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ID Datum Haupttext Letzte Änderung
190402005 Februar 1904

Aufführung der e-Moll-Messe durch den Cäcilienverein unter A. Grüters in Frankfurt am Main (*).

Aufführung der 4. Symphonie durch den Musikverein in Essen (**).

Aufführung der 3. Symphonie unter Schwickerath im 4. Abonnementskonzert in Aachen (***).

Aufführung der 7. Symphonie unter Hausegger im 10. Museumskonzert in Frankfurt a. M. (°).

17.05.2024 13:10
188801015 1.1.1888, Sonntag
Die Lyra Nr. 7 (308) berichtet auf S. 72/6 vom Konzert am 4.12.1888:
          "Von Nah und Fern.
[...]
Brünn. Dem am 4. v. M. im städtischen Redoutensaal veranstalteten Concerte des Brünner Männergesangvereins verlieh die Mitwirkung des gefeierten Geigers Pablo de Sarasate ein erhöhtes Interesse. Der Saal war von Zuhörern ganz gefüllt. Der Verein brachte sechs Chornummern zur Aufführung, wovon drei für Brünn neu sind, und zwar: "Germanenzug", Chor mit Clavierbegleitung von Anton Bruckner, [... die weiteren Werke ...] Die Aufführung der Chöre - hiebei sei der gediegenen und verdienstvollen Mitwirkung des Solo=Baritons Herrn Pfeiffer besonders lobend erwähnt - war eine durchwegs gelungene [... Lob und Ovationen für Otto Kitzler ... Sarasate mit dem 1. Satz aus Beethovens Violinkonzert ...] Sarasate  wurde zum Schluße unzählige Male gerufen." [keine Signatur] (*).
 
Die Neue Freie Presse Nr. 8387 kündigt auf S. 14 das Konzert vom 22.1.1888 [mit der 4. Symphonie] an:
     "Repertoire der Productionen in den Musikvereinssälen.
     [...] Sonntag den 22., halb 1 Uhr Mittags, im großen Saale: Concert Bruckner. 5 Uhr Abends, im großen Saale: Strauß=Concert. [...]" (**).
 
Ähnlicher Hinweis in der Wiener Zeitung Nr. 1 auf S. 9:
     "[...] Sonntag, 22, Concert Bruckner im großen Saale um 12 1/2 Mittags; Strauß=Concert im großen Saale um 5 Uhr Abends. [...]" (***).
17.05.2024 11:59
193610074 7. - 15.10.1936, Mittwoch bis Donnerstag
7. Bruckner-Fest der Internationalen Bruckner-Gesellschaft in Wien (*).
 
Das Fest steht unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Miklas, Kardinal-Erzbischof Theodor Innitzer, Bundeskanzler Schuschnigg, Unterrichtsminister Hans Pernter und Bürgermeister Hans Schmitz (**).

Der Regensburger Verleger Gustav Bosse stiftete zu diesem Anlaß eine von Hans Wildermann (Breslau) gestaltete Ehrenmedaille (IKO 268) (***).

In einem Konzert in Wien zu Bruckners 40. Todestag wird der "Germanenzug" (mit dem Text Silbersteins) aufgeführt (°).
Das Programmheft enthält einen Aufsatz von Karl Kobald "Anton Bruckner und die Wiener Hofmusikkapelle" (°°).
16.05.2024 22:21
192800005 1928

Aufführung des »Ave Maria« [WAB 7] in Winterthur (*).

Jascha Horenstein spielt mit den Berliner Philharmonikern die 7. Symphonie auf Schallplatte ein (**).
Dasselbe Werk dirigierte er auch in Spanien (***).

Ankündigung der Gesamtausgabe, die im Benno-Filser-Verlag in Augsburg-Köln-Wien erscheinen wird. Herausgeber ist Robert Haas, sein Mitarbeiter ist Alfred Orel [vgl. 4.4.1928 und 25.9.1928] (°).

Terracotta-Relief von Franz Forster [IKO 239, vgl. 1.3.1928, 19.6.1928 etc., auch »1932«] für Gustav Renker in Bern (°°).

Beim Antiquariat Leo Liepmannssohn gelangt Bruckners Brief vom 11.5.1885 an das Musikalische Wochenblatt zur Versteigerung (Katalog 52) (°°°).

Holzskulptur des Linzer Bildhauers Reichinger (IKO 240) im Besitz einer Familie Harrer (#).

Plakette (IKO 241a) aus Gmundner Keramik von Anton Gerhart. Der Bildhauer überreicht die Plakette dem Kapellmeister Christian Eder [Gmunden?] anläßlich eines Jubiläums (##).

Karl Muck dirigiert als Gast eine Bruckner-Symphonie [prov. WAB 86] in einem Frankfurter Museumskonzert (###).

Aufführung der 9. Symphonie unter Franz Schalk in Linz (a).

Bruckner-Konzert (f-Moll-Messe, »Te deum« (b)) des Vereins für klassichen Chorgesang unter Karl Demmer in Nürnberg (c).

[1928?] Aufführung der e-Moll-Messe unter Anton Enz in St. Elisabeth in Stuttgart (d).

Bei der Universal-Edition erscheinen die Partituren des 150. Psalms und der 6. Symphonie (U.E. 3598 = Philharmonia Nr. 199) in einer Neurevision durch Wöss (e)
und bei Anton Böhm und Sohn (Plattennummer 6992 [recte 6962]) das »Festlied« für Männerchor mit neuem Text von Ludwig Kraus (f).

Der von E. Petschnig erstellte zweihändige Klavierauszug der d-Moll-Symphonie (»Nullte«) erscheint mit der Plattennummer 369 bei der von der Universal-Edition betreuten Vienna Edition, No. 564-570 (g).

Bei J. G. Cotta erscheint Stradals zweihändiger Klavierauszug der 3. Symphonie mit der Platten-Nummer 917 (h).

Aufführung der 8. Symphonie durch das Concertgebouw-Orchester unter Carl Schuricht [in Amsterdam?] (i).

[nicht vor 1928, undatiert]
14seitige Reklamebroschüre der Deutschen Musikbücherei. Vorgestellt werden Bücher von Tessmer, Göllerich/Auer (Band 1 und 2), Max Auer (Anton Bruckner als Kirchenmusiker), Franz Gräflinger und Friedrich Klose (Meine Lehrjahre bei Bruckner) (j).

16.05.2024 22:20
192411005 November 1924

Bruckner-Meldungen in Heft 2 der »Musik« XVII:

Auflistung von Bruckner-Artikeln:
Allgemeine Zeitung Nr. 351 (4.9.1924, Moißl: »Zu Bruckners Gedächtnis«),
Berliner Börsen-Zeitung Nr. 415 (4.9.1924, Teßmer),
Berliner Tageblatt Nr. 418 (3.9.1924, Leopold Schmidt),
Frankfurter Zeitung Nr. 660 (4.9.1924, Karl Holl),
Hannoverscher Kurier Nr. 408/09 (31.8.1924, Max Auer, Moißl, Robert Scherwatzky),
München-Augsburger Abendzeitung Nr. 252 (14.9.1924, H. W. v. Waltershausen »Romantische Sinfonie im Radio«),
[dazugehörig?] »Der Sammler« Nr. 104 (4.9.1924, Heinrich Stahl),
Münchener Neueste Nachrichten Nr. 241 (4.9.1924, Paul Ehlers),
Vossische Zeitung - Musikblatt Nr. 1 (6.9.1924, Max Graf, Apajune, Decsey),
Deutsche Kunstschau I/Heft 15 (Frankfurt 1.9.1924, Gedicht von Robert Diehl),
Musikwelt, Heft 9 (Hamburg 1.9.1924, Wilhelm Zinne, Ferdinand Scherber),
Halbmonatsschrift für Schulmusikpflege Heft 11 (Dortmund 5.9.1924, Karl Grunsky),
Musica Divina [siehe »Juli 1924«],
Neue Musikzeitung Heft 11 (Stuttgart 1.9.1924, Schwebsch, Kurth, Halm, Petschnig), Heft 12 (15.9.1924, Stradal),
Rheinische Musik- und Theaterzeitung Nr. 31/32 (Köln 13.9.1924, H. Unger),
Signale für die musikalische Welt Heft 36 (Berlin 3.9.1924, Max Chop) und
Zeitschrift für Musik, Heft 9 (Leipzig September 1924, Max Auer, Siegfried Kallenberg, Alfred Heuß) (*).

Bernhard Schuster erwähnt die Philharmonia-Taschenpartituren der d-Moll- und e-Moll-Messe (**).

Adolf Weißmann notiert für Berlin eine Bruckner-Aufführung [prov. WAB 86] (»nervös umgefärbt«) im ersten Staatskonzert unter Kleiber (***).

Max Voigt berichtet von der mehrtägigen Bruckner-Gedächtnisfeier in Gelsenkirchen (4. und 7. Symphonie mit dem Städtischen Orchester Dortmund, f-Moll-Messe und Chöre mit dem Storsberg-Chor, Quintett und Intermezzo mit dem Duisburger Grevesmühl-Quartett) (°).

Wilhelm Zinne verzeichnet für Hamburg am 3.9.1924 g-Moll-Ouvertüre, Andante der f-Moll-Symphonie und die 7. Symphonie unter Eugen Papst und eine Aufführung der Bruckner-Fantasie an einem Klose-Abend [ziemlich sicher nicht WAB 118, sondern "Bruckner-Phantasie" = Präludium und Doppelfuge für Orgel und Bläser von Friedrich Klose, vgl. 29.10.1912] (°°).

Willy Krienitz berichtet von der Bruckner-Feier in München (5., 3. und 7. Symphonie unter Löwe, Motetten [prov. WAB 67] und e-Moll-Messe unter Berberich, f-Moll-Messe mit den Solisten Amalie Merz-Tunner, Louise Willer, Karl Erb und Julius Gleß unter Hanns Rohr) (°°°).

Decsey erwähnt für Wien eine von Orel gestaltete Bruckner-Ausstellung, ein Schubert-Bruckner-Konzert des Wiener Männergesangvereins unter Karl Luze und eine Aufführung der f-Moll-Messe unter Franz Schalk (#).

Ankündigung der 1., 5., 8. und 9. Symphonie unter Raabe in Aachen,
der d-Moll-Symphonie (»Nullte«) und der 7. Symphonie unter Schulz-Dornburg in Bochum,
der 7. und 9. Symphonie unter Peter Schmitz in Meiningen,
der 7. und 8. Symphonie, des 150. Psalms und des »Te deum« unter Carl Leonhardt in Stuttgart (##).

Notiz zur Gedenktafel Robert Ullmanns am Haus Wien, Heßgasse 7 (###).

Vorlesungsankündigung für Berlin: Guido Bagier »Brahms und Bruckner« (a).

Ankündigung von Ernst Kurths Buch im Verlag Max Hesse (b).

Als neu erschienen verzeichnet Wilhelm Altmann das Buch von Oskar Lang (c).

außerdem:

Bericht von Franz Gräflinger über die d-Moll-Symphonie (»Nullte«, am 12.10.) in der Neuen Zeitschrift für Musik 91, Heft 11, S. 644f (d).

[?] Verlagsverzeichnis der Universal-Edition mit dem Vermerk »[Nr.]22 XI/1924« [Datierung?] (e1)
und eines mit dem Vermerk »3 XI.1924« (e2).

16.05.2024 22:19
192109225 22.9.1921, Donnerstag
Die Reichspost Nr. 260 meldet auf S. 6 ("Orgelkonzert auf der großen Orgel von St. Stefan"), dass am 25.9.1921 der Dom-Musikverein von St. Stefan in Wien ein Konzert veranstaltet, bei dem der Domchor unter Ferdinand Habels Leitung Chöre u. a. auch von Bruckner singt (*).
 
