zurück 1930 ID: 193000005

Ungarische Erstaufführung der 1. Symphonie durch das Hauptstädtische Orchester im Vigadó unter Dezsö Bor (*).

Aufführung des »Te deum« durch den Lehrergesangverein Silcher unter Hugo Wagner in Reichenberg (**).

Aufführung der f-Moll-Messe und des 150. Psalms unter Karl Pembaur in Dresden (***).

Aufführung der 4. Symphonie durch die Wiener Philharmoniker unter Furtwängler in London [April 1930] (°).

Aufführung der f-Moll-Messe unter Joseph Meßner und der 9. Symphonie unter Franz Schalk [23.8.] bei den Salzburger Festspielen (°°).

Der Wiener Männergesangverein hat auf seiner Schweiz- und Frankreichreise auch Männerchöre Bruckners [prov. WAB 67] im Programm (°°°).

Aufführungen kirchenmusikalischer Werke bei der 900-Jahrfeier des Doms zu Speyer und bei der Tagung des Cäcilienvereins in Luzern (#).

Schweizerische Erstaufführung von »Der Abendhimmel« in Chur (##).

[ca. 1930] Aufführung der 8. Symphonie unter Koussevitzky in Boston (###).

Aufführung der 4. Symphonie durch die Berliner Philharmoniker unter Walther Meyer-Giesow in Berlin (Elly Ney spielt das B-Dur-Konzert von Brahms) (a).

Aufführung der 7. Symphonie durch die Hamburger Philharmoniker unter Karl Muck in Berlin (b).

Erstaufführung der d-Moll-Symphonie (»Nullte«) durch das Tonhalle-Orchester unter Volkmar Andreae in Zürich (c).

Im Augsburger Verlag Benno Filser erscheinen das Orgelstück »Vorspiel und Fuge in c-Moll« [WAB 131] in einer Bearbeitung von Franz Philipp (d),
der Männerchor »An dem Feste« (WAB 59, Bearbeitung von A. Zehelein, Nr. 7438) (e)
und als erste Bände der Gesamtausgabe das Requiem [WAB 39] und die Missa solemnis (f).

Im Heidelberger Verlag Willy Müller, Süddeutscher Musikverlag, erscheinen 3 Hefte »Geistliche Gesänge für gemischten Chor | Gesammelte Ausgabe mit hinzugefügter deutscher Übersetzung des lateinischen Originaltextes und Orgel-(Klavier-)Auszug herausgegeben von | Georg Darmstadt«.
Heft I (Partitur 1.50, Stimmen -.50, Plattennummer »W. M. 451 S. M.«, 11 SS., keine Jahresangabe) enthält »Pange lingua« [WAB 32], 4 Tantum ergo [WAB 41], Tantum ergo D-Dur [WAB 42] und Tantum ergo phrygisch [WAB 33],
Heft II (Partitur 2.-, Stimmen -.40, Plattennummer »W. M. 452 S. M.«, Copyright 1930, 17 SS.) enthält »Tota pulchra«, »Ave Maria« [WAB 6] und »Ave Maria« [WAB 5],
Heft III (Partitur 2.-, Stimmen -.40, Plattennummer »W. M. 453 SS. M.«, Copyright 1930, 25 SS.) enthält »Christus factus est« [WAB 11], »Locus iste«, »Os justi«, »Virga jesse« und »Vexilla regis« (g).

Bruckner-Medaille (IKO 247) von August Bodenstein [vgl. 27.10.1930] (h).

Medaille [vor 1930 entstanden, IKO 241] aus Gmundner Keramik von Anton Gerhart [nicht: Alfred Cossmann] in einer Montierung (Heinrich Kuffner, Steyr) für die Liedertafel Brucknerfreunde Kronstorf (i1).
Es existiert auch eine Metallvariante (IKO 241b) der Plakette (i2).

[Ca. 1930] Tuschpinselzeichnung und Kohlezeichnung (?) (IKO 248a, IKO 248b) von Irmingard Straub (o.O.u.D.) (j).

Artikel von Karl Heinrich David über das Adagio der 7. Symphonie in der Schweizerischen Musikzeitung 70, S. 96f (k).

Die Österreichische Nationalbibliothek erwirbt von Karl Aigner eine Partiturabschrift der 1. Symphonie (l).

In der Auktion Nr. 60 [vermutlich November 1930] des Antiquariates Leo Liepmannssohn gelangen Bruckners Briefe vom 27.4.1885 [circa, an Levi], 10.5.1885 und 4.9.1887 zur Versteigerung (m).

Max Auer übergibt der Österreichischen Nationalbibliothek Skizzen zu Scherzo und Finale der 9. Symphonie (n).

