufgegeben) "leichen begaengniss morgen mittwoch drei uhr = schalk"
[vermutlich Josef Schalk, da dem Brief vom 8.11.1896 zufolge Franz nicht in Wien gewesen sein dürfte, da Josef für ihn den Kranz besorgt hatte] (br6).

C. Gedrucktes (Zeitungsartikel in alphabetischer Reihung nach dem Anfangsbuchstaben)

Arbeiter-Zeitung Nr. 282 auf S. 5 ein Bericht über die aktuellen Ereignisse:
"     * Anton Bruckner gestorben. Ueber die letzten Augenblicke des Tondichters wird noch gemeldet: [... Text der "Presse" vom 12.10.1896: schmerzloser Tod, Herzleiden, Asthma, 9. Symphonie, Dr. Sorger [recte Sorgo], Kathi Kachelin [sic] mit Tochter, Anton Meißner, Beisetzung ...]",

darunter (auf Seite 5f) ein Feuilleton-Artikel, signiert "J. S." [Josef Scheu]:
"             Anton Bruckner.
     Ein für die Tonkunst hochbedeutendes Menschenleben ist zu Ende gegangen: Anton Bruckner hat die Augen für immer geschlossen. [... lange verkannt, Würdigung des Werkes und seiner Bedeutung, Biographisches ...].
     [...] Der Tod hat dem verehrten und geliebten Manne die Feder aus der Hand genommen. Nun ist seine Zeit gekommen, nun wird man ihn als großen Mann gelten lassen.
                                      J. S." (za1).

Bukowinaer Rundschau Nr. 2257 (Czernowitz) auf S. 3:
"     Wien, 12. Oktober. Der bekannte Componist Anton Bruckner ist gestorben." (zb1).

The Boston Globe Nr. 105 wiederholt auf S. 8 in der 7. Spalte (Morgen- und Abendausgabe) die gestrige Meldung:
"          Composer Bruckner Dead.
     VIENNA, Oct. 12–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zb2)

Die Boston Post auf S. 2:
"          OBITUARY.
     [...] VIENNA, Oct. 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zb3)

The Bucyrus Evening Telegraph Nr. 152 auf S. 1 in der 5. Spalte:
"       BRIEF NEWS ITEMS.
             TUESDAY, OCTOBER 13.
     Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead at Vienna." (zb4).

The Buffalo Commercial auf S. 2 in der 5. Spalte:
"     CONDENSED DISPATCHES.
[...]
     Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead in Vienna. [...]" (zb5)

Der Buffalo Courier Nr. 287 auf S. 2 in der 2. Spalte:
"          OBITUARY.
     Vienna, Oct. 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zb6).

Deutsche Zeitung Nr. 8904 auf S.1f (ausführlicher Nachruf von Theodor Helm):
                         "Anton Bruckner.
     Was ein langjähriges Siechthum des großen Meisters schon so oft befürchten ließ, was namentlich im verflossenen Juli unmittelbar vor Beginn der Bayreuther Festspiele Gewißheit zu werden drohte, ist nun wirklich eingetroffen: Anton Bruckner ist nicht mehr! Im Alter von 72 Jahren erlag er den Folgen derselben tückischen Krankheit, welche dereinst auch den allgewaltigen Beethoven – und diesen bereits mit 57 Jahren – hinwegraffte. Für den jetzt eben heimgegangenen Meister selbst bedeutet dieser traurige Ausgang Erlösung aus den Qualen eines kaum mehr menschenwürdigen Daseins; waren doch Bruckner durch sein schweres chronisches Leiden auch die bescheidensten leiblichen, wie geistigen Lebensgenüsse verwehrt. Sich an der Aufführung eines seiner großen Werke zu erfrischen, mußte ihm der Arzt gewöhnlich verbieten, da mit der dadurch erzeugten, selbst freudigen Aufregung jedesmal eine Verschlimmerung seines Zustandes eintrat. Und auch von ausgiebiger Befriedigung seines bei halbwegs leidlichem Befinden nie ermattenden Schaffensdranges konnte seit Jahr und Tag nicht mehr die Rede sein. Insoferne trifft der schwerste Verlust, welchen die musikalische Welt durch das Hinscheiden Bruckner's erleidet, die Nichtvollendung seiner Neunten Symphonie, des Meisters Freunde und Verehrer nicht erst jetzt, sie mußten mit dieser schmerzlichen Thatsache schon lange rechnen, von der Zeit an, als der geniale Tondichter die Arbeit an der Symphonie nicht mehr in einem Zuge, sondern eben nur in weiten Zwischenräumen, ganz nach Maß seines körperlichen Befindes wieder aufnehmen und fortsetzen konnte.
    Trotzdem wollen wir Alle, die wir von Bruckner's Größe überzeugt sind, auch den symphonischen Schwanengesang des Meisters noch nicht völlig verloren geben. Wir wissen ja, daß von der Neunten Symphonie die Sätze in Partitur fertig vorliegen, weiter Skizzen, welche eine Ueberleitung zu den hehren Klängen des Tedeums andeuten, mit welchem erhabenen Chorwerke als Finale Bruckner seine letzte Symphonie beschließen wollte, wie ja auch einst Beethoven seine aus gleicher Tonart gehende "Neunte" in einem mächtigen Chorsatz ausklingen ließ.
     Es wäre nun Sache der berufensten Fachkenner der Bruckner'schen Muse – ich denke hier unwillkürlich an die Professoren Löwe und Schalk und Hofcapllmeister Hans Richter – den gewaltigen Torso der Bruckner'schen "Neunten"  eingehend zu prüfen und etwa in Verbindung mit geistesverwandten schöpferischen Musikern (Hugo Wolf, Richard Strauß, Felix Mottl, Jean Louis Nicodé) durch die nothwendigsten – selbstverständlich vorsichtigsten! – Ergänzungen für den Concertsaal lebensfähig zu machen.
    Ueberhaupt erscheint es mir jetzt, nachdem der Meister selbst geschieden, als die heiligste Pflicht seiner wirklichen treuen Anhänger, dafür Sorge zu tragen, daß seine Werke in den weitesten Kreisen bekannt werden. Natürlich in würdigen, sorgfältigst vorbereiteten Aufführungen, wozu ja in Wien und jeder größeren Musikstadt die nöthigen Mittel vorhanden und, wie die vielen schönen Erfolge des bereits Aufgeführten zeigen, auch meist verstehende Dirigenten. Zum Glück [... gibt es gedruckte und angekündigte Partituren und Klavierauszüge vieler Werke ...]. Aber im großen Publicum ist das Alles noch nicht bekannt genug, weil viel zu selten aufgeführt: man sehe nur den Spielplan der meisten deutschen Musikstädte! Nun vielleicht ermannen sich jetzt die ehrenwerthen Musikdirectoren und machen dem todten Meister gegenüber wett, was sie an dem lebenden oft in geradezu unverantwortlicher Weise versäumt.
     Es heißt ja, daß die Majestät des Todes versöhnt – vielleicht, daß Bruckner's Hinscheiden nun auch die hartnäckigen Gegner, die dem Meister das Leben verbittert, milder stimmt, wenn nicht gar Manchen zur besseren Erkenntniß und Umkehr bringt. [... gründliches Bekanntwerden ist Voraussetzung ... Angaben zur Biographie hier nicht nötig (siehe dazu die Artikel in Nr. 8147 und 8148 [3./4.9.1894] ...].
     Am wenigsten wird man von mir oder sonst einem Kritiker jetzt schon, an der offenen Bahre des Tondichters, ein abschließendes Urtheil über Bruckner's Künstlergröße und über die Stellung, die er in der allgemeinen Entwicklungsgeschichte der Musik einnimmt, verlangen. DIese abschließende Urtheil muß durchaus der Zukunft vorbehalten bleiben. Meiner festen Ueberzeugung aber, daß in Bruckner einer der größten musikalischen Erfinder und Contrapunktisten überhaupt, außerdem ein edelster Geisteserbe Wagner's, wie Beethoven's, im Besonderen einer der genialsten Sinfoniker und Kirchencomponisten dahin gegangen sei, dürfte schwerlich mit triftigen Gründen widersprochen werden.
     Ehren wir nun den todten Meister in seinen ihn überlebenden Werken. [... die geplante Aufführung der 7. Symphonie als Vorahnung Hans Richters? ...]. Wird auch die wunderbare Heldenklage jenes Cis-moll=Adagios bei der sich nun von selbst ergebenden Trauerfeier der Philharmoniker jeden wahren Verehrer Bruckner's auf das Tiefste erschüttern, so wird sie ihn andererseits auch trösten udn erheben durch die Vorstellung der Zaubermacht des Genius, der sich wie der Phönix aus der Asche schwingt, und dem gegenüber Tod und Verwesung machtlos sind.
                           Theodor Helm." (zd1).

Auf Seite 7 Bekanntgabe des Begräbnistermins durch den Wiener akademischen Gesangverein:
"     Unser Ehrenmitglied
            Professor Dr. Anton Bruckner
ist Sonntag den 11. d. M. um halb 4 Uhr Nachmittags verschieden. Wir bringen dieses tiefbetrübende Ereigniß unseren A. H. A. H. und unterstützenden Mitgliedern mit dem Ersuchen zur Kenntniß, sich bei dem Mittwoch den 14. d. M. um 3 Uhr Nachmittags in der Karlskirche im 4. Bezirke stattfindenden Leichenbegängnisse zahlreich zu betheiligen.
     Gleichzeitig richten wir an die nationalen Verbindungen der Universität die Einladung, zur Besprechung über die Betheiligung der Studentenschaft an dem Leichenbegängnisse in unserer Amtsstube, 1. Bezirk, Universität, Arcadenhof links, Dienstag den 13. d. M. um 4 Uhr Nachmittags zu erscheinen.
                         Der Ausschuß
     des Wiener akademischen Gesangvereines" (zd2).

Deutsches Volksblatt Nr. 2794 auf S. 7:
"     * [Professor Anton Bruckner †.] Gestern, Nachmittags um halb 5 Uhr, ist die Leiche Dr. Anton Bruckner's von der Entreprise des pompes funèbres im Oberen Belvedere aufgebahrt worden. [... Sterbezimmer, Anton Meißner, Bildhauer Haberl und Zinsler, Leichenbegängnis 14.10.1896 15 Uhr, St. Florian, Parte, Testament (Hausorgel für Schrötter) ...]. Die Einsegnung der Leiche erfolgt Mittwoch Nachmittags 3 Uhr in der Carlskirche. Vermuthlich wird die Stadt Wien selbst die Kosten tragen." (zd3),

auf Seite 11:
"                        Eingesendet. *)[Fußnote der Schriftleitung]
     Unser Ehrenmitglied
              Professor Dr. Anton Bruckner
ist Sonntag, den 11. d. M., um halb 4 Uhr Nachmittags, verschieden. Wir bringen dieses tiefbetrübende Ereignis unseren A. H. A. H. [Alten Herren] und unterstützenden Mitgliedern mit dem Ersuchen zur Kenntnis, sich bei dem Mittwoch, den 14. d. M., um 3 Uhr Nachmittags, in der Carlskirche im 4. Bezirke stattfindenden Leichenbegängnisse zahlreich zu betheiligen.
     Gleichzeitig richten wir an die nationalen Verbindungen der Universität die Einladung, zur Besprechung über die Betheiligung der Studentenschaft an dem Leichenbegängnisse in unserer Amtsstube, 1. Bezirk, Universität, Arcadenhof links, heute, den 13. d. M., um 4 Uhr Nachmittags, zu erscheinen.
                                          Der Ausschuß
                        des Wiener akademischen Gesangvereines." (zd3a),

und Abendausgabe S. 2:
"     * [Professor Anton Bruckner †.] Der Wiener Stadtrath hat heute einen Beschluß gefaßt, der sowohl die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, wie seine Vertreter in hohem Grade ehrt. Nach diesem Beschlusse wird das Leichenbegängnis des großen Tondichters Professor Dr. Anton Bruckner auf Kosten der Gemeinde Wien stattfinden. Wir können unseren Stadtrath zu diesem Beschlusse nur beglückwünschen." (zd4).