Die St. Pöltner deutsche Volkszeitung Nr. 38 kündigt auf S. 4 an, dass zum Todestag Bruckners [um den 11.10.1921] der Gesang- und Musikverein St. Pölten ein Bruckner-Werk aufführen wird (**).
 
Die Neue Musik-Zeitung bringt das Heft 24 als Bruckner-Nummer:
S. 381-383 Emil Petschnig "Bruckner, der Zeitgemäße.",
S. 383-385  Kurt von Wolfurt "Die Form der Brucknerschen Symphonie.",
S. 385-388 Hermann Grabner "Die Themenexposition der Symphonien Bruckners.",
S. 388-390 P. Griesbacher "Bruckner auf liturgischen Pfaden.",
S. 390f-391Oskar Lang "Anton Bruckners Messe Nr. 1.",
S. 391f-392Franz Gräflinger "Anton Bruckner als Landschafter.",
S. 392-394 K. Grunsky "Zur Frage der Auszüge." (***).
16.05.2024 22:18
192701005 Januar 1927
Die Edition Schott bringt als Neuerscheinungen für Klavier zweihändig 3 Sätze der 4. Symphonie (07522/23), 2 Sätze aus der 7. Symphonie (07524), 2 Sätze aus der e-Moll-Messe und g-Moll-Messe [sic! recte f-Moll-Messe?] (07525) und das Klavierstück »Erinnerung« (07526), bearbeitet von Eduard Bornschein (07526) (a).
 

Bruckner-Meldungen in Heft 4 der »Musik« XIX:

Erwähnung des Artikels »Die kleinen geistlichen Chorwerke Anton Bruckners« von Heinrich Lemacher in der Allgemeinen Musikzeitung 53/44-47 (Oktober/November 1926) (*).

Max Voigt erwähnt die Aufführung der 3. Symphonie unter Leopold Reichwein in Bochum (**).

Für Madrid plant der neue Dirigent José Lasalle auch Bruckner-Aufführungen [prov. WAB 86] (***).

Willy Krienitz schreibt aus München:
   »Joseph Reitmeier brachte in dem Jubiläumskonzert des Buchdrucker-Gesangvereins den dritten und vierten Satz von Bruckners aus dem Nachlasse veröffentlichten d-moll-Sinfonie, der sogenannten »Nullten«, zur Münchener Erstaufführung. Das Scherzo ist echter Bruckner, voll heiterster Bewegung, mit einem entzückenden, sich ländlerisch wiegenden Trio. Nicht dieselbe formale Geschlossenheit zeigt das Finale, doch verraten auch hier die thematische Erfindung und Arbeit deutlich die Handschrift des späteren klassischen Sinfonikers. Ebenfalls neu waren für München zwei weitere Bruckner: »Das hohe Lied« für Männerchor, Tenorsolo und Orchesterbegleitung, namentlich tonmalerisch sehr interessant, und »Helgoland« für Männerchor und großes Orchester, ein grandioses Werk reifsten Bruckner-Stils.« (°)

»Zum 30. Todestage Bruckners erschien im Amalthea-Verlag (Zürich/Leipzig/Wien) die Monographie Max Auers: »Anton Bruckner« im 4. Tausend. - Ebenda erschien die Festschrift »In memoriam Bruckner« im Auftrag des österreichischen Unterrichtsministeriums, herausgegeben von Karl Kobald.« (°°).

 

Bruckner-Meldungen der Zeitschrift für Musik:

Im Bericht von Emil Petschnig "Austriaca" in der Zeitschrift für Musik auf Seite 26 wird in einer Besprechung von Rezniceks Tanzsymphonie auch Bruckner [beiläufig] erwähnt (#).

Nach Seite 32 Inserat der Deutschen Musikbücherei mit Hinweisen auf mehrere Bruckner-Bücher (##).

Auf Seite 41 wird eine Aufführung der f-Moll-Messe durch den Riedel-Verein unter Max Ludwig als "würdig" gelobt, von den Solisten aber nur die Sopranistin Edith Laux (###).

Auf Seite 46 Bericht Paul Beckers von der Kieler Herbstwoche (31.10. - 7.11.1926), in deren zweitem Festkonzert eine Bruckner-Gedenkfeier mit der 9. Symphonie und dem "Te deum" mit dem Kieler Oratorien-Verein und dem Kieler Lehrer-Gesangverein unter Prof. Stein in der Nicolaikirche veranstaltet wurde (####).

16.05.2024 22:07
192100005 1921

Aufführung von Adagio und Scherzo der 9. Symphonie unter Franz Schalk im Augusteum in Rom [zwischen 21.2.1921 und 7.3.1921, siehe die Anmerkung] (*).

Aufführung des Intermezzos in Bochum [vermutlich 26.6. - 6.7.] (**).

Bruckner-Gedenkfeier in Linz, Bruckner-Fest in Dortmund (***).

Aufführung der 7. Symphonie unter Grande in Troppau (°).

[15.8.1921] Erste Aufführung der e-Moll-Messe in St. Florian durch den Wiener Kirchenchor Neu-Margareten unter Ig. L. Weber während eines Hochamtes. Abschließend das »Ave Maria« [WAB 6] (°°).

Aufführung von 9. Symphonie und »Te deum« in Graz zum 25. Todestag [Oktober 1921?] (°°°).

Aufführung der 4. Symphonie durch den Linzer Musikerbund unter Spöhr in Linz (#).

[Wann genau? 1920 oder vor Oktober 1921?] Bruckner-Beethoven-Fest in Köln mit der 4., 8. und 9. Symphonie und dem »Te deum« unter Abendroth (##).

[vor Mai 1921] Auch in Essen findet eine Bruckner-Feier statt (##a).
[1921 oder erst anfangs Januar 1922?] Aufführung von 9. Symphonie und "Te Deum" unter Max Fiedler in Essen (##b).

(Anfang 1921) Aufführung von Werken Bruckners, Schuberts und des Dirigenten Hans David (Wels) bei einem Konzert der Liedertafel Vöcklabruck (###).

[?] Bei der Universal-Edition erscheinen die Partituren von »Zur Vermählungsfeier« und »Ave regina« [WAB 008] unter der Nummer 4980 [Januar 1921, März-April 1921] (a)
und, mit der Nummer 7048, die von Wöss herausgegebene Studienpartitur der g-Moll-Ouvertüre (b).

Der Züricher Hüni-Verlag bringt Bruckners Fantasie in G-Dur für Klavier [WAB 118] heraus (c).

Hugo Fleischmanns Artikel »Anton Bruckner« erscheint in der italienischen Zeitschrift Musica d'Oggi III, No. 8 - 9 (d).

Artikel »Bruckner, der Zeitgemäße« von »E. Petschnig in der Neuen Musik-Zeitung 42 (1921), S. 383 (e).

Das Buch »Meister der Tonkunst im neunzehnten Jahrhundert. Biographische Skizzen von Leopold Schmidt«, Max Hesse, Berlin 1921, enthält auf den Seiten 112 - 117 einen Artikel über Bruckner und nach S. 112 eine Abbildung (1894? Blick leicht nach links) (f).

Im Arkadenhof des Landhauses in Linz wird eine von Franz Seraph Forster geschaffene Terrakotta-Plastik angebracht (g).

Gedenktafel von E. Naumann [IKO 139] am Wohn- und Sterbehaus Oberes Belvedere [9.10.1921] (h).

Bronzierte Gipsbüste von Siegfried Rüffler [IKO 138, Enthüllung am 24.3.1924 in Wels] (i).

Franz Seraph Forster ist bei der Öffnung von Bruckners Sarg [11.10.1921? IKO 186 (j)] anwesend und wird zu seiner ersten Bruckner-Büste [IKO 143, 1923] angeregt (k).
IKO 186 ist erst im Mai 1961 [7.5.1961?] aufgenommen worden.
Bei der Sargöffnung entstanden die Photographien IKO 186c [?? siehe die Anmerkung!], IKO 186d und vielleicht IKO 186e (j).

[vor dem 11.4.1920] Die 1912 entstandene Wiener Bruckner-Gemeinde konstituiert sich als »Bruckner-Bund in Wien« unter dem Vorsitz von Franz Terzka [recte Dr. Felix Decker?] (l).
[wann genau?] Gedrucktes Flugblatt "Bruckner-Bund in Wien." mit Erläuterung der Ziele des Bundes und Aufruf zum Beitritt (l1).
[vom Wiener Bruckner-Bund?] Fragebogen des Bruckner-Bundes zur Sammlung von Erinnerungen an Bruckner als gedrucktes Flugblatt (l2).

Das Legat von Theodor Reisch mit Dokumenten aus dem Nachlass Bruckners gelangt nach St. Florian (m).

Richard Batka bespricht in einem Artikel "Bruckneriana" das Buch [wohl Franz Gräflingers] "Anton Bruckner - Bausteine zu seiner Lebensgeschichte" (n).

Artikel [vermutlich um den 11.10.1921] "Zum 25. Todestage Anton Bruckners. Erinnerungen von August Göllerich" (o).

[1921 oder später, siehe Anmerkung]
Der Wiener Bruckner-Chor legt einen Kranz mit dem Text "Der Wiener Bruckner-Chor | In Verehrung des Meisters" auf einer rosa Fahnenschleife nieder (p).

16.05.2024 22:03
196700005 1967

Im neuen, nach Bruckner benannten (*a) Schulhaus in Windhaag wird eine Eichenholzbüste von Franz Seraph Forster aufgestellt [8.10.1967, IKO 370] (*).

Aufführung der 7. Symphonie im Würzburger Kiliansdom durch die Bamberger Symphoniker unter Joseph Keilberth (**).

Aufführung der 7. Symphonie durch die Wiener Philharmoniker unter Karl Böhm beim Prager Frühling (***).

[recte 17.10.1959] Aufführung des »Te deum« durch die Wiener Symphoniker und den Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde unter Heinz Wallberg vor Papst Johannes XXIII. [sic! gestorben 1963] im Petersdom in Rom (°).

Georg Trexler komponiert [als Ergänzung der 1949 geschaffenen Werke zu einer Trilogie] »Meditation über Themen des »Te deum« von Anton Bruckner« für Orgel, Edition Breitkopf, EB 7507 (°°).

(Copyright-Vermerk) Einspielung der 5. Symphonie durch das New Philharmonia Orchestra London unter Otto Klemperer. Das Beilageheft enthält Artikel von Klaus Umbach und (auf englisch) Bryan Fairfax (°°°).

[Juni 1965?] Einspielung [recte »Veröffentlichung«?] der 4. Symphonie durch die Berliner Philharmoniker unter Eugen Jochum (#).

Aufführung der 4. und 8. Symphonie durch das New York Philharmonic Orchestra unter William Steinberg (a).

Einspielung der 8. Symphonie durch die Wiener Philharmoniker unter Georg Solti (b).

Aufsätze von Leopold Nowak "Anton Bruckner. Genie und Einsamkeit" (Festrede zum 40-jährigen Bestehen der Ortsgruppe Attnang-Puchheim des Brucknerbundes für Oberösterreich) und "Anton Bruckners Symphonien und ihre Fassungen" (Artikel für die Deutsche Grammophon-Gesellschaft) (c).

Vortrag von Friedrich Oberkogler "Die Symphonie Anton Bruckners. – Erbe der Romantik und Wegbereiter in die Zukunft" [befasst sich mit der 4. Symphonie] [in Wien?] (d).

