zurück Oktober 1929 ID: 192910005

Bruckner-Meldungen in Heft 1 der »Musik« XXII:

Erwähnung eines Artikels in den Mitteilungen des Vereins zur Geschichte Berlins Nr. I über Bruckners Besuche in Berlin (*).

Franz Beck schreibt aus Brünn:
   »Die namentlich für den Dirigenten wenig dankbare »Sechste« lieferte uns den neuerlichen Beweis, welch gewaltige Vollblut-Musikernatur in Heger steckt. Die machtvoll gesteigerten Ecksätze, das anmutig frische Scherzo und das an Gefühlsinhalt überströmende Adagio erwuchsen zum einmaligen Erlebnis.« (**).

Hermann Sexauer (Freiburg) erwähnt die Aufführung der 5. Symphonie unter E. Lindemann bei der Badischen Brucknertagungund und fährt fort:
   »Vorbereitend hatte in einem Morgenkonzert Dr. Karl Grunsky, der Vorsitzende des Württembergischen Brucknerbundes, über Bruckner gesprochen und die 5. Sinfonie in seiner Bearbeitung für 2 Klaviere (mit Kapellmeister Schlager, hier) vorgetragen.« (***).

Über das Konzert von Franz Schalk mit den Wiener Philharmonikern in Salzburg schreibt Roland Tenschert:
   »Stellenweise wird es bereits offenbar, daß dieser Dirigent seinen künstlerischen Zenit bereits überschritten hat. Sein Haydn klang flau, mitunter nervös. Auf voller Höhe fand ihn Bruckners VII.«
   »In der Stiftskirche zu St. Peter gab es [...] auch noch Anton Bruckners große f-moll-Messe mit Wiener Kräften unter Leitung Franz Schalks.« (°).

Spendenaufruf für die Restaurierung von Sechters Geburtshaus und der auch von Bruckner gutgeheißenen Gedenktafel in Friedberg (°°).

Bruckner-Blätter:

 - [ca. Oktober 1929, nach dem 23.9.1929] Heft 3/4 der Bruckner-Blätter I (1929) (Doppelheft) informiert über das kommende Bruckner-Fest in Karlsruhe (6. - 10.11.1929).
Auf S. 33 der »Festspruch« von Rudolf Moißl (dem OBM Dr. Julius Finter gewidmet),
auf S. 35f das Festprogramm.
Fritz Grüninger berichtet auf S. 36 - 43 von der »Brucknerpflege in Baden«,
und Wilhelm Fladt erinnert auf S. 43f an den 29.7.1923 (»Anton Bruckner in St. Blasien«).
Anton Rudolph gibt auf S. 44 - 46 eine Einführung in »Franz Philipps Friedensmesse«,
und mit »Karlsruhe« beschäftigt sich ein Artikel von Verkehrsdirektor Julius Lacher auf S. 46 - 48.
Es folgen Artikel von Oskar Lang (»Bruckners Sendung«, S. 49 - 52),
Max Auer (»Anton Bruckners Universalität«, S. 53f),
Heinrich Damisch (»Unser Ehrenpräsident Franz Schalk«, S. 54 - 56),
Karl Grunsky (»Dr. Karl Muck [/] Zum 70. Geburtstag«, S. 57f),
Franz Moißl (»An Max Auer, den Führer«, S. 59f),
H. Damisch (»Bruckner und die Salzburger Festspiele«, S. 60f),
[ohne Autorenangabe] »Gründung des Rheinischen Brucknerbundes« (S. 61f)
und Dr. K. G. [Karl Grunsky] (»Vom Brucknerbund in Württemberg«, S. 62f).
Auf S. 63f weitere Hinweise zum Karlsruher Fest (Sitzungen am 9.11.1929, Ausstellung 5. - 12.11.1929, Bruckner-Sondernummer der Karlsruher Wochenschau, Organisatorisches).
Die Geschäftsstelle Augsburg der IBG berichtet auf S. 64 von der Gesamtausgabe, die im Spätherbst das Requiem, die Missa solemnis und die 9. Symphonie (samt Skizzen) vorlegen werde.
Eine Notiz auf S. 65 informiert über die Monatszeitschrift »Musik im Leben«, die sich für Bruckner engagieren wolle; unter den Mitarbeitern (u.a. Prof. Müller (Köln), J. Hatzfeld (Paderborn), Prof. Haas (München) und Prof. Lechthaler (Wien)) seien »führende Köpfe unserer Bewegung«.
»Kleine Nachrichten« auf S. 65:
Nachrufe auf Kardinal Dubois, Eusebius Mandyczewski und Ferdinand Foll. IBG-Vorstandsmitglied Dr. Hans Sperl wurde Vorstand des Wiener Männergesangvereins. August Stradal habe in der Schweiz konzertiert und auch in Nymphenburg mit seiner Fassung des Quintetts Erfolg gehabt. Hinweis auf den 3.11.1929 (München). Der oberösterreichische Landtag habe zur Restaurierung der Bruckner-Orgel in St. Florian eine Subvention von 3500 S bewilligt. Diesem Zweck diene auch eine Radierung von Karl Reisenbichler, die als »Stifter-Brief« gedacht sei.
Auf S. 66 - 69 Buchbesprechungen: Klavierauszug der d-Moll-Symphonie (»Nullte«) von Emil Petschnig (signiert »F. G.« [Fritz Grüninger?]), August Stradal »Erinnerungen an Franz Liszt« (signiert »Dr. O. M.«), Félix Raugel "Les Grandes Orgues des Eglises de Paris et du Département de la Seine" (mit Bericht von Bruckners Orgelspiel im Mai 1869), Oskar Lang "Die Thematik der Symphonie Anton Bruckners" (in "Die Musik" XXI, Heft 11) (signiert "F. M." [Franz Moißl?]), Vinzenz Goller "Orgelbegleitungen zu kirchlichen Werken Anton Bruckners" (e-Moll-Messe und "Te deum") (signiert "F. M.") und Erwähnung der im Verlag Berntheisel erschienenen und von Joseph Meßner ergänzten Ausgaben der "Messe in C-Dur" [Windhaager Messe, WAB 25] und "Messe in F-Dur (Choralmesse)" [WAB 9].
Auf S. 69f ein Dankwort Fritz Grüningers für die Unterstützer des Karlsruher Bruckner-Fests (OBM Dr. Finter, Dr. Leers und Dr. Huber vom Kultusministerium, die Dirigenten Dr. Knöll, Krips, Lindemann und Franz Philipp, Amtsrat Laubach (Ausstellung), Verwaltungsdirektor Lacher (Organisation), Redakteur Müssle (Festschrift), Franz Moißl und Max Auer.
Auf S. 71f Inserate: "Anton Bruckner" von Josef Daninger, "Erinnerungen an Franz Liszt" von August Stradal, "Anton Bruckner" von Alfred Orel und "Anton Bruckners Werke in der Edition Peters" (f-Moll-Messe, "Te deum", 9 Symphonien, Quintett und Symphonie-Sätze für Klavier zweihändig (Singer) und für Harmonium (Karg-Elert).
Der Außenumschlag bringt auf S. 2 eine Anzeige der Universal-Edition (Taschenpartiturausgabe der 9 Symphonien, neurevidiert von J. V. Wöss, und Chorwerke von Walter Braunfels) und auf S. 3 ein Inserat des Amalthea-Verlags (Max Auer "Anton Bruckner" und Karl Kobald "In memoriam Anton Bruckner", "Beethoven" und "Franz Schubert") (°°°).

[vermutlich 4. Quartal 1929]
Artikel von Fritz Grüninger "Anton Bruckner als katholischer Mensch und Künstler" in der Vierteljahreszeitschrift "Der Katholische Gedanke", 2. Jg., Heft 4, S. 412 [- ca. 437?] (#).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192910005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192910005
letzte Änderung: Apr 06, 2024, 13:13