The Dayton Herald auf S. 1 in der 4. Spalte:
"        The Late Composer Bruckner.
     New York, Octobr 13.–A cable dispatch yesterday from Vienna, announced the death of Herr Anton Bruckner, the celebrated musical composer. He was born September 4, 1824, at Ansfelder [sic], Austria, and received his earliest musical instruction from his father, a village school master. He joined the choir of the Institute of St. Florian, and afterward became organist. From there he went to the Linz Cathedral in the same capacity, making frequent visits to Vienna to study under Sechter. At Sechter's death, he was chosen to succeed him as organist at the Hoskapple [sic], and at the same time became professor in the Conservatorium.
     Though he wrote several grand masses und choruses, his fame rests upon his seven symphonies. He was a strong adherent of Wagner, and his style was distinguished by greatearnestness and considerable originality." (zd5).

Die in Baltimore erscheinende Zeitung Der Deutsche Correspondent Nr. 246 bringt auf S. 1 in der 4. Spalte  einen kurzen Nachruf:
"                       † Anton Bruckner.
     Wien, 12. Oktober. – Hr. Anton Bruckner, der berühmte Componist, ist gestorben. Anton Bruckner, geboren am 4. September 1824 in Ansfelden, Oberösterreich, bildete sich als Schulgehülfe auf autodidaktischem Weg zu einem tüchtigen Musiker aus, wurde 1856 Domorganist in Linz, machte dann unter Leitung Simon Sechter's in Wien noch gründliche Contrapunktstudien und wurde 1868 als dessen Nachfolger im Amte des Hofkapellorganisten nach Wien berufen, daneben wurde er in der Folge noch Lehrer für Orgelspiel und Composition am Wiener Conservatorium und 1875 auch Lektor für Musik an der Wiener Universität. Unter seinen Compositionen sind die geistlichen Chorwerke (mehrere Messen, ein Tedeum u. A.) hervorzuheben, besonders aber seine Symphonien." (zd6).

Die Dresdner Nachrichten Nr. 284 schreiben auf S. 3:
"     † Der Komponist Anton Bruckner ist vorgestern, 72 Jahre alt, in Wien gestorben. Als Hofkapellorganist des Kaisers von Oesterreich, noch mehr als Kontrapunktist hat er sich bedeutenden Ruf erworben. Unter seinen Kompositionen sind die geistlichen Chorwerke hervorzuheben. Seine weltlichen Kompositionen sind stark von Rich  Wagner beeinflußt und lassen nicht selten die streng logische Entwickelung vermissen. Außer verschiedenen Kammermusiken hat er acht große Sinfonien geschrieben, die 9., noch unvollendete, wollte er "Dem lieben Gott" widmen. Die musikalische Welt verliert mit ihm einen bedeutenden Musikgelehrten, aber keinen hervorragenden Komponisten." (zd7).

Im Dresdner Journal Nr. 239 ist auf S. 1916f zu lesen:
"     † Anton Bruckner. Eine der originellsten und eigenartigsten Erscheinungen im Musikleben Wiens, Prof. Dr. Anton Bruckner, ist am Sonntag nachmittags im 72. Lebensjahre einem langen Leiden erlegen. Anton Bruckner mußte jahrzehntelang um seine künstlerische Existenz kämpfen, es gelang ihm lange nicht, als Komponist sich durchzusetzcn und nicht einmal auf dem ihm eigensten Gebiete, der Kirchenmusik, sich Geltung zu verschaffen. Dafür war er als Greis in seinen letzten zehn Jahren der Gegenstand eines ebenso leidenschaftlichen als übertriebenen Kultus. Die Wagnersche Schule, welche nach dem Tode des Meisters ein neues sichtbares Haupt brauchte, zog den bescheidenen Musiker, welcher in Wien ohne Ruhmbegier seiner Kunst lebte, aus seinem ruhigen Dasein hervor. Bruckner wurde auf den Schild gehoben, seine Symphonien und Kirchenkompositionen wurden wiederholt unter dem jubelnden Beifalle der Wagner=Gemeinde aufgeführt, sie nahmen ihren Rundzug durch Deutschland, und so ergoß sich über die letzten Lebensjahre des bescheidenen und liebenswürdigen Musikers ein glänzendes Abendrot. In Wien zählte Anton Bruckner viele Freunde, und auch solche Männer, welche seinen Kompositionen nicht unbedingt zustimmten, zollten seinem selbstlosen künstlerischen Streben vollen Beifall und wußten den genialen Orgelspieler, den vortrefflichen Lehrer der Kompositionslehre, den ehrenhaften, von freundlicher Milde erfüllten Menschen hoch zu schätzen. Sein Lebenslauf ist bald erzählt; die „N. Fr. Pr." teilt darüber mit: Bruckner wurde zu Ansfelden in Oberösterreich am 4. September 1824 geboren. Schon in frühester Kindheit wurde er als Sängerknabe in das Stift St. Florian ausgenommen, wo er auch das Klavier=, Violin= und Orgelspiel erlernte. Später widmete er sich unter Anleitung Simon Sechters der Kompositionslehre. Er galt als eine Autorität auf dem Gebiete des Kontrapunktes. Die Orgel beherrschte Bruckner mit der größten Vollendung, viele haben ihn den größten Orgelspieler genannt, den die Welt seit Johann Sebastian Bach gesehen hat. Bruckner war seit dem Jahre 1861 Hoforganist an der Wiener Hofkapelle, ferner Professor am Konservatorium und Lektor an der Wiener Universität, wo seine öffentlichen und unentgeltlichen Vorlesungen über Harmonielehre und Kontrapuntt eine zahlreiche Zuhörerschaft versammelten. Im Jahre 1891 wurde Bruckner zum Ehrendoktor der Philosophie an der Wiener Universität promoviert. Bald darauf zog er sich aus Kränklichkeit von seinem Lehramte zurück. Seinen bescheidenen Lebensunterhalt fristete er durch einen Ehrensold, den ihm der oberösterreichische Landtag ausgesetzt hatte, und durch Unterstützungen des Kaisers, der ihm unter anderm eine Wohnung im Belvedere zuwies. Bruckner war bis zu seinem Lebensende in voller geistiger Frische und unausgesetzt als Komponist thätig. . . .   Erst spät, nachdem sein Ruf als Orgelspieler schon feststand, war Bruckner als Komponist hervorgetreten. Seine ersten Werke erzielten jedoch keinen Erfolg, und für seine Symphonien wußte er jahrzehntelang nicht einmal einen Verleger zu finden. In der Mitte der achtziger Jahre wurde er auch als Musiker mehr anerkannt. Bruckner schrieb neun große Orchestersymphonien, drei große Messen, ein Streichquintett, ein Tedeum für Orchester und Chor und zahlreiche kleinere Kompositionen. Seinen Orchester- kompositionen und insbesondere seinen Symphonien, in welchen die Technik des Wagnerschen Orchesters acceptiert erscheint, wohnt sicherlich ein genialer, ins Gigantische gehender Zug inne, und an Reichtum der Erfindung und technischer Kunst der Verarbeitung fehlt es Bruckner keineswegs. Leider erscheint damit nicht immer das edle künstlerische Ebenmaß und die Klarheit der Durchführung gepaart; speziell seinen Symphonien wird ein Hang zum Maßlosen und Verworrenen vorgeworfen, welcher eine Übersicht sehr erschwert und einen vollkommenen künstlerischen Genuß nur selten aufkommen läßt. Vielleicht werden seine Kirchenkompositionen auf die Nachwelt einen längeren und nachhaltigeren Eindruck üben. Es ist übrigens bezeichnend, daß Bruckner die überschwänglichen Lobeshymnen seiner Verehrer, welche ihn als einen zweiten Beethoven priesen, keineswegs ohne Widerspruch annahm und dieselben, obwohl er von seiner Kunst hoch dachte, stets bescheiden abwehrte. Im persönlichen Umgange war Anton Bruckner von herzgewinnender Liebenswürdigkeit; sein einfaches Wesen, sein unerschöpflicher, aus einem reinen Innern fließender Humor, seine hohe Begeisterung für die Musik, welcher er sein ganzes Leben mit opfermutiger Hingabe gewidmet hatte, machten auf jeden, der mit ihm in Berührung trat, den größten Eindruck. Dem Einflüsse der Persönlichkeit Bruckners ist nicht zum mindesten die fanatische Verehrung zuzuschreiben, die seine Anhänger seinen Kompositionen entgegenbrachten. Anton Bruckner hatte Gegner seiner musikalischen Richtung, aber keine Feinde. Sein Tod wird eine Lücke in der Wiener Musikwelt zurücklassen, die ihn zu ihren charakteristischesten Vertretern zählte." [keine Signatur] (zd8).

Kurzmeldung in der in Meadville (Pennsylvania) erscheinenden Zeitung The Evening Republican Nr. 90 auf S. 1 in der 7. Spalte:
"       BRIEF NEWS ITEMS.
             TUESDAY, OCTOBER 13.
     Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead at Vienna." (ze1)
[Die komplette Spalte mit insgesamt zehn Meldungen in aufsteigender Länge ist auch im Layout und Zeilenumbruch identisch mit der in Bucyrus (Ohio) erschienenen Zeitung, s. o. (zb4) und in den ersten acht Meldungen mit der in Franklin (Pennsylvania) erschienenen, s. u. (zn8)].

The Examiner siehe San Francisco Examiner.