16.05.2024 11:04
195206155 15.6.1952, Sonntag

Aufführung der e-Moll-Messe in der Kirche Sa. Maria dell'Anima zu Rom in Anwesenheit Papsts Pius XII durch den Linzer Domchor und Bläser des RAI-Symphonieorchesters unter Joseph Kronsteiner (*).
Eine einführende Ansprache handelt von der Bedeutung der Messe auch im liturgischen Rahmen und erwähnt die weiteren aufgeführten Chorsätze "Tantum ergo" in D-Dur [WAB 32 oder WAB 42?] , "Locus iste" und "Ave Maria" [WAB 6] (*a).
"18 Uhr Bruckner Emoll Messe, Linzer Domchor u. RAI Bläser, herrliche Aufführung, Kirche überfüllt, Teilnehmer sehr beeindruckt von der Schönheit des Werkes u. seiner prezisen Aufführung durch 60 Sänger" (*b).
Max Auer überreicht in einer Privataudienz [am 16.6.1952] eine Bittschrift um Genehmigung von Aufführungen von Bruckner-Symphonien [prov. WAB 86] in Kirchen (**)
und eine Prachtausgabe seiner Bruckner-Biographie (***).
Leopold Weismann übergibt dem Papst die Partitur der 9. Symphonie, und der Linzer Domchor singt "Locus iste" und "Ave Maria" (°).

16.05.2024 11:04
195110125 12.10.1951, Freitag

Brief von Max Auer an Theodor Bernhard Rehmann:
    Über die kirchliche Anerkennung Bruckners und den Vergleich mit der Bedeutung Palestrinas. Zweck der geplanten Rom-Reise sei die Aufnahme der e-Moll-Messe (= "moderne Missa Papae Marcelli", Blasorchester = "lebendige Orgel") in das Repertoire des Petersdoms und die Anerkennung der 9. Symphonie ("der höchste Ausdruck des Metaphysischen") als geistliches Werk. Mit der Symphonie könne man auch Andersgläubige ansprechen, und Rehmann könne seinen Vortrag beim Brucknerfest 1952 in Basel darauf aufbauen.

16.05.2024 11:03
190610155 15.10.1906, Montag

Aufführung der 7. Symphonie unter Franz Mikorey in Dessau (*).

Brief von Guido Peters an August Göllerich:
     Widmung auf Lithografie. Dank für einen Aufsatz über Anton Bruckner, erschienen in der Zeitschrift „die Waage“ anläßlich seines 10. Todestages. Lobt Göllerichs Engagement bezüglich der Aufführung Brucknerscher Symphonien. Da Peters durch Herrn Gräflinger erfuhr, daß Göllerich seit der Grazer Aufführung von Peters´ 2. Symphonie in e-moll im Vorjahr noch immer an dieses Werk gedenkt, bittet Peters diesen, seine Symphonie in Linz aufzuführen. Er hebt weiters hervor, daß das Werk auch in München eine starke Wirkung ausübte, beklagt aber auch, daß das Werk noch immer nicht verlegt wurde (**).

16.05.2024 10:39
190202275 27.2.1902, Donnerstag

Besprechung von 150. Psalm und [nur kurz erwähnt] e-Moll-Messe (signiert »M-r.«) in der Leipziger Zeitung (*).

Brief von Guido Peters an Paula Rotter:
   Hörte zum 1. Mal die Klänge des 2. Satzes [seiner 2. Symphonie]. „Wie sanft, lieb, innig!“. Morgen folgt das Adagio. Am 1.3.1902 erfolgt die Aufführung beider Sätze in einem Konzert in dem noch Bischoff, [Max] Reger, und [Anton] Bruckners 3. Symphonie aufgeführt werden. Peters erwartet sich aber nur wenig Erfolg, da die Ecksätze fehlen (**).

16.05.2024 10:32
189201145 14.1.1892, Donnerstag
Obwohl die Besprechung der 1. Symphonie [am 13.12.1891] bereits am 7.1.1892 abgeschlossen war, wird Bruckner im Musikalischen Wochenblatt Nr. 3 auf S. 27 kurz erwähnt:
"                                   Wien.
                       (Fortsetzung.)
     Mit der Schilderung der sensationellen Erstaufführung von Bruckner's Erstlingssymphonie habe ich die Leser in medias res, d. h. mitten hinein in unsere Concertsaison geführt, von der es ja auch sonst allerlei Interessantes zu berichten gibt. [... philharmonisches Konzert (Cherubinis "Anakreon" zum 13. Mal), verschiedene Mozart-Konzerte (Lob für Guido Peters) ...]
                  (Fortsetzung folgt.)
[Signatur am 7.7.1892:] Dr. Theodor Helm."
16.05.2024 10:22
192708005 August 1927
Datierung von J. V. Wöss' Vorwort zur Partitur der 3. Symphonie (Universal-Edition Nr. 3595, Platten-Nummer U. E. 3595 W. Ph. V. 196), einer Version der Eulenburg-Ausgabe [nach 1910] (*).
 
Artikel von Max Auer "Anton Bruckner" in der Monatsschrift "Bergland", 9. Jahrgang, Nr. 8, S. 33-38. Auf S. 39 ein Gedicht von Josef Robert Harrer "Elegische Strophen über eine Bruckner-Symphonie" (*a).
 
Bruckner-Meldungen in Heft 11 der »Musik XIX:

R. Bertoldy erwähnt Aufführungen der 7. und 8. Symphonie in Leningrad (**).

Wilhelm Altmann verzeichnet als Neuerscheinung Friedrich Kloses Buch »Meine Lehrjahre bei Bruckner« (***).

 

Bruckner-Meldungen im Juli-August-Heft der Zeitschrift für Musik:

Nach Seite 416 Anzeige der Deutschen Musikbücherei mit Hinweis auf Friedrich Kloses Buch "Meine Lehrjahre bei Bruckner" (°).

Auf Seite 430-432 zitiert Emil Petschnig im Artikel "Austriaca" aus August Göllerichs Bruckner-Biographie (°°).

Auf Seite 436 Besprechung von Richard Wickenhausers Buch "Anton Bruckners Sinfonien, ihr Werden und Wesen" (°°°).

Auf Seite 449f Bericht von der Frankfurter Musikausstellung, in deren Rahmen einige Bruckner-Motetten [prov. WAB 67] und die e-Moll-Messe durch den Kölner Domchor unter Prof. Moelders mit Hans Bachem an der Orgel aufgeführt wurden (#).

Auf Seite 450f verzeichnet Direktor Pochhammer eine Aufführung der 7. Symphonie unter Raabe beim 96. Niederrheinischen Musikfest in Aachen (##).

Auf Seite 456 werden in einem Artikel von B. Witt Aufführungen der 9. und 3. Symphonie unter Karl Muck in Hamburg erwähnt (###).

Auf Seite 461 Bericht vom Musikfest in Sonderhausen mit einer Aufführung des 150. Psalms am 19.6.1927 durch den Chor des Cäcilienvereins (a).

Auf Seite 469 Anzeige der Edition Peters mit Hinweis auf Karl Grunskys Klavierauszüge für 2 Klaviere von 1., 4. und 9. Symphonie (b).

16.05.2024 10:17
197700005 1977

Aktion des ORF »Radio Bruckner« [4.9.1977] (*).

Eisenskulptur »Hommage à Anton Bruckner« von Eduardo Paolozzi (IKO 446) (**).
In der Vorbereitungsphase entsteht die Zeichnung "Brukner Project - Linz" (**a).

Das Oberösterreichische Landesmuseum erwirbt von Paula Sücka aus Tragwein Bruckners Clavichord für die Gedenkstätte in Ansfelden (***).

Verkleinerter Nachdruck der Partitur der 3. Symphonie (3. Fassung 1889, Band 3/3 der Gesamtausgabe [vgl. Dezember 1958]) als Edition Peters Nr. 9703 in Leipzig (°).

Im Verlag Edwin F. Kalmus in Opa-Locka/USA erscheint eine Blasorchester-Bearbeitung von Scherzo und Trio der 9. Symphonie von Bruce McIntyre (°°).

Als Band 17/1 der Gesamtausgabe erscheint die Studienpartitur der 1. Fassung der e-Moll-Messe (Vorwort von Leopold Nowak nicht datiert) (°°°)
und zu Band 15 der Revisionsbericht zur Missa solemnis (b-Moll-Messe) (#).

(»P«-Vermerk 1977) Einspielung der 5. Symphonie durch das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester unter Günter Wand (##).

(»P«-Vermerk 1977) Einspielung der 9. Symphonie durch das Chicago Symphony Orchestra unter Carlo Maria Giulini (###).

Einspielung (Live-Mitschnitte) des Symphonie-Zyklus durch das Osaka Philharmonic Orchestra unter Takashi Asahina [prov. WAB 86] (a).

Einspielung der 4. Symphonie durch das Rundfunksinfonieorchester der UdSSR unter Fedoseyev in Moskau (b).

[oder: 29.11.1976?] Einspielung der 5. Symphonie durch das Gewandhausorchester Leipzig unter Kurt Masur (c).

Aufführung [im Studio?] und Aufzeichnung (durch den Tschechoslowakischen Rundfunk, Dauer 57:33) der 4. Symphonie durch das Frankfurter Rundfunksinfonieorchester unter Eliahu Inbal in Bratislava (d).

[oder erst nach 1977?] Ernst Ludwig Leitner komponiert auf Anregung des Linzer Pianisten Nikolaus Wiplinger "Memoria" für Klavier (basierend auf Bruckners "Erinnerung" [WAB 117]) und "Hommage à Anton Bruckner" für Klavier vierhändig (basierend auf vierhändigen Stücken Bruckners) (e).

16.05.2024 10:07
202302266 26.-28.2.2023, Sonntag bis Dienstag

Bruckner-Symposion "Anton Bruckner: Aufführungspraktiken gestern, heute, morgen" in Freiburg. Am 26.2.2023 Aufführung von Klavierwerken Bruckners [prov. WAB 130] mit Wolfgang Brunner in Bad Krozingen.
Referenten am 27./28. sind Andreas Lindner, Paul Hawkshaw, Benjamin Korstvedt, CHrista Brüstle, Anne Holzmüller, Clemens Wöllner, Geoff McDonald, Klaus Petermayr, Matthias Giesen, Annkatrin Babbe, Thomas Seedorf, Felix Diergarten und Lars Laubhold.

16.05.2024 09:15
201810056 5./6.10.2018, Freitag/Samstag
Bruckner-Symposion "Anton Bruckners frühe Kirchenmusik im Spiegel der Traditionen" in Linz.
Mit Referaten von Hans Joachim Hinrichsen, Peter Gretzel, Johannes Leopold Mayer, Klaus Petermayr, Paul Hawkshaw, Andreas Lindner, Rainer Boss, Karin Wagner, Wolfgang Kreuzhuber, Ernst Schlader, Ikarus Kaiser und Christian Neuhuber.
16.05.2024 09:12
200808176 17.-23.8.2008, Sonntag bis Samstag

Bruckner-Tage in St. Florian unter dem Motto »Brahms und Bruckner«
mit Aufführungen des Quintetts und der f-Moll-Messe (diese auch am 21.8.2008 in einer Version von Ohad Talmor für Jazzensemble (*))
und (**) Referaten von Jürgen Blume, Bernhard Haas (über die 6. Symphonie), Joanne Leekam, Stefan Rohringer, Christoph Hust, Matthias Giesen, William Drabkin (über Heinrich Schenker), Lee Rothfarb (über August Halm), Christiane Wiesenfeldt und Klaus Petermayr.

