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Ölgemälde von Ferry Bératon [IKO 28] (*).
Schreiben Bruckners an Ferry Bératon [Peraton]: Änderungswünsche [vermutlich] zu diesem Bild (**).

Portraitskizze von Franz Antoine »Bei einer Probe im Akademischen Wagner-Verein« [IKO 27] (***). Vermutlich vor dem 18.2.1888 entstanden (***a).

[Ab 1888] Drei Aquarelle [IKO 29-31, aus einer späteren Erinnerung an die Hofsängerknabenzeit 1888-1892] von L. C. Welleba (°).

Artikel von Richard von Perger über Bruckner mit Kritik an der Instrumentation in der Allgemeinen Kunst-Chronik 10 (1888), S.90 [siehe 28.1.1888] (°°).

In einer Universitätsvorlesung erzählt Bruckner von Zenetti (°°°).

Ernst Seeger erwirbt Uhdes Abendmahlbild [IKO 23] (#).

Brief Bruckners [an wen?] (##).

Kalendereintragungen Bruckners:
[fremde Hand:]
»Sabine Sedlmeyer bei Hoffotograf Strivanek [nicht »Strassek«, recte »Krziwanek«] Hofstalstraße«,
[Bruckner, zur Verdeutlichung:] Strivanek Hofstallstraße.«
[nächste Seite, zu anderem Zeitpunkt geschrieben:]
»Santen Kolff, Freiherr 
Musik-Referent der Guidi musical in Berlin SW. Potsdamerstraße No 20.« (###).

Das »Pange lingua« [WAB 33] erscheint in den »Eucharistischen Gesängen« 1888, Nr.5, wieder mit der unerwünschten »Korrektur« durch F. X. Witt (a).

Revision der 4 »Tantum ergo« [WAB 41] (b) und des »Tantum ergo« [WAB 42] (c) vermutlich im April (d).

Fromme's Musikalische Welt, Jg. 1888, erwähnt auf S. 47 (»Biographische Skizzen lebender österreichisch-ungarischer Tonsetzer«) auch Bruckner: »Bruckner Anton, geb. 4. September 1824 zu Ansfelden in Oberösterreich, [... über seine derzeitigen Funktionen, die Hauptwerke ...] Bezüglich der Aufführungen siehe Jahrgang 1887.« (e).
Auf S. 75 (»Musikalische und musik-literarische Novitäten«) sind die Kirchenchöre »Antiphon« [»Tota pulchra es«] und »Ave Maria« [WAB 6] verzeichnet: »Kirchenmusik [/] Bruckner, Anton, 2 Kirchenchöre: a) Antiphon für gemischten Chor und Orgel; b) Ave Maria, für Sopran, 2 Alt, 2 Tenor und 2 Bass.« (f).
In der Rubrik »Rückblicke auf das Musikjahr 1886/87« auf S. 86f (Philharmonische Konzerte, Gesellschaftskonzerte) finden sich keine Werke Bruckners (»[...] Anton Bruckner, der greise vaterländische Tondichter, welcher in den beiden Vorjahren hier so grosse Triumphe gefeiert hatte, blieb heuer aus unbekannten Gründen von den philharmonischen sowohl als den Gesellschafts-Concerten ausgeschlossen. [...]«), wohl aber auf S. 91 die Klavieraufführung der 5. Symphonie [20.4.1887]: »[...] Einen besonders interessanten "Musikabend" veranstaltete Prof. Schalk, indem er an demselben nicht nur meisterhaft Liszt's sehr selten gehörte H-moll-Sonate spielte, sondern auch im Vereine mit Prof. Zottmann nach einer selbst verfassten Bearbeitung für zwei Claviere zum erstenmal Anton Bruckner's höchst merkwürdige fünfte Symphonie vortrug, von der zuvor kein Ton in die Oeffentlichkeit gedrungen war. [...]« (g) und auf S. 103 (»Sonstige bemerkenswerte musikalische Ereignisse des In- und Auslandes in der Saison 1886/87«) die Aufführungen der 7. Symphonie am 2.11.1886 [recte: 18.11.1886] in Amsterdam, Ende November 1886 [recte 12./13.11.1886] in New York »durch Director Thomas«, 31.1.1887 »durch Klindworth in Berlin« und Anfang April 1887 in Budapest [4.4.1887] und Dresden [15.3.1887? April 1887?] (h).
Weiters sind im Kapitel »Wiener Concert-Programme aus der Saison 1886/87« angeführt die Konzerte vom 27.3.1887 (»[...] A. Bruckner: "Um Mitternacht" [WAB 90], Chor (neu)«) auf S. 120 und vom 20.4.1887 (5. Symphonie) auf S. 129: »Musikabend, gegeben von Josef Schalk [/] 20. April 1887 [...] Bruckner: Fünfte Symphonie (B-dur) für zwei Claviere bearbeitet von Jos. Schalk, vorgetragen von Prof. Zottmann und dem Concertgeber.« (i).
Auf S. 146 (»Musikalische Statistik von Wien«) wird Bruckner als Mitglied des Lehrkörpers des Konservatoriums (»Professoren: Bruckner für Orgel, Harmonielehre und Contrapunkt«) genannt (j). Auch auf S. 155 (»K. k. Hof- und Kammermusik«) wird er erwähnt: »Hofmusiker. Organisten [...] Bruckner, Ant.« (k), ebenso auf S. 157 (»Kirchenmusik in Wien. K. k. Hofcapelle. Hoforganisten: [...] Bruckner Anton« (l). Auf S. 162 (»Wiener Musiker-Adressen«) ist angegeben: »[...] Bruckner Anton, Comp., Prof. (Org.) k. k. Hoforganist etc. I., Hessgasse 7« (m).