Fremdenblatt Nr. 282 auf S. 5:
„     (Professor Anton Bruckner †.) Die Leiche Anton Bruckner’s wurde bis gestern Mittags im Sterbezimmer auf dem Todtenbette belassen. Die Bildhauer Zinsler und Haberl nahmen die Todtenmaske ab. Nachmittags wurde die Leiche Bruckner’s von Professor Paltauf konservirt, worauf man dieselbe im Sterbezimmer aufbahrte. Das von der Entreprise des pompes funèbres besorgte Leichenbegängniß findet, wie erwähnt, morgen Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr, statt. Die Leiche wird vom Trauerhause, 3. Bezirk, Heugasse Nr. 3 (oberen [sic] Belvedere), in die Pfarrkirche zu St. Karl Borromäus überführt und daselbst eingesegnet. Dann wird die Leiche nach dem Westbahnhofe gebracht und von dort nach St. Florian (Station Asten) in Oberösterreich überführt, wo sie am Donnerstag den 15. d. Früh eintrifft. In St. Florian erfolgt die letzte Einsegnung in der Stiftskirche, dann wird die Leiche in der Gruft, und zwar unterhalb der berühmten großen Orgel, welche Bruckner einstens spielte, beigesetzt. Beim Einzug der Leiche in die Stiftskirche wird die oberwähnte Orgel gespielt werden. – Bruckner war noch in den letzten Lebenstagen damit beschäftigt, den vierten Satz seiner großen Symphonie zu Ende zu führen, doch blieb derselbe leider unvollendet. Drei Sätze sind niedergeschrieben. Als vierter Satz wird nach einer testamentarischen Anordnung sein Tedeum bei etwaigen musikalischen Aufführungen verwendet werden. In dem eben erwähnten Testamente ordnete Bruckner auch an, daß die Manuskripte seiner Kompositionen der Hofbibliothek einverleibt werden. Wie verlautet, wird der Testamentsexekutor Gemeinderath Dr. Reisch im Gemeinderathe den Antrag stellen, daß im städtischen Museum ein Bruckner=Zimmer eingerichtet werde, in welchem die zurückgelassenen interessanten Gegenstände Bruckner’s, so u. A. dessen vortrefflich gelungene lebensgroße, von Tilgner ausgeführte Büste, ein ausgezeichnetes in Oel gemaltes Porträt, der alte Bösendorfer=Flügel, Ehrendiplome, die Bänder der niederzulegenden Kränze (vom Sarge) u. m. A. untergebracht werden sollen. – Der jüngere Bruder des Meisters, Herr Ignaz Bruckner, und ein Neffe desselben weilen bereits in Wien. Außer diesen Angehörigen hinterläßt der Verstorbene noch eine Schwester, Rosalia, verehelichte Huber, welche in Oberösterreich wohnhaft ist. Die Seelenmessen werden am 15. d. M. um 10 Uhr Vormittags in der Karlskirche und mehreren anderen Kirchen gelesen.“ (zf1).

Freie Stimmen Nr. 123 (Klagenfurt) auf S. 4: "     Wien, 12. October. Der Componist Anton Bruckner ist Sonntag nachmittags nach längerem Siechthum verschieden. (Mit Bruckner verlieren wir einen unserer größten Tondichter. Er wurde 73 Jahre alt. Sein Name ist heute weltbekannt und gerühmt, aber lange hat es gebraucht, bevor der geniale Meister bei Publikum und Kritik die verdiente Würdigung gefunden hat. – Die Schriftl.)" (zf2).

Grazer Tagespost Nr. 283:
"     r. Wien, 12. October. Ueber die letzten Stunden Anton Bruckner's wird gemeldet: Samstag hatte Bruckner wieder einen freieren Augenblick und man sah ihn noch im Garten spazieren gehen. Gestern indeß konnte er nicht mehr das Zimmer verlassen. Er fühlte sich matt, doch keineswegs in einer Verfassung, welche zur unmittelbaren Besorgniß gezwungen hätte. Gegen halb 4 Uhr verlangte er Thee, von dem er ungefähr eine halbes Glas nahm. Während des Trinkens gab er mit einemmal das Glas aus der Hand, ließ den Kopf in das Kissen zurücksinken und schloß mit einem Seufzer die Augen. Er erwachte nicht mehr. Sanft war er dahingeschieden. Das Leichenbegängniß dürfte Mittwoch stattfinden, wahrscheinlich auf Kosten der Stadt Wien. Die Leiche wird in das Stift St. Florian in Oberösterreich überführt werden. Der künstlerische Nachlaß Bruckner's ist im Auftrage des Obersthofmeisteramtes sichergestellt. Von größeren Werken soll Bruckner bloß die bis zum vierten Satze vollendete Symphonie hinterlassen haben. Er hatte für den Fall, daß der vierte Satz seiner Symphonie unvollendet bleiben sollte, bestimmt, daß sein Tedeum den Schluss des Werkes bilden möge. Es verlautet, daß er die Originalien seiner sämmtlichen Werke der Hofbibliothek hinterlassen habe. Zu Erben seines übrigen unbedeutenden Vermögens hat er seinen Bruder und seine Schwester eingesetzt. Seiner langjährigen Wirthschafterein vermachte er 700 fl." (zg1a),

außerdem auf S. 1f des 4. Bogens ein ausführlicher Nachruf:
"                   Anton Bruckner †.
     Der vorgestern verstorbene Componist Anton Bruckner ist aus bescheidenen Anfängen zu einer Höhe emporgestiegen, auf welcher er allgemein als Einer der ersten Tondichter der Gegenwart anerkannt wird. Er wurde am 4. September 1824 zu Ansfelden in Oberösterreich geboren, hat somit ein Alter von 72 Jahren erreicht. Vor zwei Jahren wurden ihm an seinem 70 Geburtstag Ehren erwiesen, die der lange Zeit Verkannte bis dahin entbehren mußte: Einem Feuilleton von Speidel, das damals erschien, entnehmen wir Folgendes:
     Von Bruckner's Knabenjahren [... Text wörtlich wie der bei 68/213ff für den 4.9.1894 mitgeteilte, mit folgenden Abweichungen: ... Brotgeberin ... Talents ... "systematisch" fehlt ...correct   componirte ... Robot ... Cursus ... Conservarotium ... Contrapunkt ... Prüfungscommission ... Dessow ... Clavier ... Candidaten ... Collegen Dessow ... Dessow's ... Dessow ... Prüfungscommission ... Conservatorium ... Hofcapelle ... "ich will aus der Welt hinaus" fehlt ... Compositionstalent ... Componisten ... Complimente ... imstande ... daß er Das ...] vor dem muß man Respect  haben." Herbeck's Urtheil ist das Urtheil weiter Kreise geworden, es ist sogar von der Wiener Universität bestätigt worden, indem sie Bruckner zum Ehrendoctor ernannte." [Der Rest von Speidels Text und die Signatur werden nicht mitgeteilt.] (zg1b).

Grazer Tagblatt Nr. 283 auf S. 1f:
"                          Anton Bruckner.
                Von Dr. Friedrich v. Hausegger.
     Der Draht meldet uns die Nachricht von dem Ableben Anton Bruckners. Mit ihm wird einer der eigenartigsten Künstler der Zeit zu Grabe getragen, das Wort "eigen" auf ihn bezogen wie auch auf die Zeit. [... Verkanntsein und Parteienzwist ... Biographisches ... künstlerische Entwicklung von der Orgel zum Orchester ... Kontrast zwischen äußerer Bescheidenheit und innerem Feuer ... nicht lächerlich, sondern rührend ... besonderer Musikstil ...]. Die Kunstfertigkeit übermeistert ihn aber zuweilen.
     Nicht als Schwäche des Tondichters möchte ich dies kennzeichnen, [... Würdigung erst in späteren Zeiten ...]. Der Tod Bruckners wird auch ihm, vielleicht in nicht allzu langer Frist, die hervorragende Stelle einräumen, welche ihm in dieser Kunstentwicklung gebürt." (zg2),

auf Seite 12 ein Bericht über die aktuellen Ereignisse:
"                   Anton Bruckner †.
     Wien,
12. October. Der große Tondichter Anton Bruckner ist gestern nachmittags gestorben. Ueber seine letzten Lebensstunden verlautet: [... Todestag, Testament, 9. Symphonie ...]. Für den Fall, als er dieses Tonwerk unvollendet hinterlassen sollte, hatte er bestimmt, dass sein "Te deum" den vierten Satz bilden sollte." (zg2a)

und auf Seite 1f des Abendblatts ein Artikel über Bruckners Biographie :
"                   Anton Bruckner †.
     Ueber Meister Bruckner bringt sein Biograph Lehrer Brunner u. a. folgende kleine Züge: Nach absolviertem Präparandencurse erhielt der 17jährige Bruckner eine Anstellung als Schulgehilfe in Windhag [sic] an der Maltsch in Oberösterreich. [.. Lebensstationen, Förderer (u. a. Herbeck, Rudigier) ... dessen Dank im Linzer Dom ...]. "[...] Hier dieses Plätzchen in heiligem Boden gehört Ihnen; ich habe es Ihnen als Grabstätte gewidmet." In frommer Rührung dankte der Künstler, der die Meinung des Bischofs wohl verstand. Nun wird er wohl Gebrauch machen von der kühlen Gabe  .  .  . " (zg3),

Grazer Zeitung Nr. 235:
„           Kleine Zeitung.
                        
     Graz, 13. October.
[…]
     ** (Anton Bruckner.) In Wien ist am Sonntag einer der bedeutendsten Componisten der Gegenwart Dr. Anton Bruckner im 73. Lebensjahre gestorben.“ (zg4).

The Hartford Courant Nr. 242 (Hartford/Connecticut) meldet auf S. 1 in der 4. Spalte:
"          Death of Herr Bruckner.
     Vienna, Oct. 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zh1).

Artikel im Illustrierten Wiener Extrablatt Nr. 282 auf S. 1, mit Portrait Bruckners [IKO 90]:
„   Der Tondichter Anton Bruckner †.
             [Abbildung Bruckners (IKO 90)]
     Was sterblich war an Meister Anton Bruckner liegt im Custodenstöckl des Belvedere und morgen Nachmittags wird der Leichnam nach St. Florian in Oberösterreich überführt, um unterhalb der großen Orgel in der Stiftskirche zur ewigen Ruhe gebettet zu werden. Die Orgel hat der heimgegangene Tondichter unvergleichlich schön gespielt; unter seinen Händen quollen aus dem Instrumente wundersame Töne, es war ihm das Mittel, um Gottes Lob und Preis zu singen, um zu verkünden, was seine Brust bewegte, was seiner Phantasie Schwingen lieh. Seit Langem hörte man in Wien kein derartiges, ebenso gewaltiges als ergreifendes Orgelspiel. Dieses Tonwerkzeug jedoch war es nicht allein, das seinen Ruhm begründete, sein Name bleibt mit einem herrlichen Streichquintett und glanzvollen Symphonien verknüpft, die bestimmt sind, der Musikliteratur bleibend anzugehören. Wie wir schon im Abendblatte hervorhoben, ist das Urtheil über Bruckner’s Bedeutung als Compositeur bisher nicht abgeschlossen, es schwankt noch in der Parteien Gunst und Ungunst. Fest steht blos, daß der  Mann mit dem Imperatorenkopfe und dem originellen Gehaben ein Genie gewesen, dem leider die Fähigkeit mangelte, die unaufhörlich zuströmenden Eingebungen zu zügeln, Maß zu halten, Ueberschwänglichkeiten abzuwehren. Er war ein Uebermensch, den man bewunderte und der befremdete. Bruckner war ein Riese und ein Kind zugleich. Hier zeigen wir sein Portrait. Gestern nahm Bildhauer Sinsler die Todtenmaske ab und dann vollzog Prof. Paltauf die Conservirung des Leichnams, worauf die Aufbahrung erfolgte. Der durch das lange Leiden abgemagerte Körper wurde in einen schwarzen Anzug gekleidet und hierauf in einen Metallsarg gelegt. Das Leichenbegängniß findet, wie schon gemeldet, morgen Mittwoch Nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause, III., Heugasse Nr. 3 (oberes Belvedere) statt, die Einsegnung geschieht in der Carlskirche. Mittels Prachtwaggons erfolgt die Ueberführung nach St. Florian. Der Testaments=Executor Dr. Reisch beabsichtigt, eine Anzahl Bruckner=Reliquien, unter Anderem den vom Meister benützten Bösendorfer=Flügel und die ausgezeichnete, aus Tilgner’s Meisterhänden hervorgegangene Büste, dem städtischen Museum zu übergeben.“
[am Unterrand:]
Die heutige Nummer ist 16 Seiten stark, enthält drei Bilder: 1. „Der Tondichter Anton Bruckner †“, 2. […]“ (zi1)

und in der Abendausgabe S. 3:
Was gibt’s denn Neues
         Anton Bruckner †.