16.05.2024 09:12
189611215 21.11.1896, Samstag

Artikel von Robert Hirschfeld (Nachruf, auch über die 7. Symphonie am 8.11.1896) in der Wiener Abendpost Nr. 270 (Wiener Zeitung) auf S. 5f:
»             Feuilleton.
                  Musik.
                      
I.
(Anton Bruckner. – Philharmoniker. – Erstes Gesellschaftsconcert.)
    Häßliche Dinge standen am Anfange der Musiksaison. Noch deckte die Erde die sterblichen Reste Anton Bruckners nicht, da wurde unter der Maske der "Ehrlichkeit" schon peinlicher Zank begonnen. Man glaubte der ungeduldigen Weltgeschichte gleich fertige Urtheile über den todten Meister eingeben zu müssen; man legte mit bedauerlicher Anmaßung dem gewaltigen Symphoniker Vermahnungen und Rathschläge, wie er es hätte machen sollen, auf die Bahre. [... über die Geschmacklosigkeit des "feuilletonistischen Zierwesens" ... über die (vergleichsweise unberechtigten) Festhymnen über den fünfzigjährigen Ignaz Brüll ... die alljährlichen »Opernunfälle der componirenden Bezirksgröße« ...]. De vivis nil nisi bene!

     Es hat wohlgethan, daß die tonangebenden Bruckner=Gegner bei dem Tode des Meisters sich still verhielten. Damit haben sie auch den Tact angegeben. Eine Aburtheilung alla breve hätte also leicht vernieden können. [... über das Nachbeten der Kretzschmarschen Fehlurteile durch die Wiener Kritiker ...]
    Bruckners kunstgeschichtliche Stellung kann heute durch die geistreichsten Feuilletons nicht mehr erschüttert oder verschoben werden. [... Bruckners Stellung in den Entwicklungsströmungen der Musik ... Beispiele: alte Niederländer, Mozart ...].
    Einen ähnlichen Proceß der Ausgleichung werden die Bruckner=Werke durchzumachen haben. Wir stehen heute noch mitten im Kampfe, [... Bruckners Bedeutung werde erst später erkannt werden ... hält Kürzungen für denkbar, wenn sie keine Verkürzungen sind ... die Charakteristik des Brucknerschen Komponierens, seine Eigenart ...]. Darum ist er eben Bruckner, ein eigenköpfiger Ober=Oesterreicher der großen Kunst und kein Anderer geworden. Und darum lieben wir ihn. Der gegen Bruckner=Aufführungen gewendete Eifer eines Kritikers, der doch auch gern als Künstler gelten möchte, ist mir daher nicht begreiflich. Wir haben keine Rechte, ehe die Pflicht gegen Bruckner nicht erfüllt ist, die Pflicht regelmäßiger, sorgsamer Aufführungen. [...]. Wie anspruchslos sind aber die vielverlästerten Bruckner=Anhänger! Sie haben von den Philharmonikern nicht einmal eine Aenderung des ersten Concertprogrammes erbeten [... Beethoven, Volkmann ... Lob für die Aufführung der 7. Symphonie [am 8.11.1896] und Hans Richters Dirigat ...] Viele stahlen sich vor dem letzten Satze aus dem Hause, damit natürlich Bruckner vor Brahms, bei welchem regelmäßig dasselbe Manöver wieder von Anderen ausgeführt wird, nichts voraus habe. . . .  Entzückend wurde die Serenade gespielt. [... über Hummer ... über das Gesellschaftskonzert mit Mendelssohns »Elias« ...]. Die Chöre unter Richard von Pergers Leitung waren tadellos. Möge der Geist der "Elias"=Aufführung auch die kräftigeren Chorwerke der Saison nicht verlassen!

                                 Dr. Robert Hirschfeld.« (*).

Aufführung der 7. Symphonie (ohne Adagio) unter Peter Fassbaender in Luzern (**).

Kritik Wallascheks zur 7. Symphonie [8.11.1896] in ”Die Zeit” Nr. 112 auf S. 128 (***).

Aufführung des Chores »Sängerbund« durch die Steyrer Liedertafel unter Josef Tobisch (°a). Weitere Mitwirkende: der Vereins-Damenchor unter Karl Weberndorfer, die Musikkapelle des Bürgercorps unter Ludwig Großauer, Amalie Buberl (Klavier), der Tenor Donaubauer (°b) und als weitere Mitglieder des Vereinsquartetts Bargfrieder, Markut und Ebmer (°c).

Die Linzer Zeitung teilt auf S. 1280 mit, daß in der Steyrer Stadtpfarrkirche ein Glasgemäldefenster errichtet werden solle, was von Pfarrer Joh. Ev. Strobl und Bürgermeister Redl unterstützt werde, und daß in Wien die Leo-Gesellschaft am 9.11.1896 die Errichtung eines Bruckner-Denkmals beschlossen habe:
„       Tagesneuigkeiten.
                    
Linz, 20. November.
[...]
    * (Denkmäker für Dr. Anton Bruckner) Verehrer Bruckners in Steyr haben beschlossen, die Errichtung eines großen Glasgemäldefensters in der dortigen Pfarrkirche mit einer Widmung für den verblichenen Meister anzustreben, und es werden zu den auf einige Tausend Gulden angeschlagenen Kosten derzeit schon Sammlungen eingeleitet. Herr Stadtpfarrer Johann Ev. Strobl hat sich bereit erklärt, die Sache zu unterstützen und Herr Bürgermeister Johann Redl bildet ein eigenes Comite zur Förderung der Errichtung dieses Bruckner=Denkmales. – Wie aus Wien gemeldet wird, hat auch die Section für Kunst und Literatur der Leo=Gesellschaft hat in der Sitzung vom 9. d. beschlossen, das Andenken des großen Tondichters durch ein des Meisters und der Stadt Wien würdiges Denkmal zu ehren. Das Comite derselben hat die Vertretung dieser Angelegenheit sowohl beim Directorium der Leo=Gesellschaft, als auch nach außen hin übernommen.“ (°°)

Vom Steyrer Vorhaben berichten auch das Linzer Volksblatt Nr. 270 auf S. 4:
"    – Zur Erinnerung an Meister Bruckner. Aus Steyr wird uns mitgetheilt: "Für unsere Stadtpfarrkirche ist wieder ein schöner neuer Schmuck in Aussicht genommen. Um das Andenken an den jüngst verstorbenen heimischen Meister Dr. Anton Bruckner zu ehren und nächst der Stelle, wo er Jahre hindurch geweilt und Großartiges gewirkt, eine dauernde pietätvolle Erinerung an den berühmten Componisten zu schaffen, ist die Errichtung eines Bruckner=Glasgemäldefensters an der Südseite der Kirche bei der Orgel (gegenüber dem Stadtpfarrhofe) geplant. Nach Einvernehmen mit dem hochw. Herrn Stadtpfarrer besprachen sich die Herren GR. Tomitz und Chorregens Bayer hierüber mit dem Herrn Bürgermeister, welcher freundlichst zusagte, zur Erörterung dieser Angelegenheit ehestens ein eigenes Comité einzuberufen. Inzwischen haben in einzelnen hiesigen Privatkreisen auch bereits kleinere Sammlungen für diesen pietätvollen Zweck begonnen." " (°°a)

und "Das Vaterland" Nr. 321 auf S. 2 des Abendblatts:
"    * [Zur Erinnerung an Meister Bruckner.] Aus Steyr wird dem "Linzer Volksblatt mitgetheilt: Für unsere Stadtpfarrkirche ist wieder ein schöner neuer Schmuck in Aussicht genommen. Um das Andenken an den jüngst verstorbenen heimischen Meister Dr. Anton Bruckner zu ehren und nächst der Stelle, wo er Jahre hindurch geweilt und Großartiges gewirkt, eine dauernde pietätvolle Erinerung an den berühmten Componisten zu schaffen, ist die Errichtung eines Bruckner=Glasgemäldefensters an der Südseite der Kirche bei der Orgel geplant. Nach Einvernehmen mit dem hochw. Herrn Stadtpfarrer besprachen sich die Herren Gemeinderath Tomitz und Chorregens Bayer hierüber mit dem Herrn Bürgermeister, welcher zusagte, zur Erörterung dieser Angelegenheit ehestens ein eigenes Comité einzuberufen. Inzwischen haben in einzelnen hiesigen Privatkreisen auch bereits kleinere Sammlungen für diesen pietätvollen Zweck begonnen." (°°b).

Das Steyrer Projekt wird auch in der »Reichswehr« Nr. 1001 auf S. 2 erwähnt (°°°).

Der III. (I.) Interne Musikabend des Wiener Akademischen Wagner-Vereins wird mit einer Bruckner-Gedächtnisfeier verbunden. Cyrill Hynais spielt ein »Orgelpräludium über Motive des Meisters« (aus der 4. und 5. Symphonie und dem »Te Deum« [#b]), und mit dem Vereinschor unter Josef Schalks Leitung erklingen Kyrie und Agnus Dei der e-Moll-Messe, wobei ein Harmonium die Rolle der Bläser übernimmt (#a); [?] auch die 7. Symphonie wird vorgetragen [?]. Außerdem erklingen Werke von Richard Wagner, T. Vitali, Joseph Haydn und Franz Liszt. Gesangssolistin in der 2. Abteilung ist Ellen Gulbranson (#b), Violinsolist M. Herold (#c), Klavierbegleiter Ferdinand Foll. Als Gast ist der Norweger Ole Olsen anwesend (#).

Der Tagesbote aus Mähren und Schlesien Nr. 270 berichtet auf S. 13, signiert "J. Str.", von der Aufführung der 7. Symphonie [am 8.11.1896]:
"Aus den Wiener Concertsälen.
    J. Str.
...] Eine würdige Gedächtnisfeier für den am 11. October d. J. verstorbenen Componisten Anton Bruckner bildete das Programm des ersten Abonnement-Concertes. Die illustre Künstlerschar spielte unter Hans Richter's Leitung des heimgegangenen Künstlers siebente Symphonie in E-dur und erzielte mit der meisterhaften Wiedergabe des imposanten und genialen Tonwerkes rauschenden Beifall, den Dank der begeisterten Anhänger und Verehrer der Brucknerschen Muse. In jüngster Zeit wurde über die Bedeutung und Erscheinung des Künstlers und seine Schöpfungen viel debattiert, ohne einer positiven Entscheigung damit nähergerückt zu sein. Meines Erachtens stehen wir den Kunstwerken Bruckner's viel zu nahe, um ein entscheidendes Urteil kunstwertlicher Art abgeben zu können. Die Kritik bemerkt Heine treffend, welche aus den Ansichten der Zeit hervorgeht, hat nur für diese ihren Wert und geht mit ihr zu Grabe. [...]" (##).

Der Welser Anzeiger Nr. 47 bringt auf S. 3 Anekdoten aus Bruckners Leben:
"     Aus dem Leben Anton Bruckners. Bekanntlich war es Johann Herbeck, der den Stiftsorganisten von St. Florian, den Liedertafeldirigenten von Linz so eigentlich entdeckte und nach Wien zog. Er lenkte die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf dessen erste Symphonie, bereitete dessen Anstellung zum Hoforganisten vor, kurz er that alles, was nur je ein kunstentflammter Lord=Protector für einen Schützling gethan hat. Man legte es nun dem weltfremden Manne Bruckner nahe, doch seiner Dankbarkeit durch irgend ein sichtbares Zeichen Ausdruck zu geben. Und Bruckner drückte auch richtig der Frau Hofcapellmeisterin das nächstemal beim Fortgehen eine – eine Zehngulden=Note verstohlen und verschämt in die Hand. Einem Schüler, der zum Sommeraufenthalte nach Salzburg ging, trug er ernstlich auf: "Sagens denen Salzburgern nur ordentlich die Meinung. Was is denn das, daß's mein Tedeum gar nicht aufführen wollen?" (###).