Der Jahresbericht des Wiener Akademischen Wagner-Vereins, 16. Jahrgang, erwähnt auf S. 7 das Konzert vom 22.1.1888 und führt auf S. 30 Bruckner wieder in der Reihe der Ehrenmitglieder an (»Herr Anton Bruckner, Tondichter und Professor am Conservatorium in Wien.«); verzeichnet auf S. 52 als Bestandteil der Vereinsbibliothek »Schalk Josef: Anton Bruckner und die moderne Musikwelt. (Ein Vortrag.)« und auf S. 57 in der Rubrik »Musikalien«: »Bruckner Anton: Quintett, F-dur, Partitur und für Clavier, vierhändig. [/] Symphonie Nr. 3, D-moll. R. Wagner gewidmet. Clavierauszug, vierhändig. [/] Symphonie Nr. 7, E-dur. König Ludwig von Bayern gewidmet. Clavierauszug, vierhändig. [/] "Te deum". Für Chor, Soli und Orchester. Partitur, Chorstimmen und Clavierauszug. [/] Kyrie. [f-Moll-Messe] Für gemischten Chor. Chorstimmen. [/] Ave Maria. Für gemischten Chor. 3 Partituren und Stimmen. [/] Graduale. [Locus iste]. Für gemischten Chor. Partitur und Stimmen.« (n).
Die Stimmen des Kyrie werden vom Kopisten Anonymus W43 geschrieben (n1).

Besprechung des »Te deum« durch H. Kretzschmar im »Führer durch den Konzertsaal«, 2. Abteilung, I. Band, S. 289f (Leipzig 1888) (o).

1888 wurde die 2. Auflage [1883] von Ludwig Edlbachers »Landeskunde von Ober-Österreich« mit der kurzen Würdigung Bruckners als Organist und Komponist unverändert nachgedruckt. Bruckner ist auf S. 416 erwähnt (p).

Hans Poscher, Archivar des »Frohsinn«, gibt Wahl- und Sängersprüche etc. für Chor heraus [vgl. 1.4.1888]. Druck bei Feichtinger in Linz. Darunter sind Nr. 86 »Das Frauenherz, die Mannesbrust« [WAB 95/1] und Nr. 89 »Des Höchsten Preis« [WAB 95/2] (q).

W. Schmid lernt den Vierhändig-Klavierauszug der 3. Symphonie kennen (r).

Gertrud Bollé macht in Berlin Propaganda für Bruckner und gewinnt Hugo Wolfs Freund Paul Müller für seine Sache. In der Folgezeit werden Klavieraufführungen einiger Symphonien veranstaltet (s).

Wenzel Heybal besucht Bruckner in Wien, um ihm den Tod des Vaters Joseph Heybal, Lehrer in Windhaag, zu melden (t).

Bruckner reagiert sehr befremdet auf Rudolf Dittrichs Ankündigung, für einige Jahre nach Japan gehen zu wollen (u).

Loidol bittet Bruckner ohne Erfolg, eine Hymne zum Gedächtnis des Regierungsantritts des Kaisers für ein Singbuch von Proschko in Kremsmünster zu schreiben. Hans Büchsner aus Frankenburg wünscht [im selben Jahr?] eine Hymne für Papst Leo XIII. (auch erfolglos) (v).

Bruckner erhält von den Gebrüdern Rieger eine Orgel geschenkt, die er in der Musikschule Kaiser aufstellen läßt [oder Horak?] (w).

Aufführung eines »Tantum ergo« [prov. WAB 48] durch den Linzer Domchor (x).

[Möglicherweise schon 1887 begonnen] Bruckner erstellt eine neue Fassung des Adagios der 8. Symphonie (mit 317 Takten), von der er eine Abschrift herstellen läßt (y).

In Anwesenheit Kaiser Franz Josephs spielt Bruckner bei der gewerblichen Industrieausstellung in der Wiener Rotunde eine von Johann Marcell Kauffmann (1849 - 1906) erbaute Orgel (II/25), die nach der Ausstellung in der Pfarrkirche Stockerau aufgestellt wurde [vgl. 8.6.1888] (z).

Um das Jahr 1888 soll Bruckner beim Steyrer Sparkassendirektor Carl Eisner zu Gast gewesen sein (aa).

Otto Kitzler verleiht das Dokument, in dem Bruckner ihm 1868 [vgl. 17.11.1868] die erfolgreiche Lehrtätigkeit bestätigt hatte, auf Bitten einer Bruckner-Verehrerin an Frau von Schöller, die Gattin des Brünner Fabrikanten und Präsidenten des "Deutschen Hauses" in Brünn Gustav von Schöller. Da das Schreiben verloren geht, bittet man Bruckner um eine neue Unterrichtsbestätigung, die jedoch so übertrieben lobhudelig ausfällt, dass Kitzler sie am liebsten vernichten würde, zumindest zeigt er sie niemals her. Am 8.11.1906 übersendet er sie samt der zugehörigen Erklärung an August Göllerich (bb).
 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188800005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188800005
letzte Änderung: Jan 30, 2024, 8:08