      Meister Bruckner’s entseelte Hülle liegt aufgebahrt im Belvedere. Das Custodenstöckl wurde dem Dichter von Seiner Majestät dem Kaiser überwiesen und es ist bisher nicht bekannt geworden, daß über Auftrag des Monarchen die Wohnung des Componisten täglich mit frischem Grün versehen wurde. Die Kinder Floras hat der Meister sehr geliebt und mit Blumen schmückte er ein kleines Madonnenbild, das nächst seinem Bette hing. Kaiser Franz Joseph war es auch, der die Drucklegung der Werke Bruckner’s thatkräftigst förderte und aus der Privatchatouille Seiner Majestät flossen namhafte Summen für das kostspielige Unternehmen.
     Es fand sich lange kein Verleger, welcher die Publicirung der Werke Bruckner’s übernommen hätte, die endlich im Jahre 1892 die altrenommirte und weltberühmte Firma Joseph Eberle und Comp. eingedenk der künstlerischen Bedeutung des Meisters die Drucklegung der Symphonien in die Hand nahm.
     Aus den Ateliers dieser Firma gingen dann durch die Welt die 1., 2., 3. und 6. Symphonie, die Messen, und vertragsmäßig wurde auch das Verlagsrecht an der im Werden begriffenen neunten Symphonie festgestellt. Die Firma Eberle und Comp. bereitete damit dem genialen Manne eine große Freude und überwies ansehnliche Tantièmen, geeignet, das Einkommen Bruckner’s zu erhöhen. Es darf nicht übersehen werden, daß die Drucklegung so umfangreicher Werke, wie es die Symphonien Bruckner’s waren, daß die Herstellung der Partituren und Orchesterstimmen einen ganz bedeutenden Aufwand verursachten. Die mehrgenannte Firma, deren Chef ein begeisterter Kunstfreund ist, brachte gerne jedes Opfer, um breiten Schichten der Bevölkerung die Bekanntschaft mit den musikalischen Hervorbringungen Bruckner’s zu vermitteln.
     Im Laufe des heutigen Vormittags wurden bereits mehrere Blumengebinde auf den Sarg des verblichenen Componisten Professors [sic] Anton Bruckner niedergelegt. Das Trauergemach wurde mit Pflanzen und Blumen aus dem kaiserlichen Garten im Belvedere geschmückt. Heute Vormittags zeichnete Maler Peratoner die Aufbahrung des todten Meisters. – Der Stadtrath hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, das Leichenbegängniß Bruckner’s auf Kosten der Gemeinde zu veranstalten. – Das Portrait des verstorbenen Tondichters, das die erste Seite unseres heutigen Morgenblattes zierte, wurde nach einer Photographie aus dem bekannten Atelier Anton Huber, IV., Margarethenstraße Nr. 36, ausgeführt.“ (zi2).

Leipziger Volkszeitung Nr. 238 auf S. 5, signiert "H. M." [vielleicht Hans Merian?]:
"     Anton Bruckner †. In Wien starb am Sonnabend einer der genialsten Komponisten der Jetztzeit. Der Name Anton Bruckner ist dem großen Publikum nicht geläufig. [... Biographisches ... Hauptwerke ... glänzende instrumentation ...]. Aber er verliert sich oft ins Ungemessene, Uebergroße und zersprengt im Rausche des Schaffens alle hergebrachten Formen. Natürlich hatte Anton Bruckner viele Anfechtungen zu erleiden, besonders die alten Formfexen und Kunstschulmeister waren ihm gründlich abhold. Die Nachwelt wird erst den rechten Gesichtspunkt für sein Schaffen gewinnen. Jedenfalls war Anton Bruckner neben dem durchaus anders gearteten Meister Johannes Brahms der bedeutendste Vertreter des großzügigen symphonischen Stiles in unseren Tagen.     H. M." (zl1).

[Linzer Tages-Post siehe Tages-Post]

Linzer Zeitung auf S. 1129: 
„       Drahtnachrichten der „Linzer Zeitung“.
     
Wien, 12. October. Der berühmte Componist Doctor Anton Bruckner ist gestern um halb 4 Uhr nachmittags in seiner ihm von Sr. Majestät dem Kaiser eingeräumten Wohnung im Belvedere im 72. Lebensjahre verstorben. Bruckner, welcher gegen Mittag noch das Zimmer verlassen konnte, mußte nachmittags das Bett aufsuchen. Gegen halb 4 Uhr ließ er sich eine Tasse Thee geben; während des Trinkens gab er plötzlich die Tasse weg, sein Kopf sank in die Kissen zurück und mit einem leisen Seufzer gab Bruckner seinen Geist auf. Das Leichenbegängnis findet am Mittwoch in Wien statt. Nach der Einsegnung wird die Leiche in das Stift St. Florian in Oberösterreich überführt und daselbst in der Chorherrengruft beigesetzt.“ (zl2),

Linzer Volksblatt Nr. 236 (Todesnachricht auf S. 3f, Annonce über Franz Brunners Buch auf S. 6)
"                  Linz, 12. October 1896.
    – Professor Dr. Anton Bruckner †. Die Tonkunst hat einen schweren Verlust erlitten und unser Heimatland einen seiner edelsten Söhne verloren. Heute wurde uns aus Wien folgende Trauernachricht telephonisch übermittelt:
    Wien, 12. October. (Dr. Anton Bruckner †.) Heute ½4 Uhr früh [sic] ist Professor Dr. Anton Bruckner in seiner Wohnung im Belvedere gestorben. Ueber sein Befinden in den letzten Tagen ist folgendes zu berichten: "Dr. Bruckner befand sich in den letzten Wochen sehr matt. Immer hartnäckiger stellten sich Beschwerden ein, die seinem Herzleiden und seiner Altersschwäche entsprangen. Bruckner brachte die meiste Zeit im Bette zu. Nur ab und zu kehrten an schönen Tagen die Kräfte ein wenig zurück. An solchen Tagen unternahm er zuweilen vormittags kleine Spaziergänge im Garten des Belvedere. Auf diese günstigen Vormittage folgten jedoch stets Stunden völliger Abspannung. In demselben Maße schwand auch seine frohe Stimmung. Manchmal war er wieder munter und voll von Zukunftsplänen, er sprach von Reisen u. dgl., dann aber trat wieder ein traumähnlicher Zustand ein. Die Aerzte Professor Dr. Schröter [sic], Weißmann und Porzer bemühten sich mit der größten Sorgfalt um den greisen Künstler. Seine brave Wirtschäfterin, die seit 24 Jahren ihn betreute, pflegte ihn mit ihrer Tochter mit wahrer Hingebung. Am Samstag hatte er wieder freie Augenblicke und gieng noch im Garten spazieren." Die vielen Freunde Bruckners und seine zahllosen Verehrer werden durch das Hinscheiden des edlen guten Meisters schmerzlich berührt sein und die Trauer um ihn wird eine wahre und echte sein. Gott gebe seinem treuen Diener die ewige Ruhe!
    Gestern gegen mittags konnte Bruckner das Zimmer noch verlassen; gegen halb 1 Uhr nachmittags fühlte er sich unwohl, doch gab sein Zustand keinen Anlass zur unmittelbaren Besorgnis. Gegen halb 4 Uhr nachmittags verlangte er Thee und trank ungefähr ein halbes Glas. Während des Trinkens gab er mit einemmale das Glas aus der Hand, sein Kopf sank auf das Kissen zurück und mit einem Seufzer schloss Bruckner die Augen, um nicht mehr zu erwachen. Sanft schied er dahin. Sofort wurde der Kaplan des Schlosses Belveder von dem Ableben Bruckners verständigt, er kam eilends herbei und betete am Bette des Dahingeschiedenen das "de profundis". Bruckners Bruder und Schwester, die in Oberösterreich leben, wurden sogleich verständigt. Das Leichenbegängnis findet am Mittwoch statt. Die Leiche wird in Wien eingesegnet und hierauf in das Stift St. Florian in Oberösterreich überführt, wo sie in der Chorherren=Gruft beigesetzt wird." [keine Signatur] (zl3).

[Inserat auf Seite 6]
Dr. Anton Bruckner
Ein Lebensbild von Franz Brunner, k. k. Uebungsschullehrer in Linz.
Preis 30 kr., mit Francozusendung 33 kr.
zu haben in  [rechts Chifffre-Nr. "(2450 3 1)"]
J. Wimmer's Buchdruckerei, Linz." (zl3a).

Mährisches Tagblatt Nr. 236 (Olmütz) auf S. 6:
"     (Anton Bruckner †.) In Wien ist vorgestern Nachmittags der Componist Anton Bruckner, der schon seit Jahren schwer leidend war, gestorben. [... Biographisches ... kurz zum Werk (7 Symphonien) und seiner Charakteristik ...]. Auch Männerchorwerke hat Bruckner componirt, worunter das bekannteste und wirksamste der "Germanenzug" sein dürfte." [keine Signatur] (zm1).

Bruckner-Feuilleton Heubergers in der Neuen Freien Presse Nr. 11544 auf S. 1f:
»                Feuilleton.
             Anton Bruckner.

    Als Schulmeister in einem oberösterreichischen Dorfe begann Bruckner seine selbstständige Thätigkeit. [... Biographisches ...].
     Jede Etappe dieses seltsamen Lebenslaufes hat ihre Spuren in den Werken Bruckners hinterlassen. [...].
     Ob seine Musik über diese allgemeine Physiognomie hinaus ihre persönliche Eigenthümlichkeiten besitzt, ist eine von den vielen bis heute unerledigten Streitfragen, [... keine eigene originelle Sprache ... gute Gedanken ohne Entwicklung ... Konglomerate, keine Lebewesen ... "wunderlicher Bildungsgang" ... zerfahrene Arbeitsweise ... eher Kirchenmusiker als Symphoniker, f-Moll-Messe bestes Werk ... am schwächsten die kleinen Sachen ...]; hätte sich zu seiner wildschweifenden Phantasie ein gleiches Maß von Kunstverstand, von reifem Schönheitsgefühl gesellt, so wäre er wahrscheinlich ein großer Künstler geworden und nicht nur ein wunderliches "Original".
     Unbedingte Bewunderung gebührt Bruckner's Instrumentationskunst. Auf diesem Gebiete war er ein vollendeter Meister. [... Herkunft von der Orgel ...].
     Ein besonderes Wort verdient Bruckner als Persönlichkeit. [... stadtbekannte Figur ... im Konzert "das Ideal eines zugleich naiv und mit tiefstem Kunstverständnisse genießenden Zuhörers" ... Opernpläne? ...]
     [... bescheiden, nie arrogant, immer tolerant ...]. Zur Zeit der Musik=Ausstellung verhandelte ich mit ihm wegen einer für diese Gelegenheit zu liefernden Composition. Er überließ mir die Wahl des Textes. Aus den zwei oder drei ihm von mir vorgeschlagenen Stellen aus der Heiligen Schrift wählte er dann den 150. Psalm, "wegen seiner besonderen Feierlichkeit", wie er mir in einem liebenswürdigen Schreiben mittheilte.
     Bruckner hinterläßt das Andenken eines hochstrebenden Künstlers und eines edlen Mannes. Ueber die Werke des Ersteren können die Meinungen getheilt sein, über den Letzteren nicht. Ich wäre glücklich, wenn ich in den Chor der Huldigenden rückhaltlos einstimmen könnte, namentlich in so ernster Stunde, da der Meister ausgerungen, ausgelebt hat. Es hat mir aber nie einleuchten wollen, daß man am Rande eines offenen Grabes mit gewundenen Worten oder gar mit Lügen – und seien es die wohltönendsten – einem Dahingeschiedenen "die letzte Ehre" erweise. Als verdiente ein ehrlicher Mann nicht so gut ehrliche Worte wie ehrliche Thränen.                Richard Heuberger.« (zn1).