Geplantes Treffen von Theodor Reisch, Ignaz Bruckner und Rosalia Hueber in Wien, bei dem über die Verteilung der Wohnungs- und Haushaltsgegenstände entschieden werden soll (a).

Der Lavantthaler Bote Nr. 47 kündigt auf S. 3 die Kirchenmusik vom 22.11.1896 an:
"                   Vermischte-Nachrichten.
     St. Paul. Kirchenmusik, Kapselschießen, reife Erdbeeren.
Sonntag 22. d., dem letzten Sonntag nach Pfingsten, zugleich Cäcilienfeier, kommen hier zur Aufführung: "Asperges me", 4stimmig mit Orgel von R. Führer op. 156, "Tantum ergo", 4stimmig von A. Bruckner [prov. WAB 48], Missa in hon. st. Francisci Xaverii, 4stimmig mit Orgel von Dr. Franz Witt, Offertorium [... Witt, Introitus und Communio ...] Choral.
     Das diesjährige Kapselschießen beginnt Donnerstag den 26. d. 8 Uhr abends und wird jeden Donnerstag fortgesetzt werden. Eine regere Betheiligung als im Vorjahre wäre sehr zu wünschen.
     Herr Ferd. Tangl fand Donnerstag den 19. d. in der "Stadlinger Gemein" reife Erdbeeren." (b).

Der Nachruf in der Zeitung Alameda Daily Argus (California) auf S. 1 in der 6. Spalte ist überwiegend identisch mit dem Hauptteil des Textes im Los Angeles Herald vom 8.11.1896:
"              ANDANTE AND ALLEGRO
[...]
     There was a time when the Viennese honored composers neither in life nor in death. When Mozart died three friends accompanied him to the grave, and they turned back because it began to rain. Schubert was buried at his brother's expense. But the world moves. The funeral of Anton Bruckner last month was at the city's expense. The Emperor sent flowers from the private imperial garden. Thousands of people stood in the streets to see the cortege pass. Hans Richter conducted the services, and dozens of famous musicians were present." (c).

16.05.2024 07:08
189602015 1.2.1896, Samstag

Die Österreichisch-Ungarische Musiker-Zeitung Nr. 3 bringt mehrere Kurzbiographien, darunter auch auf S. 14 eine von Bruckner:
"[.... Louis Köhler * 1820, Herrmann Ludwig Ferdinand Helmholz * 1821 ...].
     Anton Bruckner, geb. 4. September 1824 zu Ansfelden (Ober=Oesterreich) kam schon frühzeitig als Sängerknabe in das Stift St. Florian, wo er Clavier= Violin=  und Orgelunterricht genoß, wurde Volksschullehrer, nahm durch 8 Jahre bei Sechter in Wien Compositionsunterricht, wurde Stiftorganist in St. Florian, 1868 k. k. Hoforganist und Professor für Orgelspiel, Harmonie= und Contrapunktslehre am Conservatorium zu Wien und nebenbei noch Lehrer für Clavierspiel an der Wiener k. k. Bildungsanstalt für Lehrerinnen, welche Stelle er jedoch bald mit einem Lectorate an der k. k. Universität vertauschte. 1890 legte er aus Gesundheitsrücksichten seine Stelle am Conservatorium nieder und 1891 erhielt er von der Wiener Universität den Doctortitel. Im Jahre 1869 machte er als Orgelspieler eine Reise nach Frankreich und England, die ihm viel Ehre einbrachte. Er ist unbestritten einer der bedeutendsten Orgelspieler des 19. Jarhunderts [sic] und der hervorragendste unter den lebenden Symphonikern. Er schrieb: 8 Symphonien (1., 2. und 8. C-moll, 3. D-moll, 4. Es-dur, 5. B-dur, 6. A-dur, 7. E-dur), 3 Messen, 1 Streichoctett [sic], 1 Te deum, Männerchöre u. dgl.
     [... Jacob Offenbach * 1822, Josef Dachs * 1827 ...]." (*).

Die Österreichische Musik- und Theaterzeitung Nr. 12/13 (Faschingsnummer, redigiert von Arthur Barde) erwähnt auf S. 4 Bruckner in einem offensichtlich Hanslick gewidmeten Gedicht Arthur Bardes:
"               Nachruf
     für einen noch lebenden
       Wiener Musikkritiker.
Endlich hat der Mann hier auch in's Gras gebissen,
Bissig war er jederzeit, wie wir Alle wissen;
Hat mit grossen Worten stets nur betäubt die Massen,
An Verständniss, principiell, hat er's fehlen lassen.
Wagner, Bruckner, Kienzl auch wollt' er massakriren
Und mit einem Quentchen Hirn Meister kritisiren.
Auf das Unvergängliche spritzt er grüne Galle
Was ihm unverständlich ist, glaubt er, ist's für Alle.

Jetzund liegt er todt und kalt da wie seine Werke -
Bosheit schafft nichts, Bosheit ist keine geist'ge Stärke.
Einsam bleibt sein Grab bei Tag, keiner scheert sich d'rum.
Da der giftige Schwätzer ja lautlos jetzt und stumm. -
Nur bei mondenheller Nacht dort man sehen kann
Im Gebet versunken steh'n einen armen Mann.
Silberweiss das Haar, der Mund lispelt vor sich leise
Eine alte Melodie, eine süsse Weise:
„Selig sind, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen.
Denn ihrer ist das Himmelreich.” (**a).

Auf Seite 6 ist Folgendes zu lesen:
   "Vermischtes.
   [...]
   * Ein hervorragender Wiener Kritiker beabsichtigt demnächst hier eine Fleischbank zu etabliren, in welcher die von ihm eigenhändig geschlachteten Componisten und Schriftsteller portionenweise zu „herabgesetzten Preisen” abgegeben werden. Wir machen jetzt schon unsere P. T. Leser hierauf aufmerksam, da es für Kunstgourmands zweifellos einen Leckerbissen bedeutet, wenn man alsdann einen „Schlögl” von Bruckner oder ein „Hinteres” von Ibsen spottbillig erstehen kann.
   * Die Herren Löwe und Schalk haben einem ehrenvollen Rufe in die Hinterbrühl Folge geleistet, um sich von der dortigen Brucknergemeinde anräuchern zu lassen. [... Simandl sei Vegetarier geworden ... die Lebensmittelpreise dürften nun sinken ...]" (**b).

In der Beilage berichtet auf Seite 10 Theodor Helm von der Aufführung des "Te deum"  am 12.1.1896:
"                        Wiener Concerte.
[...] 
    Zweites Gesellschaftsconcert. Nach vierjähriger Pause wurde im letzten Gesellschaftsconcert (12. Jänner) einmal wieder Bruckner's allgewaltiges, bereits weltberühmtes „Tedeum” aufgeführt. Der Eindruck der grossartigen Schöpfung [...] war wieder ein mächtiger, obgleich die Aufführung Einiges zu wünschen liess und sich das Werk auch nicht in der rechten Umgebung befand. [... Herbecks Orgelsymphonie wäre passender als die "Tanzmomente" gewesen, die eine Carnevalsstimmung erzeugten], von der dann der Uebergang zur künstlerischen Andacht für ein kirchliches Meisterwerk nur schwer zu finden war. Eine Dame im Parquet bemerkte sogar nach den „Tanzmomenten” ganz naiv: „Das war wirklich reizend! Wenn nur noch so ein lustiges Stück käme und nicht so ein langweiliges (sic!) „Tedeum”, das gehört doch nur in die Kirche, nicht in den Concertsaal und gar jetzt im Fasching, wo man doch lieber tanzt als betet!” Sprach's und verliess auch gleich darauf stolz den Saal. Was die Aufführung anbelangt, so litt sie vor Allem an der Unsicherheit des auch stimmlich (den führenden Sopran des Fräuleins Chotek ausgenommen) viel zu reizlosen Soloquartettes. Den äusserst wichtigen, vom Componisten herrlich bedachten Tenorpart sang Herr Dippel vom Hofoperntheater durchaus correct. Wie viel eindringlicher hätten aber diese inbrünstig frommen Bittgesänge aus dem Munde etwa seines Collegen Winkelmann gewirkt! Nach unserer Meinung sollte man überhaupt nur Solisten allerersten Ranges für Bruckner's „Tedeum” zu gewinnen suchen. Schon um der Schwierigkeit der Aufgabe willen, welche kaum viel geringer, als im Finale von Beethoven's neuenter Symphonie. Chor und Orchester waren von Herrn v. Perger gut studirt, so dass bis auf eine sehr bedenkliche Schwankung Alles klar herauskam und besonders die ebenso echt Bruckner'sche kühne, als meisterliche Polyphonie der grandiosen Schlussfuge in ziemlich deutlichen Umrissen hervortrat. Doch wünschten wir im Ganzen mehr Schwung, es schien jener Glauben, jene wahre Begeisterung für die Sache zu fehlen, durch welche der Berliner Dirigent, Herr Siegfried Ochs, an der Spitze des dortigen „Philharmonischen Chores” dem „Tedeum” in der deutschen Reichshauptstadt eine geradezu hinreissende Wirkung verschafft haben soll. Diese stellte sich neulich in Wien erst bei dem unmittelbaren, allerdings überwältigend glanzvollen Schlusse des Werkes ein. Nicht endenwollender Beifallssturm dankte dem greisen Schöpfer dieser hehren Festklänge, als man seiner - wie im philharmonischen Concert - wieder auf seinem bescheidenen Plätzchen im Hintergrunde einer Parterreloge ansichtig wurde. [... über Mottls Rameau-Bearbeitung und die Brahmsschen Chöre ...]    Theodor Helm." (**c).
 

16.05.2024 07:05
189601175 17.1.1896, Freitag

Hanslick erwähnt in seiner Konzertkritik in der Neuen Freien Presse Nr. 11273 auf S. 8 das "Te deum" nur mit einem Satz: 
"                         Concerte.
    Das Programm des zweiten Gesellschaftsconcertes war nicht sehr glücklich gewählt, insbesondere darin Rameau's Ouvertüre zu „Naïs”. [... ausführlich über das Werk, Vorbehalte gegen Herbecks Komposition ...] Den reinsten Genuß verdankten wir Sonntags dem „Singvereine” und dessen fein empfundenem Vortrage einiger lange nicht gehörter reizender Chöre von Brahms. [... ein Chor mußte wiederholt werden ...] Herr Director v. Perger wird sein Publicum gewiß zu Dank verpflichten durch eine Fortsetzung dieser Brahms=Aufführungen. Den Beschluß machte das bekannte Tedeum von Bruckner.      ed. h." (*).

Kritik von Hedwig Abel über die 4. Symphonie (Strauss erinnere in seiner Maßlosigkeit an Bruckner). Über das ”Te deum” [12.1.1896] fällt sie ein wohlwollenderes Urteil (**).

16.05.2024 07:03
189510025 2.10.1895, Mittwoch

Die Wiener Allgemeine Zeitung Nr. 5274 bringt auf S. 8 eine Vorschau auf die Gesellschaftskonzerte der kommenden Saison, die auch den 150. Psalm vorsehen [recte: »Te deum« am 12.1.1896]:
"               Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.
                      Großer Saal.
 – Saison 1895/96.
Sechs Concerte, und zwar vier ordentliche und zwei außerordentliche unter der Leitung des Concertdirectors Herrn Richard v. Perger und unter Mitwirkung des Singvereines, dann einheimischer und auswärtiger Solisten und des Gesellschafts-Orchesters. A. Die ordentlichen Concerte: Diese finden statt am 10. November 1895, am 12. Jänner, am 9. Februar und am 8. März 1896, Mittags ½1 Uhr, und sind außer anderen Werken die nachstehenden zur Aufführung bestimmt: J. Brahms: Frauenchöre mit Horn= u. Harfenbeg.; A. Bruckner: 150 Psalm f. Soli, Chor und Orchester (2. Auff.); J. Massenet: [... alphabetisch bis Edgar Tinel ... die außerordentlichen Concerte ... Kartenpreise etc. ...]."