[Wann?]
Brief von Richard Strauss an die Wiener Philharmoniker:
Zusage für 4 Philharmonische Konzerte in der Saison 1930/31.
   »Ich stelle nur zur Bedingung, daß ich keine Novität einstudiren muß u. keine Sinfonien von Brahms u. Bruckner zu dirigieren brauche, sondern 4 Program[m]e mit Klassikern ...« (o).

Kupferrelief (IKO 246) von Hans Gerstmayr (p).

Buchillustrationen (IKO 249a-d) von Carl Streller zu Robert Hohlbaums Bruckner-Novelle »Die Stunde der Sterne« (herausgegeben von Dr. Karl Plenzat), Leipzig, Hermann Eichblatt Verlag (q).

(um 1930) Albumblatt mit Notenzitaten von Organisten und Komponisten (Walter Drwensky, Josef Suttner, Wilhelm Rinkens, Karl Liebig, Georg Liebling, Paul Scheinpflug, Karl Kämpf, Emil Magnus, Karl Hasse und andere). Am Kopf des Blattes ein Portrait Bruckners (Bleistiftzeichnung von M. Wutzer) (r).

Mitgliedskarte der Internationalen Bruckner-Gesellschaft für Georg Kunkel, München 1930, unterzeichnet von Siegmund von Hausegger und Ludwig Berberich (s).

Erneuerung der Innenhülle von Bruckners Sarg in St. Florian (t).

[ohne Datierung] Brief von Margaret M. Meinl (Groß-Priesen = Velké Brezno) an Propst Vinzenz Hartl:
     Bei einer Einladung kürzlich habe einer der Gäste behauptet, dass der Sarkophag Bruckners zweimal jährlich geöffnet und der Leichnam herausgenommen werde. Ihrer Meinung nach sei das einmal geschehen in Anwesenheit von geistlichen Herren. Zur Klärung der Frage gehe "sie gleich direkt zum "Schmid". Gibt auf S. 3 auch eine Wiener Adresse an: A. Meinls Erben, Wien, Salzgries 11-13.
     Auf S. 3f Antwortentwurf Hartls: 1904 repariert, 1911 gereinigt und goldbronziert, 1930 in Anwesenheit von Dr. Sternad (Primararzt in Linz), Dr. Fessler (Med.rat in St. Florian), Dr. Schneidergruber (Kustos der Stiftskirche) und mehrerer Stiftsherren wegen Pilzbefall erstmal geöffnet, den Leichnam entnommen, Sarg mit Einlage versehen und wieder verlötet. "Ganz selten wird auf besonderen Wunsch der äußere Sargdeckel abgehoben, damit man den Leichnam durch das Glas des inneren, verlöteten Deckels sehen kann" (u).

[ohne Datierung, bei 1930 einsortiert] Zwei Photographien "Stift St. Florian. Bruckners Sarkophag. Nr. 2251. Verlag J. Leitenmüller, Linz" (v).

[ohne Datierung, bei 1930 einsortiert] Vier Photographien (2 Varianten) durch das Sichtfenster des Sarges, vermutlich bei der Sargöffnung 1929/30 entstanden (w).

Emil Luckas Roman "Fremdlinge" (Graz-Leipzig, "Das Bergland-Buch") handelt wie schon der Roman "Das Brausen der Berge" [vgl. 26.3.1919] von dem Organisten Johannes Kapruner, als dessen Vorbild Bruckner gilt.
Felix Braun schreibt im Vorwort auf S. 8
"[...]; wenn in den "Grenzen der Seele", dem bedeutendsten Werk seines Geistes, zu dem Roman eines Musikers, der eigentlich Anton Bruckner ist, eine innere Verbindung erweisbar wird; [...]" und auf S. 10: "[...] Ein großes Gefühl der Natur, der erlebten wie der ersehnten – [...] ich nenne den Roman "Fremdlinge", in dem es von den Hochalpen herrlich kalt und streng auf= und herweht –, macht jede Dichtung wertvoll, in dier es eingestaltet ist. und wie stark Musik ein Element dieser Poesie ausmacht, begräftigt eben derselbe Roman, dessen eine Hauptfigur nach den Zügen Bruckners gebildet wurde. [...]" (x).

Aufführung der 3. Symphonie durch das Conservatorium Orchestra unter Dr. Orchard in Sydney (Australien) (y).

Franz Xaver Müllers Orgelkomposition "In memoriam Anton Bruckner", die Ludwig Daxsperger gewidmet ist, erscheint in Linz im Eigenverlag (z).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193000005, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193000005
letzte Änderung: Mär 05, 2024, 8:08