Auf Seite 5 ein weiterer Bericht zu Bruckners Tod:
»                  Kleine Chronik.
                              
Wien, 12. October.
[...]
     [Anton Bruckner.] Die Leiche des gestern Nachmittags [... am 12.10.1896: Tilgners Mitarbeiter Sinsler nahm Totenmaske, nachmittags konservierte Paltauf die Leiche, danach Aufbahrung. Leichenbegängnis am 14.10.1896 15 Uhr. Dr. Reisch werde ein Bruckner-Zimmer im städtischen Museum beantragen, in dem u.a.] der alte Bösendorfer=Flügel, Ehrendiplome u. s. w. untergebracht werden sollen.« [keine Signatur] (zn2).

Das Abendblatt der Neuen Freien Presse bringt auf S. 1 eine weitere Nachricht:
»                   Kleine Chronik.
                                     
Wien, 13. October.
[...]
     [Anton Bruckner.] Der Stadtrath hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, das Leichenbegängniß Anton Bruckner's auf Kosten der Gemeinde zu veranstalten. [... über eine Zuschrift Rättigs zur 3. Symphonie ...] So geschah das nach damaligen Begriffen Erstaunliche, daß im Jahre 1878 eine Symphonie von Anton Bruckner in Partiturstimmen und vierhändigem Clavierauszuge im Druck erschien.« [keine Signatur] (zn3).

Neues Wiener Tagblatt Nr. 282 auf S. 5:
"     * (Anton Bruckner.) Gestern Nachmittags erfolgte die Conservirung der Leiche Bruckner's. Zuvor nahm Bildhauer Zinsler die Todtenmaske ab. [... Sterbezimmer ... Ignaz Bruckner da, geplanter Ablauf (Karlskirche, Westbahn, St. Florian, Plan eines Bruckner-Zimmers) ...]. – Der Ausschuß des akademischen Gesangvereins lädt seine "alten Herren" und unterstützenden Mitglieder zu dem Leichenbegängnisse seines Ehrenmitgliedes Bruckner." (zn4).

Neues Wiener Abendblatt Nr. 282 (Neues Wiener Tagblatt) auf S. 3:
"     * (Anton Bruckner.) Der Stadtrath beschloß in der heutigen Situng, das Leichenbegängniß Bruckner's auf Kosten der Gemeinde zu veranstalten." (zn5),

Neues Wiener Journal Nr. 1067 auf S. 4:
"     (Professor Anton Bruckner †.) Gestern Nachmittags um halb 5 Uhr ist die Leiche Dr. Anton Bruckner's von der Entreprise des pompes funèbres im oberen Belvedere aufbewahrt worden. Das Sterbegemach ist schwarz ausgeschlagen, [... erwähnt: Anton Meißner (nicht der "Diener" Bruckners), Haberl und Zinsler (Totenmaske und Abdruck der rechten Hand), 14.10.1896 Leichenbegängnis, St. Florian, Parte-Zettel, Ignaz Bruckner, Rosalia Hueber, Dr. Reisch, Antrag Bruckner-Zimmer ...], in welchem die zurückgelassenen interessanten Gegenstände Bruckner's, so unter Anderem dessen vortrefflich gelungene lebensgroße, von Tilgner ausgeführte Büste, ein ausgezeichnetes, in Oel gemaltes Porträt, der alte Bösendorfer=Flügel, Ehrendiplome, die Bänder der niederzulegenden Kränze (vom Sarge) und mehreres Andere untergebracht werden sollen." (zn6),

Neuigkeits-Weltblatt Nr. 235 auf S. 4:
"     Dr. Anton Bruckner †. Der berühmte österreichische Symphoniker und Orgelvirtuose Dr. Anton Bruckner ist gestern um ½4 Uhr in Wien ohne jeden Todeskampf im 72. [sic] Lebensjahre plötzlich verschieden. [... die letzten Wochen, der Todestag (Dr. Sorger [sic], Kathi Kachelin [sic], Meißner, Heribert Witsch), Geschwister ...]. Das Leichenbegängniß dürfte Mittwoch stattfinden. Die Leiche wird nach St. Florian in Oberösterreich überführt und in der dortigen Stiftskirche beigesetzt werden." (zn7).

The News-Herald (Franklin/Pennsylvania) Nr. 5674 auf S. 2 in der 3. Spalte:
"       BRIEF NEWS ITEMS. 
             TUESDAY, OCTOBER 13.
     Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead at Vienna." (zn8)
[siehe auch (ze1)].

Ähnlich knapp das in Lincoln erscheinende Nebraska State Journal auf S. 2:
"          HERR BRUCKNER DEAD.
     VIENNA, Oct. 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zn9)

Deutlich ausführlicher schreibt die New York Times Nr. 14087 auf S. 5 in der 1. und 2. Spalte:
"         A GERMAN COMPOSER DEAD.
The Career of Herr Bruckner, a Follower of Wagner.

     VIENNA, Oct. 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead.
                             ——
     Anton Bruckner, who has been known as one of the "Little Masters" of German music,was born in Ansfelten [sic], in Upper Austria, Sept. 4, 1824. His father was a village schoolmaster, who gave him his first lessons in Music. When twelve years old, Anton obtained a good berth as a chorister in the Jesuit College of St. Florian at Kalksburg [sic]. Here his musical education was well advanced. When seventeen years old he was appointed schoolteacher at Windhag, and he eked out his salary of two florins a month by playing dance music at weddings. After an era of vicissitudes he was appointed principal organist at Kalksburg, and from this time date many compositions. Later, at Vienna, he was a pupil of Sechter. He studied there until 1861, while cathedral organist at Lenz [sic], where, in 1864 [sic], his first symphony was played. He became Court organist in 1868. In 1890 the Upper Austrian Landtag gave Bruckner a pension of 400 gülden, and in 1891 he was made Doctor of Philosophy honoris causa by the Vienna University. Bruckner produced eight symphonies. He openly avowed allegiance to the cause of Wagner music, and first attracted notice by his extraordinary facility of improvisation." (zn10).
[In der NYT sind in der Folgezeit keine weiteren Artikel über Bruckner zu finden (kontrolliert bis 1.11.1896).]

Ostdeutsche Rundschau Nr. 282 auf S. 1f:
»                            Anton Bruckner.
     Seit Langem ließ uns der abnehmende Gesundheitszustand, die plötzlich verfallenden leiblichen und geistigen Kräfte des greisen Altmeisters das Schlimmste befürchten, [... stadtbekannte Figur, Äußerliches, Dr. Böhlers Schattenbilder, selber Hörsaal wie Hanslick, liebenswürdige Beharrlichkeit bei Proben, "Gaudeamus", Verlust für deutsche Kunst ...].
     Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 zu Ansfelden bei St. Florian in Oberösterreich als Sohn eines Volksschullehreres geboren. [... Biographisches ... Erfolge als Organist, Berufung nach Wien ...].
     Aber die Erfolge galten nur dem ausübenden Künstler, Niemand wollte den schaffenden Genius anerkennen. [... Werkgeschichte, gegnerische Kritik in Wien, Förderer (WAWV, WAGV, Paul Heyses Brief, steigende Anerkennung ...].
     In der Symphonie einerseits, in der Kirchenmusik andererseits ruht Bruckner's unvergängliche Bedeutung; er hatte beide in neue Bahnen gelenkt, indem er an Wagner's Kunstideal anknüpfte. [... Sonderstellung seiner Symphonien ...]. Alles aber verband sich ihm zur vollsten und schönsten Harmonie in der Glaubensstärke und im Gottvertrauen – wie ein geheiligter Fels ragt er in unser ungläubiges, mattherziges Jahrhundertende herein!
     [... 9. Symphonie (Finalsatz wie bei Beethoven mit Gesang) ...], und wenn wir heute schmerzerfüllt an seiner Bahre stehen, dann dürfen wir doch nicht verzweifeln, denn jubelnd in jenen himmlischen Tönen der herrlichen Schlußfuge des Tedeums schwingt es sich empor:
                     "Non confundar in aeternum!"
                                                               Hagen.« (zo1)
[ein Absatz wird zitiert in den Freien Stimmen vom 15.10.1896]

und Bericht auf Seite 7:
"    Anton Bruckner's letzte Stunden. Ueber die letzten Lebensstunden des greisen Tonkünstlers ist im Wesentlichen nachzutragen: [... letzte Wochen und Sterbetag (Katharina Kachelin und Tochter, Anton Meißner), Leichenbegängmis, St. Florian ...]. – Bruckner's letztes goßes Werk, an welchem Bruckner bis zum Tode arbeitete, die neunte Symphonie, ist bis zum letzten Satz gediehen. In Vorahnung dessen, daß der Tod ihm möglicherweise die Feder aus der Hand nehmen könnte, hatte der Altmeister bestimmt, daß für den Fall, als der letzte Satz unvollendet bleiben sollte, sein Tedeum den Schluß des großen Werkes bilden möge. – Die Leiche des Dr. Bruckner ist im oberen Belvedere aufgebahrt. [... Haberl, Zinsler (Totenmaske und Abdruck der rechten Hand), Karlskirche, St. Florian ...]. – Der Ausschuß des Wiener akademischen Gesangvereines richtet an seine Miglieder das Ersuchen, sich beim Leichenbegängnisse Professor Dr. Anton Bruckner's, seines Ehrenmitgliedes, zahlreich zu betheiligen. Gleichzeitig richtet er an die nationalen Verbindungen der Universität die Einladung, zur Besprechung über die Betheiligung der Studentenschaft an dem Leichenbegängnisse in unserer Amtsstube, 1. Bezirk, Universität, Arkadenhof links, Dienstag den 13. M. um 4 Uhr Nachmittags, zu erscheinen." (zo2).