16.05.2024 06:59
189510175 17.10.1895, Donnerstag

Ein Inserat in der Österreichischen Volkszeitung Nr. 285 auf S. 9 macht [wie am 1.10.1896] auf die Gesellschaftskonzerte 1895/96 aufmerksam, die den 150. Psalm bringen werden [recte: »Te deum« am 12.1.1896]:
"Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.
                        Grosser Saal.
                      Saison 1895–96.
         Sechs Concerte
u. zw.: 4 ordentliche und 2 ausserordentliche
unter der Leitung des Concert-Directors Herrn Richard von Perger und unter Mitwirkung des Singvereines, dann einheimischer und auswärtiger Solisten und des Gesellschafts-Orchesters. A) Die ordentlichen Concerte: Diese finden statt am 10. November 1895, am 12. Jänner, am 9. Februar und am 8. März 1896, Mittags ½1 Uhr, und sind ausser anderen Werken die nachstehenden zur Aufführung bestimmt: J. Brahms: Frauen-Chöre mit Horn- u. Harfenbegleitung. A. Bruckner: 150. Psalm für Soli, Chor u. Orchester (II. Auff.). J. Massenet: [... alphabetisch bis Edgar Tinel ...] B) die ausserordentlichen Concerte; [ ... Kartenpreise etc. ...]."

16.05.2024 06:58
185207305 30.7.1852, Freitag

Brief Bruckners an Aßmayr in Wien:
   Namenstagsgratulation; erwähnt einen früheren Brief und ein Treffen 1851; Widmung des 114. Psalms; Melancholie; Probe-Aufführung des Psalms in St. Florian.

15.05.2024 21:53
174210000 Bruckners Vorfahren
Jörg Prukner (ca. 1400 - nach 1449).
 
N.N. an der Prugk (ca. 1445 - ?).
 
Stephan an der Prugk (ca. 1490 - ?).
 
Martin Pruggner an der Prugg (ca. 1530 - ?).
 
Michael Pruckhner an der Pruckhen (ca. 1575 - ?).
 
Georg Pruckhner (get. 7.2.1608 Sindelburg - ca. 1684) in Pyhra.
 
Martin Pruckner (12.8.1656 - 7.5.1737) in Pyhra. Heiratete am 19.11.1684 Magdalena Feigl (gestorben 1701). Sie hatten mindestens neun Kinder. Seit 27.2.1702 in zweiter Ehe mit Magdalene Haimberger verheiratet. Acht weitere Kinder sind nachweisbar.
 
Joseph Bruckner sen. (1715 - 30.3.1775).
 
Joseph Bruckner jun. (1749 - 1831)
 
Anton Bruckner sen. (1791 - 1837)
 
Weitere Angaben zur Familie Bruckner (Joseph Bruckner, Theresia Bruckner, geb. Helm, Stephan Bruckner, Anna Maria Bruckner, Franziska Bruckner, Maria Anna Bruckner, Matthias Bruckner, Familie Hueber, Familie Weiß in Hörsching) sind in dieser Datenbank zu finden in der Kategorie "Personen" mit den Suchbegriffen
Bruckner
Anna Maria Bruckner
Ignaz Bruckner ..
Maria Anna Bruckner
Theresia Helm | Theresia Bruckner
Rosalia Hueber | Rosalia Bruckner
Josefa Bruckner | Josefa Wagenbrenner
Familie Hueber
Johanna Nepomuka Hueber | Johanna Hueber ---
Johann Nepomuk Hueber
Laura Hueber
Weiß | Weiss
Johann Baptist Weiß
15.05.2024 21:52
188907235 23.7.1889, Dienstag

In Bayreuth Generalversammlung des Richard-Wagner-Vereins (*).

Humperdinck notiert in seinem Tagebuch: "23. 7. 9 [Uhr abends] Wahnfried offener Abend (sehr voll), mit Perfall dort." (**).
 
Kurzberichte über die Parsifal-Aufführung [am 21.7.1889] und über Tristan [am 22.7.1889], dieser signiert "G." [Göllerich?] im Deutschen Volksblatt Nr. 197 auf S. 5 (***).
 
Das Neue Wiener Tagblatt Nr. 200 bringt auf S. 6 einen Kurzbericht zu "Tristan" (°).
15.05.2024 19:25
189705045 4.5.1897, Dienstag

Kritik zum Konzert am 30.4.1897 (mit der 4. Symphonie), signiert "eh.", in den Innsbrucker Nachrichten Nr. 100 auf S. 4:
   "(V. Mitgliederconcert des Musikvereines.) Vergangenen Freitag fand im großen Stadtsaale das letzte Musikvereinsconcert dieser Saison statt. Die Vortragsordnung brachte uns neben der allgemein zur Wiederholung verlangten Brucker'schen [sic] Symphonie ein ganz neues Werk [... über Josef Pembaur jun., Manja Freitag ...] - Die Wiederholung der romantischen Symphonie von Brucker [sic] kam dem Werke selbst sehr zu statten, indem dasselbe im Vergleiche zur erstmaligen Aufführung in manchen Punkten gefeilter und geübter gebracht wurde. Das Publicum dankte dem Orchester und seinem Dirigenten Pembaur durch reichlichen Beifall. Wir können somit dieses Concert als einen ganz gelungenen Abschluss der großen Musikvereinsconcerte der heurigen Saison bezeichnen. [...]
eh." (*).

Das Linzer Volksblatt teilt mit, daß der Wiener Stadtrat 100 Gulden für das Bruckner-Fenster in der Steyrer Stadtpfarrkirche spenden werde (**).

15.05.2024 18:45
189702255 25.2.1897, Donnerstag

Kritik zur Leipziger Aufführung des "Te deum" [18.2.1897] im Musikalischen Wochenblatt auf S. 126 (*).

Vorbesprechung der 4. Symphonie (Aufführung am 5.3.1897), signiert "J. P." [= Josef Pembaur], in den Innsbrucker Nachrichten Nr. 45 auf S. 3:
  "Dr. Anton Bruckners vierte (romantische) Symphonie.
   I. Aufführung im Musikvereinsconcerte am 5. März.
   Zu den eigenartigsten Werken auf dem höchsten Gebiete der instrumentalen Tonkunst zählt ohne Streit die romantische Symphonie Bruckners, die vierte der acht großen symphonischen Schöpfungen des greisen Wiener Componisten (geb. am 4. Sept. 1824, gest. 11. Oct. 1896). [... zur Bedeutung und Stellung Bruckners ... Erklärung des Aufbaus und des Gehaltes der Symphonie ... keine biographischen Details ... der Gesang der Bläser erhebt sich am Ende] wie ein feierliches aus tiefstem Herzen zum Himmel steigendes Dankgebet.     J. P." (**).

15.05.2024 15:09
189610185 18.10.1896, Sonntag

Übersicht:
A. Geschehenes (Ereignisse)
B. Geschriebenes (Briefe, Dokumente)
C. Gedrucktes (Zeitungsartikel in alphabetischer Reihung)

A. Geschehenes (Ereignisse)

[Erst am 20.10.1896?] Auf Bitten von Dr. Reisch sichten Ferdinand Löwe und Josef Schalk den musikalischen Nachlaß Bruckners. Josef Schalk übernimmt die vorhandenen 75 Partiturbogen zum Finale der 9. Symphonie zur weiteren Erforschung (*).

Aufführung der 4. Symphonie unter Joseph Zöhrer im ersten Konzert der Philharmonischen Gesellschaft in Laibach (**).

Bischof Franz Maria Doppelbauer besucht Bruckners Grab in St. Florian (***).

Hinweis auf die heutige Kirchenmusik in der »Presse« Nr. 287 auf S. 6: "     (Kirchenmusik.) [...] In der Hofcapelle um 11 Uhr: Paukenmesse in C von J. Haydn, Graduale von A. Bruckner und Offertorium von Eybler. – [...]. – In der Votivkirche um 10 Uhr: Messe in D, op. 47 von Max Filke, Graduale (Locus iste) von A. Bruckner und Offertorium (Domine Deus) von F. X. Witt. – [...]." (°).

Aufführung eines Pange lingua [vermutlich WAB 33] durch den Salzburger Domchor im Kirchweih-Festgottesdient (°a).

Aufführung des ”Locus iste” in der Wiener Hofkapelle (°°), als »Neu.« angekündigt (°°a),
und in der Votivkirche (°°°).

B. Geschriebenes (Briefe, Dokumente)

Brief Hanslicks an Hedwig Abel:
     Findet die beiden Bruckner-Artikel vortrefflich. Bruckner habe aber ”nicht ein einziges Haar […], nicht einmal ein weißes besessen (#).

Brief von A. Schäfer [oder: W. Schäfer?], Buchhändler aus Schkeuditz (bei Leipzig), an das Stift St. Florian (?):
     Würde die Bibliothek Bruckners übernehmen, bittet um Zusendung eines Verzeichnisses und bietet günstige Zahlungsbedingungen an (##).

Lohnkutscher J. Ackerl bestätigt Johann B. Breselmayr, für die Leistungen am 15.10.1896 - Überführung der Leiche von Asten zum Krankenhaus in St. Florian, den Leichenwagen vom Krankenhaus in die Stiftskirche, die Überführung der Kränze von Asten nach St. Florian und für Personalkosten - zusammen 57 fl 50 xr erhalten zu haben (###).

Rechnung des Hofmeisters Johann Langthaler: Für Garten-, Keller-, Haus- und Küchenpersonal anlässlich des Leichenbegängnisses zusammen 27 fl. Empfang am 12.11.1896 quittiert (a).

C. Gedrucktes (Zeitungsartikel in alphabetischer Reihung nach dem Anfangsbuchstaben)

Der Alpen-Bote Nr. 84 berichtet auf S. 3f von den Trauerfeiern am 14.10.1896 und 15.10.1896:
"             Anton Bruckner †.
   
 Das am Mittwoch auf Kosten der Stadt Wien stattgehabte Leichenbegängnis Anton Bruckners gestaltete sich zu einer überaus imposanten Trauerfeier. [... Schilderung des Ablaufes (Belvedere, Trauerzug, Karlskirche, Herbecks "Libera", Schuberts "Ruhe sanft"), Erwähnung vieler Anwesender: Ignaz Bruckner ("frappant ähnlich"), Familie Hueber, Vertreter von Gemeinde Wien,Universität, Gesellschaft der Musikfreunde, Konservatorium, Künstlergesellschaft, Wiener Männergesangverein, Schubertbund, Wiener Singakademie, Wiener Akademischer Gesangverein, Wiener Burschenschaften, ferner: Graf Latour, von Hartl, Bezecny, Reinisch, Bürgermeister und Vizebürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte, Magistratsbeamte, Jahn, Brahms, Goldschmidt, Fuchs, Eder, Hellmesberger, Kpm. Adolph Müller, Leo Held, C. M. Ziehrer, Gustav Walter, Regisseur Stoll, Grengg, mehrere Musikschriftsteller, Kremser, Perger, Fädisch [recte Födisch ...]. Dann wurde die Leiche, welcher zwei Blumenwagen mit einer Fülle prächtiger Kränze folgten, durch die Entreprise de pompes funèbres nach dem Westbahnhof gebracht, um von dort zur Beisetzung nach Sanct Florian überführt zu werden.
     In St. Florian wurden am Donnerstag nachmittags dem greisen vaterländischen Tonheroen Dr. Anton Bruckner die letzten Ehren erwiesen. [... Um 6 Uhr Überführung vom Bahnhof Asten zum Markt, Aufbahrung in der Totenkapelle am westlichen Ortseingang ...] Jene Trauergäste, welche vor 2 Uhr nachmittags in St. Florian anlangten, konnten durch den Glasdeckel des Metallsarges noch die infolge der langen Krankheit bis zur Unkenntlichkeit entstellten Züge des in seinem Leben aller Welt freundlich ins Antlitz blickenden, lieben, guten Bruckner beschauen. [... in der Kapelle Blumen und Kränze aus Linz und Wien, darunter der Stadt Linz ("Seinem berühmten Ehrenbürger") ...] am Hause Nr. 9 (Schulgebäude) war auf einer improvisierten Gedenktafel zu lesen: "Professor Anton Bruckners Wohnung als Schulgehilfe."
     Vor der Leichenkammer des Krankenhauses sammelten sich um ½ 3 Uhr bereits die Honoratioren [...]. – Um ¾ 3 Uhr kam die Geistlichkeit mit dem conductführenden Priester Abt Moser, welcher die Einsegnung vornahm, [... Zug vom Krankenhaus über die Hauptstraße zur Stiftskirche ...Schulkinder, Krankenhausverwalter Dechant Breselmayr, Lehrerschaft, katholischer Gesellenverein, Feuerwehr und Veteranenverein von St. Florian, ca. 100 Kränze, Gesangverein "Concordia" (Enns), Steyrer Liedertafel, Liedertafel "Frohsinn", Kirchenchor und Musiik von St. Florian, 60 Geistliche, Abt Grasböck, Domherr Dullinger, Canonicus Dürrnberger (Steyr), Domvicar Hiegelsperger (Linz), Bruckners  Verwandte, Kathi Kachelmayr, Abt Achleuthner, Behördenvertreter von St. Florian, von Füger, Linzer Bürgermeister, Vizebürgermeister Dr. Lampl, Karl Waldeck, Göllerich, Franz Bayer, "Sängerbund" (Linz), Musikverein Linz, Oberösterreichischer Lehrerverein, Museum "Francesco-Carolinum", Gutenbergbund Linz, "Meistersinger" (Linz), Kränzchen und Musikverein aus Steyr, Verein der Musikfreunde (Linz), Vertreter von oö. Gesang- und Musikvereinen ...].
     Als die Schulkinder die Kirche betraten, erbrausten die Klänge der großen Chrismann'schen Orgel, welche auch der todte Meister so oft und herrlich gespielt hatte. Der Stiftsorganist Herr Gruber intonierte Reminiscenzen aus "Parsifal". [... Sarg im Presbyterium aufgestellt ...].
     Der Florianer Kirchengesangchor sang mit weihevollem Vortrage zuerst unter der Leitung des Regenschori, Chorherrn Deubler, mit großer Wirkung das "Libera" aus dem Requiem von Bruckner mit Blechharmonie, worauf Abt Moser die abermalige Einsegnung vornahm; hienach sang am Chore die Liedertafel "Frohsinn" unter der Leitung des Chormeisters Herrn Prammer den Trauerchor "Beati mortui" von Mendelssohn, der in diesem hehren Raume wunderbar klang. Nachdem der letzte Ton dieses Chores verhallt war, wurden die sterblichen Ueberreste des verewigten Meisters in die Gruft getragen; voran schritt die Geistlichkeit mit dem Abte von St. Florian, dann folgte der Sarg und diesem die Verwandten und Honoratioren und zahlreiche Trauergäste; als der Sarg gehoben wurde, um in die Gruft getragen zu werden, senkten sich die Banner. In der Nähe der Schichten von Todtenschädeln aus den Kriegen der Avaren und Hunnen, gerade unter dem Orgeltische der großen Orgel wurde Dr. Anton Bruckner bei Kerzen= und flammendem Fackelscheine nach nochmaliger Einsegnung durch den Abt und unter Verrichtung von Gebeten beigesetzt. Um ¼ 5 Uhr war die Trauerfeier beendet.
     Während nachmittags über der von einem orkanähnlichen Winde aufgewirbelte Staub die Leichenfeierlichkeit einigermaßen beeinträchtigte, wölbte sich gerade vor dem Antritte des letzten Ganges unseres größten Tondichters ein mild schimmernder Regenbogen über den Westen, als wollte der Himmel, der mit Anton Bruckner eine tiefreligiöse, strenggläubige Seele aufzunehmen hatte, dem Abgeschiedenen eine Brücke wölben, auf der sein genialer Geist zu seinen Brüdern, einem Beethoven, Mozart, Schubert konnte emporschweben. Diese werden dort seine "lieben Gaudeamus" sein, wie der Docent Bruckner seine Hörer stets zu nennen pflegte.
     Heute früh halb 8 Uhr fand in der Stiftskirche zu St. Florian für Dr. Anton Bruckner ein Seelengottesdienst statt, den Abt Moser unter zahlreicher geislticher Assistenz celebrierte. Hiebei wurde Bruckners Requiem aufgeführt." (za1).

Die Brünner Sonntagszeitung Nr. 2 bringt auf S. 3 einen Nachruf auf Bruckner, signiert »Dr. J. K.«:
"                        Anton Bruckner. †
    
Dr. J. K. So ist er denn zum Frieden eingegangen der Vielumstrittene. Bruckner ist 72 Jahre alt geworden – und im Grunde jung gestorben. Denn, wenn für den Künstler "leben" wirken heißt, dann hat Bruckner kurz gelebt, er, der an der Pforte des Greisenalters anfing zu schaffen und die Gemüther zu bewegen. In jeder Künstlernatur liegt der Drang nach Geltung und Anerkennung; sie will erobern, den Dingen Gestalt geben. [... Opfer eines "wüstes Parteitreiben" ... verstärkt nach Liszts Tod ...]. Mit einer Spitze gegen Brahms hin – nur selten mag eine so anspruchsvolle Rolle einer so wenig dazu geeigneten, wunderlich zusammengesetzten Künstlerindividualität zugefallen sein. [... Herkunft von der Orgel ... erklärt manche Besonderheiten seiner Musiksprache ...]. Wer näher zusieht, mag in dem größten Meister, der von der Orgel ausgegangen ist, in Bach, eine ähnliche Vereinigung verstandesmäßiger Elemente mit phantastischen entdecken. Der Phantasie eines Bach gab aber der kunstbestimmende Ideenkreis seiner Zeit, der mächtige Halt religiöser Ueberzeugungen feste Richtung. Bruckners heiße Einbildungskraft lief sich an Wagner'scher Musik heiß. [...] . Eine Synthese aus Beethoven und Wagner zu werden – das muss Bruckner dunkel vorgeschwebt haben. In seinen acht Symphonien waltet eine üppige, wenn auch nur stoßweise und sprunghaft arbeitende Erfindungskraft, die an Beethoven glaubt, zu Wagner verzückt betet und nebenbei mit Schubert'scher Lyrik in Sechterscher Contrapunktik Händedrücke wechselt. Wie ein Jüngling in seiner ersten Liebe, schwelgte aber Bruckner selbstvergessen in der Tonwelt Wagners. Und wenn er den ausschweifenden Trieben seiner Phantasie seine contrapunktische Kunst mäßigend gegenüberzustellen versuchte, so gieng es ihm, wie es uns nach Börne ergeht, wenn wir unseren Verstand gegen die Liebe zu Hilfe rufen: der Verstand, der Contrapunkt, alliirte sich nur mit der Phantasie und verstärkte deren Uebergewicht. Doch es ist nicht Aufgabe und nicht Absicht dieser Zeilen, Bruckner'sches Kunstschaffen zu analysiren. Auch erinnern wir uns eines Wortes von Ehlert, der, wie zwischen Bild und Beschauer, auch eine Art Luftlinie zwischen Kunstobjekt und kritischem Betrachter wünscht. Diese Luftlinie schafft der Tod. In wenig Lustren werden wir wissen, in wie weit die merkwürdige Erscheinung Bruckners nachwirkt in der Musikentwicklung, was von ihr leben wird. Heute kann es vollends uns, die wir die besondere Verpflichtung des Schülers zum Meister haben, nur zukommen, Anton Bruckner, wie Jedem, der für seine Sache ehrlich gestritten und gelitten, den Kranz der Ehrfurcht und der Liebe auf das frische Grab zu legen." (zb1),

und auf S. 5 (»Kleines Feuilleton«) Bruckner-Anekdoten:
"     Bruckner-Anekdoten. Nach dem Tode des großen Tonkünstlers schwirrt ein Schwarm von Anekdoten auf. Bruckner war ein Original von wunderlichen Lebensgewohnheiten; seine drastischen Einfälle könnten ein Buch füllen. Schreiber dieses, Musikreferent dieses Blattes, seinerzeit ein Schüler Bruckners, könnte davon reichlich berichten. Einer der heitersten Vorfälle war folgender. Das Wiener Conservatorium, an dem Bruckner als Lehrer wirkte, hatte einen Schüler, der das Unglück hatte, einen schiefen Mund zu besitzen, der bei dem geringsten Mienenspiel seinem Gesichte den Anschein gab, als flöge ein Lächeln darüber. Bruckner kannte diesen seinen Schüler und diese Mißbildung seiner Gesichtsmuskeln. Gleichwohl konnte er sich consequent darüber ereifern, indem er in seiner nervösen Vergeßlichkeit aus dem verhaßten Antlitz ein Lächeln des Hohnes herauslas. Das ging einmal so weit, dass Bruckner ibn maßloser Wuth, durch das vermeintliche spöttische Lächeln des ihm aufmerksam zuhörenden armen Opfers gereizt, den Unterricht unterbrach, um den Direktor (Hellmesberger) zu holen! Darüber natürlich erst recht unauslöschliches Gelächter sämmtlicher Hörer! – Interessant ist eine Aeußerung über eine damals neu aufgeführte "Rhapsodie" Dworzak's. Bruckner kam entrüstet über dieses "Nichts" in die Vorlesung. "Aber das Ding ist doch glänzend instrumentirt" – meinte ein Schüler schüchtern. Da kam er gut an. "Du E . . ., fuhr Bruckner auf – er duzte mit Vorliebe seine ältesten Schüler – "bleiben nicht schön bemalte Bratwürstel immer nur Bratwürstel?" Bruckner empfand lange den Schmerz, nicht nach Gebühr anerkannt zu sein. "Ja, wenn ich solche Sachen schreiben wollte . . .", meinte er bitter, setzte sich zum Flügel und phantasirte eine Stunde lang täuschend ähnlich in der ohrenschmeichelnden Manier der damals in Wien so erfolgreichen Fuchs'schen Serenaden. Sehr ängstlich und wählerisch war Bruckner in Allem, was die Instrumentirung seiner Symphonien betraf. Wie oft ließ er sich zu einer Privataudienz einen Clarinettisten oder Trompeter kommen und eine Partiturstelle in unzähligen Ausdrucksvarianten vorblasen, bis er sich für die endgiltige Bezeichnung entschied. Ungemein ängstlich machte ihn jedes öffentliche Auftreten. Er, der berühmte Organist, pflegte sich vor einem öffentlichen Spiele künstlich Muth zu machen. "Na ich weiß ja, wißt Ihr, Michel, sagte er da, wenn ich daneben greife, so mache ich erst recht was Interessantes daraus." Die Hörer von der Universität nannte er "seine Gaudeamus." Sein Dankgefühl für Alle, die sich für seine Kunst einsetzten, war grenzenlos. Der gute greise Mann pflegte da so manche Hand eines jüngeren Mannes zu fassen und eh' sie ihm entzogen wurde, zu küssen. Aber da ließe sich noch gar viel erzählen." (zb2)

und kündigt auf derselben Seite die morgige Gedenkfeier an:
"     Brünner Wagner=Verein. Derselbe veranstaltet Montag den 19.  October, 8 Uhr abends im Vereinslocale (Goethe-Zimmer) eine Gedenkfeier anläßlich des Ablebens Anton Bruckners. Es wird vorausgesetzt, daß sich die Mitglieder vollzählig und pünktlich zu dieser bedeutungsvollen Veranstaltung einfinden werden." (zb3).