Österreichische Volkszeitung Nr. 282, Normalausgabe S. 3:
"                 Neuigkeitsbote.
[...]
     * Professor Anton Bruckner †. Die Leiche Dr. Anton Bruckner's ist gestern Nachmittags im oberen Belvedere aufbewahrt worden. Das Sterbegemach ist schwarz ausgeschlagen, in hohen Silberkandelabern brennen Wachskerzen. Die Bildhauer Haberl und Zinsler haben dem verewigten Komponisten die Todtenmaske und einen Abdruck der rechten Hand abgenommen. Das Leichenbegängniß findet morgen Mittwoch um 3 Uhr Nachmittags vom oberen Belvedere, 4. Bezirk, Heugasse Nr. 3, aus in die Pfarrkirche zu St. Karl Borromäus statt." (zo3).
Die 2-Kreuzer-Ausgabe der Österreichischen Volkszeitung bringt auf S. 3f den Artikel der gestrigen 4-Kreuzer-Ausgabe mit geändertem Schluss:
"[...] In seinen letzwilligen [sic] Verfügungen bestimmt Bruckner, daß seine Leiche nach St. Florian überführt werde.   Das Leichenbegängniß findet morgen Mittwoch um 3 Uhr Nachmittags vom oberen Belvedere, 4. Bezirk, Heugasse Nr. 3, aus in die Pfarrkirche zu St. Karl Borromäus statt." (zo4).

»Die Presse« Nr. 282 (Morgenblatt) auf S. 1f:
»                  Feuilleton.
            Anton Bruckner.

    Wir sind in Oesterreich seit gestern wieder um eine bedeutende Erscheinung ärmer. [... ausführlich über Bruckners Sonderstellung und Bedeutung, kürzer zur Biographie (irrig: 1885 4. Symphonie in München) ...]. Wie auch immer die Zukunft für Bruckner's Compositionen sich gestalten wird, den Ruhm eines genial erfindenden Melodikers, eines gelehrten Contrapunktisten, überhaupt einer grandios veranlagten Musikantennatur wird sie ihm nicht versagen. Und uns Mitlebenden wird sie glauben, wenn wir versichern, daß mit Meister Bruckner eine reine Künstlernatur, ein unermüdlicher Kämpfer und ein guter Mann dahingegangen.            Gustav Schoenaich.« [Korrektur am 15.10.1896]  (zp1),

und auf Seite 4 ein Artikel über die aktuellen Ereignisse:
»     Professor Anton Bruckner †. Die Leiche des Professors Anton Bruckner wurde bis gestern Mittags im Sterbezimmer auf dem Todtenbette belassen. [... Stichwörter: Sinsler [recte Zinsler], Totenmaske, Paltauf, Aufbahrung, Leichenbegängnis 14.10.1896, Dr. Reisch (Vorschlag Bruckner-Zimmer), Ignaz Bruckner und ein Neffe in Wien eingetroffen, Rosalia Huber [sic], Zeichnung Peratoners, erster Kranz von Meißner, 9. Symphonie ("Te Deum" als Finale), Wiener Akademischer Gesangverein (Text der Verlautbarung) ...].« [keine Signatur] (zp2),

in der Abendausgabe der »Presse« auf Seite 2 eine weitere Meldung:
"     (Anton Bruckner †.) Der Stadtrath hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, für den verstorbenen Professor Anton Bruckner ein Leichenbegängniß auf Kosten der Stadt zu veranstalten. – [... vormittags: Kranz von Gutmann "Dem unsterblichen Meister.", Rosalia Hueber krankheitsbedingt verhindert, morgen brennende Gaslichter am Weg des Trauerzuges ...]" (zp3).

Artikel im Pester Lloyd Nr. 250 auf S. 4 [vermutlich von "A. B." (= Beer? vgl. 15.12.1896 und Anmerkung)]:
"                         Tagesneuigkeiten.
[...]
     (Zum Ableben Anton Bruckner's) wird uns aus Wien geschrieben: Neben dem gewaltigen Brahms, dem großen Klassiker der Gegenwart, erscheint Bruckner als eine Wiener Lokalgröße, der nur selten über die Gemarkung der Stadt hinaus ein voller Erfolg beschieden war. Bruckner's Talent hat sich fast ausschließlich auf zwei Gebieten bethätigt, in der Kirchenmusik und in der Symphonie. [... kompletter Text bei www.anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pel&datum=18961012&seite=3 ... über die Kirchenmusik (mit weltlichen Elementen) und die Symphonik (mit religiöser Aura) ... die "üblichen" Vorbehalte gegen Form und Inhalt der Symphonien und die Überforderung des Publikums ... Angaben zum Lebenslauf (darunter: 1869 Nancy, Paris und Brüssel [sic]) ... Ehrendoktorat, Feier des 70. Geburtstages in Steyr ...]. Am Festtage hatte eine Deputation der Steyrer Stadtgemeinde=Vertretung, geführt von dem Bürgermeister Redl, dem Jubilar die Glückwünsche der Stadt Steyr ausgesprochen." [keine Signatur] (zp4).

Preßburger Zeitung Nr. 282 auf S. 4:
"     ** Komponist Dr. Bruckner †. Der in seinen älteren Jahren zur Berühmtheit seiner Kunst gewordene Komponist und Orgelvirtuose Dr. Bruckner ist gestern in Wien im 73. Lebensjahre gestorben. Domkapellmeister Laforest hat in persönlicher Anwesenheit des berühmten Komponisten im Jahre 1890 in einem Kirchenmusikvereinskonzerte eine der großen Symphonien des kaum verstorbenen Tondichters mit glänzendem, künstlerischen [sic] Erfolg zur ersten Aufführung gebracht und dadurch Bruckner als schaffenden Künstler hier eingeführt. Domkapellmeister Laforest ist mit dem Verstorbenen von Linz aus persönlich befreundet. Das große Quintett Bruckner's haben die Hellmesberger in einem Kammermusikabend hier zu Gehör gebracht. Dr. Bruckner war Ehrenmitglied des hiesigen Kirchenmusikvereines." (zp5).

Prager Abendblatt Nr. 234 auf S. 3:
"                   Vermischte Nachrichten.
    * Sterbefall.
 Der Hoforganist und Lector für Harmonielehre und Contrapunct an der Wiener Universität, Dr. Anton Bruckner, ist am Sonntag, den 11. d. M., in seiner Wohnung im Belvedere [...] verstorben. [... Biographisches ... neben den geistlichen Werken sind hervorzuheben] seine sieben Symphonien, deren einige in den Achtziger Jahren solchen Erfolg hatten, daß sein Name in den weitesten Kreisen bekannt wurde." [keine Signatur] (zp6).

Prager Tagblatt Nr. 282 auf S. 8:
"                            Kleine Chronik.
     * [Bruckner's letzter Wille]. Bruckner hat zu Erben seines geringen Nachlasses die zwei Kinder seines Bruders [sic] eingesetzt und die Manuscripte seiner Compositionen der Hofbibliothek vermacht. Er verlangte, in der Stiftskirche zu St. Florian unter der großen Orgel begraben zu werden. Diesem Wunsche entsprechend, wird die Leiche am Mittwoch Nachmittags 3 Uhr in der Carlskirche eingesegnet und nach Oberösterreich überführt. Wahrscheinlich wird die Stadt Wien die Kosten tragen." (zp7).

Die in Maysville (Kentucky) erscheinende Zeitung The Public Ledger bringt die Kurzmeldung auf S. 4 in der 4. Spalte:
"          CONDENSED NEWS
Gathered From All Parts of the Country by Telegraph.

     Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zp8),

Reichspost Nr. 250 auf S. 4 (zr1).

Salzburger Chronik für Stadt und Land Nr. 233 auf S. 5 (den Text des "Vaterlands" vom 12.10.1896 übernehmend):
"     Wien, 12. Oktober. (Professor Bruckner †.) Der Hoforganist und Lector für Harmonielehre und Kontrapunkt an der Wiener Universität, Dr. Anton Bruckner, ist gestern, halb 4 Uhr nachmittags, [...] verstorben. [... über Biographie und Werke ... ], besonders aber seine sieben Symphonien, deren einige in den Achtziger=Jahren solchen Erfolg hatten, daß sein Name nun endlich in den weitesten Kreisen bekannt wurde. ("Vtl.")" (zs1),

Salzburger Zeitung (zs2).

Kurzmeldungen in The Salt Lake Herald Nr. 324 auf S. 2 in der 2. Spalte:
"          FOREIGN FACTS.
     VIENNA, Oct. 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zs3),

in The San Francisco Call Nr. 135 auf S. 3 in der 6. Spalte:
"            Composer Bruckner Dead.
     VIENNA, AUSTRIA, Oct. 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zs4),

in The San Francisco Examiner Nr. 105 auf S. 2 in der 7. Spalte:
"          Herr Bruckner, Composer, Dead.
     VIENNA, October 12.–Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zs5)

und in der in New York erscheinenden Zeitung The Sun Nr. 43 auf S. 2 in der 6. Spalte:
"            OBITUARY.
[...]
     A despatch from Vienna says Herr Bruckner, the celebrated musical composer, is dead." (zs6).

Ausführlicher schreibt die in London erscheinende Zeitung The Standard Nr. 22554 auf S. 2:
"                OBITUARY.
     Herr ANTON BRUCKNER died on Sunday in Vienna  at the age of seventy-two. Eleven years ago he was hardly known in that city, and still less outside it, his seventh symphony being performed only in 1885 in Leipzig and Munich, on the strong recommendation of Herr Hans Richter. From that day his fame was etablished, his admirers even comparing him with Beethoven, and placing him above Brahms and any other living composer. He wrote eight symphonies and the first three movements of a ninth, as well as three Masses, a Te Deum for orchestra and chorus, a string quintet, and a number of smaller compositions. He died almost in poverty, having been given for the last year or so a small apartment in the Belvedere by Imperial favour. His style was almost revolutionary, and, therefore, more appreciated by Wagnerians than by adherents of Bach or Beethoven, but even the latter admit the grandeur, the brilliant colouring, and the power of his music." (zs7).

Tagespost – Linzer Tages-Post Nr. 236 auf S. 4:
"                         Dr. Anton Bruckner †.
     Aus Wien meldet uns heute der Draht, dass dort gestern nachmittags halb 4 Uhr der große Tondichter Anton Bruckner verschieden ist. Diese Trauerbotschaft wird besonders in unserem Kronlande schmerzliche Bewegung hervorrufen, da das Land mit Bruckner einen seiner größten und hervorragendsten Söhne verliert. Das anheimelnde Dörfchen Ansfelden [... Biographisches (mit leichten Irrtümern: Vater 1836 †, Requiem bisher nur in St. Florian und Kremsmünster aufgeführt, Orgelprüfung vor Aßmayr, Preyer und Sechter) ...].
     Ueber die letzten Stunden Bruckners erhalten wir aus Wien folgende Drahtmeldung: Anton Bruckner litt seit langem an einem Herzleiden. [... die letzten Wochen, der Todestag (im Sessel [sic] gestorben ...]. Bruckner war bis zu seiner Todesstunde geistig frisch und regsam. Bis in die letzte Zeit arbeitete der in jenen Stunden, da ihm sein Leiden weniger Beschwerden verursachte, an der Vollendung des vierten Satzes der neunten Symphonie, der bereits weit gediehen war. [... Testament, St. Florian, Geschwister, Leichenbegängnis 14.10.1896 ...]. Die Einsegnung erfolgt in der Karlskirche, worauf die Leiche nach St. Florian überführt wird." [keine Signatur] (zt1).

Tagesbote aus Mähren und Schlesien Nr. 236 auf S. 5:
"Wien, 13. October, 2 Uhr nachmittags.     Das Leich[en[begängnis des Componisten Bruckner findet auf Kosten der Stadt Wien statt." (zt2).

Das Vaterland Nr. 282 (Morgenblatt) auf S. 5 (die Rubrik ist datiert "12. October):
"     * [Anton Bruckner †.] Ueber die Krankheit und die letzten Lebensstunden des gestern Nachmittags verstorbenen Meisters der Tonkunst, Dr. Anton Bruckner, entnehmen wir einer Localcorrespondenz Folgendes: Wiewohl Bruckner in den letzten Monaten oft und viel zu leiden hatte, ist sein Tod doch sanft und schmerzlos eingetreten; [... Vorgeschichte, der Sterbetag (Dr. Sorger [sic], Katharina Kachelin und Tochter, Anton Meißner, Heribert Witsch, Geschwister, Dr. Reisch, Heinrich [Henrich], Dr. Schaumann, August Stradal, Begräbnis, St. Florian, 9. Symphonie (Te Deum als Finale), Aufbahrung, Einsegnung in Karlskirche ...]. Die Parte ist vom Bruder Ignaz Bruckner und der Schwester Rosalia Huber , geborene Bruckner, unterzeichnet." [keine Signatur] (zv1)

und Abendblatt auf Seite 3:
"     * [Anton Bruckner †.] Das Leichenbegängniß des Componisten Dr. Anton Bruckner wird nach einem über Antrag des Herrn Bürgermeisters Strobach gefaßten Beschlusse des Stadtrathes auf Kosten der Gemeinde Wien veranstaltet werden." (zv2).

Wiener Zeitung Nr. 237 auf S. 5:
"     (Anton Bruckner †.) Die Leiche des gestern nachmittags verstorbenen Componisten Anton Bruckner wurde bis heute Mittags im Sterbezimmer auf dem Todtenbette belassen. Herr Bildhauer Sinsler [sic] nahm die Todtenmaske in Gips ab. Nachmittags wurde die Leiche Bruckners vom Herrn Professor Dr. Paltauf conservirt, worauf sie im Sterbezimmer aufgebahrt wurde. Mittwoch, den 14. d. M., Nachmittags um 3 Uhr findet das Leichenbegängniß Bruckners statt. Die Leiche wird vom Trauerhause in die Pfarrkirche zu St.=Karl Borromäus überführt und daselbst feierlichst eingesegnet. Nach stattgehabter Einsegnung wird die Leiche sofort nach dem Westbahnhofe gebracht und von dort nach St.-Florian in Ober=Oesterreich überführt." (zw1),

auf Seite 6 ein Hinweis auf eine Buchveröffentlichung [mit der Bruckner-Büste IKO 55]: "Kunst, Wissenschaft und Theater. (Verlag Löwy.) In dem eben so rührigen als gediegenen Verlage des k. und k. Hof-Photographen J. Löwy ist die erste Lieferung eines Sammelwerkes erschienen: "Victor Tilgners ausgewählte Werke". In geradezu mustergiltigen Lichtdrucken werden da die Werke des Künstlers vorgeführt und das in so verständnißvollen Aufnahmen, wie sie nicht oft bei Wiedergabe von Sculpturen zu verzeichnen sind. Unter den zwölf Blättern des ersten Heftes finden wir die Skizze für das Goethe=Monument, das Denkmal für Frau Adele Brody, den "Entenbrunnen", die Bruckner-Büste, eine Sockelpartie des Mozart-Denkmals, [...]. Das Werk soll in fünf Lieferungen zu zwölf Blättern vollendet vorliegen und im Subscriptionspreise 30 fl. kosten." (zw1a)

und Wiener Abendpost Nr. 236 [sic] auf S. 3:
"     (Anton Bruckner †.) Der Wiener Stadtrath hat in seiner heutigen Sitzung über Antrag des Herrn Bürgermeisters Strobach beschlossen, das Leichenbegängniß des Componisten Anton Bruckner auf Kosten der Gemeinde Wien zu veranstalten. – Im Laufe des Vormittags wurden mehrere Blumengewinde [sic] auf den Sarg Bruckners gelegt; eines der ersten kam vom Musikverleger Gutmann." (zw2).

Wiener Allgemeine Zeitung Nr. 5587 auf S. 1f (Albert Kauders):
"           Dr. Anton Bruckner †.
                     
     Wien, 12. October.
     In der Stille des vornehmen Asyls, das kaiserliche Huld ihm gewährt, ist Anton Bruckner derselben Krankheit erlegen, welche auch den mächtigsten Stamm in den Gefilden der Kunst, Ludwig van Beethoven, gefällt hat. Seit Monaten kämpfte seine knorrige unverdorbene Natur den aussichtslosen Kampf mit dem tückischen Uebel und längst hatte sich die Schaar seiner Freunde und Jünger mit dem schmerzlichen Gedanken des Scheidens vertraut machen müssen. [... Biographisches (als Spätentwickler Gegensatz zu Rossini), Vernachlässigung in den Lexika ...]. Der schlichte, bescheidene Mann war als Musiker der kühnste Neuerer, der vor keinem Wagniß zurückscheute und stets auf neue musikalische Kampfmittel sann. Er, der im Leben vor lauter Schüchternheit kaum einen geregelten Satz zu stammeln wußte, überrascht als Symphoniker durch wunderbare Ausdrucksfähigkeit, durch die blühendste thematische Eloquenz. Sein bäurisch=demüthiges Gehaben, seine ärmliche Simplicität wandelten sich in seinem Kunstwirken zu kühnem Trotz und blendem Prunk. [... Widersprüche ... Urteil der Umwelt ... postmortaler Ruhm ... Parteienstreit ... keimende Ahnung von einem Genie? ...]. Vielleicht wenigstens im selben Sinne, wie damals, als man Beethoven zu Grabe trug und eine Höckerin die Nachbarinnen mit den Worten aufmerksam machte: "Schaut's, da kommt die Leich' von einem General von die Musikanten."
                     K. Anders. [nicht "K. Auders"]
                       *
     Zweiundsiebzig Jahre alt, ist gestern Dr. Anton Bruckner gestorben. [... Biographisches ...].    Bruckner's Erscheinung konnte nicht mehr vergessen werden, wenn man ihn einmal gesehen. [... Körperbau, Kleidung, Gesicht ...]. Dazu die hochgewölbte, steil ansteigende Stirn, auf der gebieterisch die Würde des Künstlers thronte, es war ein Angesicht, das man nicht vergessen kann.
                       *
     Wiewohl Bruckner in den letzten Monaten oft und viel zu leiden hatte, ist sein Tod sanft und schmerzlos eingetreten, [... Verlauf des Sterbetages ...]. Gestern Früh hatte Bruckner das Bett verlassen und frühstückte mit großem Appetit. Dann setzte sich der greise Meister zum Clavier und arbeitete schaffensfreudig an seiner neunten Symphonie. Er gedachte wieder den scheinbar schönen Tag zu benützen, und äußerte diesen Wunsch auch gegenüber seinem Freunde, dem Med. Dr. Sorger, der ihn um halb 1 Uhr besuchte. Doch Dr. Sorger fand den Patienten etwas schwach und rieth von dem Spaziergange ab, indem er wegen des herrschenden Windes Bruckner veranlaßte, noch ein bis zwei Tage mit dem Ausgehen zu warten. Bruckner gab sich zufrieden und blieb zu Hause. Um ihn waren die langjährige, treue Wirthschafterin Frau Katharina Kachelin [sic] und deren Tochter, die ihn in den schwersten Tagen mit Aufopferung pflegten, und sein langjähriger Schüler und Freund Anton Meißner. Um ¼4 Uhr ließ sich Bruckner einen Thee bereiten. Unterdessen begab er sich zu Bett und trank den Thee gegen halb 4 Uhr mit großem Behagen. Nichts deutete auf das Nahen der Katastrophe. Als Dr. Bruckner den Thee getrunken hatte, legte er sich mit Hilfe der Wirthschafterin auf die linke Seite. Kaum hatte er diese Position eingenommen, als er plötzlich zwei tiefe Athemzüge that und sanft verschieden war. Ohne jeden Todeskampf, ohne jeden Schmerz kam der Tod über den greisen Tondichter. Außer Frau Kachelin und der Tochter war nur Herr Meißner zugegen. Sofort wurde der Caplan des Schlosses Belvedere verständigt. P. Heribert Walsch [sic] kam eilends und betete mit Meißner am Sterbebette ein De profundis. Meister Bruckner's Bruder und Schwester, die in Oberösterreich leben und der von dem Todten bestimmte Testamentsexecutor, Gemeinderath und Hof- und Gerichtsadvocat Dr. Reisch, wurden sofort in Kenntniß gesetzt.  Alsbald fanden sich die ersten Leidtragenden ein: Schloßinspector Heinrich, der Obmann des Richard Wagnervereines Dr. Schaumann, der Testamentsexecutor Dr. Reisch, der Pianist August Stradal. Anton Meißner und Frau Kachelin empfingen die Trauergäste. Das Leichenbegängniß dürfte Mittwoch stattfinden. Die Leiche wird hier eingesegnet und in das Stift St. Florian in Oberösterreich gebracht, wo sie in der Stiftskirche beigesetzt wird. Die Leichenfeier wird sich ungemein imposant gestalten.
    Sein letztes großes Werk, an dem Bruckner bis zum Tode arbeitete, die neunte Symphonie, ist bis zum letzten Satz gediehen. In Vorahnung dessen, daß der Tod ihm möglicherweise die Feder aus der Feder nehmen könnte, hatte der Altmeister bestimmt, daß für den Fall, als der letzte Satz unvollendet bleiben sollte, sein Tedeum den Schluß des großen Werkes bilden möge." [keine Signatur] (zw3).

Wiener Tagblatt Nr. 282 auf S. 1f (Feuilleton von R. Heuberger):
„        Anton Bruckner.
     Der 30. Dezember ist der Geburtstag von Bruckner’s jungem Ruhme. Arthur Nikisch hatte da gelegentlich eines im Stadttheater arrangirten Extrakonzerts des Meisters E-dur=Symphonie zur Aufführung gebracht. Die vorher in Umlauf gesetzte Legende, daß an diesem Tage gleichsam die Exhumirung eines von der bösen Mitwelt bei lebendigem Leibe Begrabenen stattfinden werde, hatte den Sensations=Bacillus üppig wuchern machen und als sich dann die wohlige, schwelgerische Tonfluth der Symphonie über die spannungsvollen Hörer ergoß, vermeinten Viele ein neues Evangelium erhalten zu haben. Harmlose glaubten an einen gewaltigen Sprung, den die Kunstgeschichte da mit einemmale gemacht habe. Aber diese sowohl, wie ihre Erbtante, die Weltgeschichte, sind viel zu gesetzte, bedächtig schreitende Damen, um jemals zu springen! – Auch am 30. Dezember 1884 wurde nicht gesprungen. Das zeigten die seitdem verflossenen Jahre. Bruckner’s E-dur=Symphonie, sowie deren nach und nach in die Welt eingeführten Schwestern verursachen zwar überall bei ihrem ersten Erscheinen eine gewisse Sensation durch ihre hochmoderne Instrumentaltoilette, von Wiederholungen hat man aber nicht viel, oder doch nicht viel Gutes oder gar Begeistertes gehört. Ueberall war der erste Eindruck der beste. Und gerade die Wiederholungen sind es, die den Maßstab liefern für den Tiefengrad der Wirkung auf die Allgemeinheit. Im  Gewandhause in Leipzig besteht in dieser Hinsicht eine von vieler Weltklugheit zeigende [sic] Gepflogenheit. Man spendet den Komponisten für die erste Aufführung keinen Ehrensold. Wohl aber für jede weitere. Da Herr Nikisch eben selbst Direktor der Gewandhauskonzerte ist, wird er Gelegenheit haben, zu beobachten, wie oft er in die Lage käme, für Reprisen Bruckner’scher Symphonien Ehrensolde anzuweisen.
      Was nun die oben angedeutete Legende von Bruckner’s Vernachlässigung in der Heimat betrifft, so ist sie so gut wie manche andere weit mehr ein Gebilde der Phantasie, als ein Substrat aus Thatsachen. In Wirklichkeit wurde Bruckner in Wien – und das Stichblatt jener polemischen Legende  ist ja doch die angeblich so faule Wiener Kunstpflege – keineswegs verheimlicht. Lange vor Nikisch’s Eingreifen wurden des Meisters Symphonien und manche seiner anderen Werke hier zu Gehör gebracht. 1873 führte Bruckner selbst seine C-moll-Symphonie (Nr. 2) auf. 1876 brachte die „Gesellschaft der Musikfreunde“ unter Herbeck, dem „Erfinder“ Bruckner’s, dasselbe Werk, 1877 unter des Meisters eigener Leitung die D-moll-Symphonie (Nr. 3); die Philharmoniker folgten 1881 mit der Es-dur=Symphonie, 1883 mit zwei Sätzen aus der A-dur=Symphonie. Die Messe in D (komponirt 1864) war durch Herbeck 1867 in der Augustinerkirche aufgeführt worden. Der „Akademische Gesangverein“ brachte oftmals den effektvollen „Germanenzug“ und andere kleine Werke Bruckner’s vor die Oeffentlichkeit. Seit Hans Richter den Dirigentenstab über den Philharmonikern schwingt, ist Bruckner in den Programmen dieser Körperschaft immer heimischer geworden. Vor Jahren hatte sich dieselbe allerdings etwas zurückhaltend gezeigt. Bruckner selbst schrieb mir einmal: „Die Philharmoniker lehnten meistens meine Sinfonien ab, bis 1881 Hans Richter die 4. (rom.) Sinfonie im eigenen Konzerte zum Besten des deutschen Schulvereins aufführte.“
      Das Opernorchester von heute hat die Unterlassungssünde des Opernorchesters von Annodazumal längst getilgt.
      Liegt also trotzdem wirklich von Seite Wiens eine arge Vernachlässigung Bruckner’s vor? Eher „nein“ als „ja“. Kam doch Bruckner keineswegs symphonienbeladen nach der Kaiserstadt. Nur seine erste C-moll-Symphonie stammt aus Linz, wo sie 1865 bis 1866 komponirt wurde. Alle anderen sind seit 1871 in Wien entstanden.  – –
     Die Frage, ob an der Geistesrichtung Bruckner’s, der als vierundvierzigjähriger (1868) in die Großstadt übersiedelte, noch viel geändert worden wäre, selbst wenn man die Symphonien sogleich nach ihrer Vollendung aufgeführt hätte, läßt sich nicht mit Bestimmtheit beantworten. In diesem Alter ist der Mann zumeist darüber hinaus, sich vom Grunde aus umzubilden, an der Hand neuer Erfahrungen das Alte, bisher für richtig Gehaltene zu verwerfen, einen neuen Menschen anzuziehen. Damals, als Bruckner’s überheiße Phantasie in dem Weihrauchdunste von St. Florian, in dem nüchternen Straßenstaub von Linz wie mit Saugwurzeln, leider vergebens, nach einem wirklichen Nährboden suchte, damals hätte er schaffen, viel schaffen müssen, damals würden ihm Aufführungen hohen Gewinn gebracht haben. Er und seine Werke wären in Wechselbeziehung zum Publikum gekommen und er hätte vielleicht gelernt, was vor ihm Mozart, Beethoven und andere respektable Vorfahren aus dem Verkehr mit dem gebildeten, mit dem besten Publikum gelernt haben. Ich sage: vielleicht! Denn im Grunde genommen glaube ich nur zu einem Theile daran; das Maßhalten in Hinsicht auf die Dimensionen seiner Werke, jene Rücksicht auf die Nervenkraft seiner Zuhörer zu nehmen, die namentlich der Musik produzirende Künstler zu nehmen gezwungen und schuldig ist, hätte Bruckner als offener und keineswegs unpraktischer Kopf gewiß gelernt. Ob er aber, selbst bei eifrigster Pflege seines Talents, sich „im Strom der Welt“ jenen Grad von Logik angeeignet hätte, dessen Abgang eben die anfechtbarste Seite seiner Werke bildet, jenes treibenden, spannenden Etwas, das die Schöpfungen echter, großer Meister so einheitlich, so hinreißend gestaltet, das bleibt zu bezweifeln. Von den unbedingten Anhängern Bruckner’s – und es gibt darunter sehr vorzügliche, von inniger Liebe zur Kunst beseelte Leute – wird nun gerade meistens auf die symphonische Kraft des Meisters hingewiesen, also der Abgang jenes Allerwichtigsten gar nicht empfunden. Da scheint ein Irrthum obzuwalten. Das Mechanische der musikalischen Logik, das Festhalten und Ausspinnen der Motive, die „thematische Arbeit“ hätte sich Bruckner so gut angeeignet, wie irgend Einer, der eine leidliche Schule absolvirte. Ja, er thut darin oft mehr des Guten, als den Kompositionen förderlich erscheint. Er ist unerbittlich bis zum Eigensinn. Eigensinn ist aber nicht dasselbe, wie Konsequenz. Zwischen der mit dem Zeigefinger zu verfolgenden, für die Augen nachweisbaren Logik und jener, die wirklich in einem Werke steckt, ist eine Kluft, die sich, je nach Umständen, in ungeheurer Weite aufthut. Es kann der Eine unter strengstem Festhalten an einem einzigen Motiv ein unlogisches, unzusammenhängendes Ganzes konstruiren, ein Anderer vermag, ohne sich an Einzelnes zu binden, aus freier Hand ein festgeformtes, streng folgerichtiges Werk aufzurichten. Das sind nur die äußersten Extreme. Bruckner hat sich zuweilen sowohl dem Einen, als dem Anderen genähert. Daher findet man Trockenes, Unreifes neben Herrlichem, Ergreifendem. Der Sprung geht oft mitten durch. Man mag sich noch so vertrauensselig dem anfangs oft intensiv fesselnden Gange seiner Melodie hingeben, es kommt früher oder später der Augenblick, wo die Freude gestört, wo der Faden nicht weitergesponnen, sondern geknüpft wird. Der Meister, der den edelsten Trunk gereicht, ist es selbst, der dem Genießenden den Becher vom Munde reißt. Dieser Mangel war es nun wohl auch, der den, außerdem in kaum übersehbaren Dimensionen gehaltenen Werken Bruckner’s den Eingang erschwerte. Man mußte erst daraufkommen, sich an die einzelnen Schönheiten seiner riesigen Orchester=Improvisationen zu halten und solcherweise zu einem relativen Genusse zu gelangen. An einzelnen Schönheiten ist jede der größeren Kompositionen überreich. Mit einigen Geniezügen zaubert er eine süße, träumerische Stimmung hervor, oder eine kirchliche Feier mit all ihren geheimnißvollen Schauern oder eine mit grobkörnigem, oberösterreichischem Humor erfüllte Bauernszene. Wäre einer dieser Anläufe ebenso virtuos zu Ende geführt, wie begonnen, wir besäßen von Bruckner eine ganze Reihe von Meisterwerken. So wie er seine Werke der Oeffentlichkeit übergeben hat, sind sie bei all ihrem Reichthum nicht beglückend, weil in sich unfertig.
      Der große, unleugbare Erfolg mancher derselben erklärt sich theils aus der Pracht ihres Kolorits, wohl auch daraus, daß Vielen sowohl deren Dimensionen, wie die von dem Meister so gerne entfalteten Klangmassen imponiren. Wie er als Orgelspieler vor Allem das machtvolle Ausströmen seines Leibinstruments liebte, wie er sich selbst nicht ersättigen konnte an dem Materiellen des Tönegewirres, so hat er auch bei seinen großen Kompositionen  alle Register des Orchesters zu ziehen, mit Hintansetzung jeglicher Rücksicht auf die Fähigkeiten der menschlichen Stimme alle irgendwie erlangbaren Kräfte des Chores zu entfesseln verstanden. Er hatte da einen dämonischen Zug, in dessen Bann er selbst sich befand. Er brachte gleichsam ein Stück Natur zum Klingen, und das Instrument, welches am hellsten zu dem allgemeinen Chore mittönte, war seine eigene Seele. Mag ihm der Rang eines vollgiltigen Meisters der Kunst auch von einer ferneren Zeit nicht zuerkannt werden, als eine der merkwürdigsten Erscheinungen unserer Zeit, als ein Feuergeist, der so leidenschaftlich an seine Kunst wie an seinen Gott glaubte, wird er auch bei späteren Geschlechtern wenigstens dem Namen nach fortleben.
      Ungetheilter Liebe und Verehrung erfreute sich Bruckner als Mensch. Er war als Schulgehilfe wie als berühmter Komponist derselbe treue, rechtschaffene, bescheidene Mann, der vom Cäsar nur das Angesicht, vom Geistlichen – auch an einen solchen erinnerte er – nur die Ergebung an sich hatte. Daß er zu bescheiden und dabei arm war, machte es in früheren Jahren wohlsituirten Musikpotentaten möglich, ihm ungestraft die äußersten Demüthigungen zuzufügen  .  .  .   Er hat auf diesem Gebiete Unglaubliches erfahren müssen. Seine robuste Konstitution, sein Glaube an seine Sendung, sein Bauernhumor haben ihn aber selbst schwere Unbill rasch verwinden lassen. Erst im höheren Alter hat man Bruckner mit jenem Respekt behandelt, den man ihm vor Dezennien nicht hätte vorenthalten dürfen  .  .  .   Er wurde bei jedem Anlasse gefeiert, die Wiener Universität hat ihm den Doktorhut gesandt und auch sein früher gar zu schmalhänsisches Leben gestaltete sich behaglicher.
      Mit der Ausführung großer Pläne – vor Allem seinenr Neunten Symphonie – beschäftigt, ist er dahingegangen, seinen Sinn immer nach vor ihm liegenden idealen Zielen gerichtet. Man könnte ihm des sterbenden Comenius schönes Wort in den Mund legen: „Und so danke ich meinem Gott daß er mich zeitlebens hat einen Mann der Sehnsucht sein lassen!"
                    Richard Heuberger“ (zw4).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189610135, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189610135
letzte Änderung: Mär 09, 2024, 14:14