The Brooklyn Daily Eagle Nr. 290 zitiert in einer Konzertübersicht auf S. 9 in der 3. und 4. Spalte eine Äußerung von Emil Paur:
"THE SYMPHONY CONCERTS.
Announcement of the Coming Season's Special Programme.

     [... Konzerte der Philharmonic Society ... Henry E. Krehbiel wird am Tag vor den Abendkonzerten einen Einführungsvortrag halten (Klavier: Henry Holden Huss) ... Solisten ... Abbildungen, darunter Emil Paur, Franz Kneisel, Carl Halir ...].
     Mr. Emil Paur, conductor of the Boston Symphony orchestra, has been busy during the summer making up the programmes to be played this season. [... in Boston, Brooklyn, New York, Philadelphia und Baltimore ...]. In a recent interview Mr. Paur spoke of his plans as follows:
     "At this time, perhaps more so than at any other during the past fifteen years, there is a growing tendency to go back to the simplicity and naturalness of the old masters [...]. Mr. Paur goes on to say of his Boston prgoramme [sic]: "Tschaikowsky, who has met with so signal public favor, will not be forgotten and his second and fourth symphonies, which are included in the programmes, are new here. Bruckner is a renowned Vienna composer who belongs to the extreme modern direction and it appears to me as a duty to bring out one of his works, as hardly anything is known of him in America. Of course, the Brooklyn programme will be a largely a selection of the best works performed in the home city of the Symphony band. [...]
     [... Aufführungspläne, in Boston 24, New York 10, Brooklyn 9 Konzerte etc., Bruckner nicht erwähnt ... Solisten ... Termine der Philharmonischen Konzerte ...]. Mr. Krehbiel's word pictures will be helped out by Mr. Henry Holden Huss' illustrations on the pianoforte." (zb4).

Nachruf im Buffalo Courier Nr. 292 auf S. 7 in der 1. und 2. Spalte:
"          DR. ANTON BRUCKNER.
Some Account of the Great Composer of Sacred Music.

     It was with the deepest regret that musicians in this country received the news that Dr. Anton Bruckner died in Vienna last week. His was a name which has been associated with Vienna for many years, and it was only recently that the University of Vienna conferred upon him the title of Doc. Phil. Hon. C., a distinction that has been granted to no other musician. He has been a lecturer on harmony and counterpoint in the above named institution for years.  He was born in a village of Upper Austria, in 1824, and began life as a choir boy, supplementing the cultivation of his voice by the study of the violin, piano, abd organ. Upon the latter instrument he was destined to become a most proficient performer. Bruckner has always stood on terms of especial intimacy with the Roman Catholic Church, in whose honor no modern musician of note has written so much. "His masses," says a recent writer, "have that in common with the great classic models that they offer well nigh insurmountable difficulties for church choirs as ordinarily equipped." On all he has written he has impressed the stamp of a powerful individuality, and that is certainly one of the chief characteristics of great music. Bruckner's music has yet to be comprehended, but his death is a great loss to the musical world." (zb5).

Nachruf und Ankündigung der 8. Symphonie in The Chicago Tribune Nr. 293 auf S. 35 in der 4. Spalte:
"               Musik Notes.
[...].
     The death of Herr Anton Bruckner, the celebrated composer, was chronicled at Vienna last week. Herr Bruckner, whose fame rests upon his eight symphonies, was a strong adherent of Wagner. The final one of these will be given under Mr. Thomas' direction this season. A number of years ago the same conductor gave Herr Bruckner's Symphony No. 1 [sic] an American first performance. Herr Bruckner was born Sept. 4, 1824, at Ausfelder [sic], Austria, receiving his earliest musical instruction from his father, the village schoolmaster. First a member of the choir of the Institute of St. Florian, he subsequently went to the Cathedral of Linz in the same capacity, studying meanwhile under Sechter and Otto Kinzler [sic] in Vienna. He succeeded the former as organist in the court chapel, where the music is of extraordinary beauty, in 1867. On assuming that position he was also appointed professor in the conservatorium." (zc1).

In einem Kommentar Theodor Helms in der Deutschen Zeitung Nr. 8909 auf S. 8 wird festgestellt, daß das Quintett sowohl vom Hellmesberger- als auch vom Rosé-Quartett vergessen wurde: "[... Bekanntgabe der Programme von Kammerkonzerten ...].     Hierzu bemerkt unser Musikreferent: Mit Rücksicht auf die tiefe allgemeine Frauer, in welche die musikalische Welt durch das Ableben Bruckner's versetzt worden, fällt auf, daß sowohl Herr Hellmesberger, als Herr Rosé auf des großen Tondichters F-dur=Quintett völlig vergessen haben.     Für Herrn Rosé, der das erwähnte Meisterwerk in Wien überhaupt noch nie gespielt (obgleich er damit in Linz großen Erfolg errungen!), hätte sich nun die passendste Gelegenheit ergeben, eine langjährige künstlerische Unterlassungssünde gut zu machen.  Wie leicht hätte er aus seinem überreichen Brahms=Spielplan eine Nummer (zum Beispiel das so oft gehörte Clavierquartett in A) streichen können zu Gunsten einer "Erstaufführung" des Bruckner'schen Quintettes! Nun vielleicht erinnern sich die "Böhmen" des todten Meisters Anton und bringen uns heuer wieder dessen Quintett, mit welchem sie in der verflossenen Spielzeit – am 27. März 1896 – im großen Musikvereinssaal – einen geradezu sensationellen Erfolg erzielten.     h–m." (zd1).

Das Deutsche Volksblatt Nr. 2799 veröffentlicht auf S. 10 eine Familienanzeige:
»                          Eingesendet. *)
[Fußnote der Schriftleitung]
                             Danksagung.
     Außer Stande, für die aus Nah und Ferne zugekommenen liebevollen Beweise herzlicher Theilnahme, welche uns anläßlich des Ablebens unseres unvergeßlichen Bruders, des Herrn 
Dr. Anton Bruckner, zugekommen sind, einzeln zu danken, statten wir auf diesem Wege Allen, welche das Andenken unseres theueren Bruders hierdurch geehrt, unseren innigsten Dank ab.
     Insbesondere bringen wir dem hohen k. k. Unterrichtsministerium, dem Herrn Bürgermeister, den beiden Vice=Bürgermeistern und dem Gemeinderathe der k. k. Reichshaupt= und Residenzstadt Wien, der k. k. Wiener Universität, der Direction der k. k. Hofoper, Herrn Hofcapellmeister Hans Richter und den Philharmonikern, dem Lehrkörper des Conservatoriums, der Gesellschaft der Musikfreunde, dem Singvereine, dem Wiener Männergesangvereine, dem Schubertbunde, dem Wiener Akademischen Wagnervereine, dem akademischen Gesangvereine und den übrigen akademischen Verbindungen für die Betheiligung am Leichenbegängnisse und für die prachtvollen Kranzspenden unsern herzlichsten Dank zum Ausdrucke.
     Wien, am 16. October 1896.
                             Ignaz Bruckner,
              Rosalia Hueber, geb. Bruckner.« (zd2).

Artikel im »Guide musical« (zg1).

Das Grazer Tagblatt Nr. 288 bringt auf S. 9 einen mit "Dick." signierten Aufsatz mit Gedanken zur Zeit- und Kulturgeschichte, in dem auch Bruckner erwähnt wird:
"[ohne Überschrift]
     Die Wogen der französischen Begeisterung über den Russenbesuch glätten sich langsam, [... England, Nansen, Studentenverbindungen, Figurenschmuck der Grazer Sparkasse ...].
     Dem eben heimgegangenen Meister Anton Bruckner gelang es auch erst spät, die so wohlverdiente Anerkennung seines trefflichen Wirkens zu erhalten. Er, der Schöpfer so gewaltiger Tonwerke, begann seine Laufbahn als Schulgehilfe und Messner.
     Die Clericalen von heute leugnen es mit Vorliebe, dass der Lehrer der vormärzlichen Zeit des Pfarrers Stiefel putzen, die Kirchenbänke abstauben, Lichter anzünden musste. [... siehe Kienzls "Evangelimann" ...].
     Bruckner, der Sänger so herrlicher Symphonien, fand allgemein betrauert seine Ruhestätte in St. Florian an Oberösterreich.
     In St. Johann bei Graz dagegen gedenkt zu unserer allgemeinen Freude die treffliche Sängerin Amalia Materna sich zur Ruhe zu setzen, [... Vision einer von ihr betriebenen Schlosswirtschaft ... so müsste] die hochwillkommene Sängerin als reine Materna magica erscheinen.                    Dick." (zg2).

Artikel im Ischler Wochenblatt Nr. 42 auf S. 2f mit Nachruf und Bericht über die Leichenfeier am 14.10.1896 und das Begräbnis am 15.10.1896 und mit dem Text der Rede von Franz Födisch:
"              Anton Bruckner †.
     
In seinem stillen Heim im Belvedere zu Wien ist am 11. d. M. nachmittags halb 4 Uhr der große Componist Dr. Anton Bruckner nach langem, schweren Leiden im 73. Lebensjahre verschieden. Mit ihm hat unser Kronland einen seiner größten und hervorragendsten Söhne verloren. Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 zu Ansfelden bei St. Florian in Oberösterreich als Sohn des biederen Dorfschulmeisters gleichen Namens geboren. Schon in zarter Jugend verrieth er außergewöhnliche musikalische Begabung. Den ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater, welcher 1836 starb. Der verwaiste zwölfjährige Anton fand im Stifte St. Florian als Sängerknabe Aufnahme, wo ihm reichliche Gelegenheit geboten war, einen gediegenen Grund für seine weitere musikalische Ausbildung zu legen.
    Schon als Sängerknabe versuchte er sich im Componieren, auch meisterte er schon damals die Orgel in einer für sein Alter ganz ungewöhnlichen Weise. [...]
     Ein Tag, reich an Ehren für Bruckner, ist der 25. Jänner 1856. An diesem Tage fand im Alten Dome zu Linz das Probespiel zur Besetzung der viel umworbenen Domorganistenstelle statt. Bruckner gieng aus dem Concurrenzkampfe als Sieger hervor. [...]
     Seine erste wahrhaft große That als selbstschöpferischer Tonkünstler vollbrachte Bruckner im Jahre 1864, in welchem Jahre er die herrliche Messe in D schuf. Mit dieser Messe hat sich Bruckner in die vorderste Reihe der hervorragendsten kirchlichen Tonsetzer gestellt. [...]
     Im Jahre 1868 vollendete er die dritte und großartigste Messe in F-moll; im gleichen Jahre schrieb er auch zur Einweihung der Votivkapelle des Maria Empfängnis=Domes die zweite große Messe in E-moll. [...]
     Im Jahre 1872 wurde die dritte Messe (F-moll) in der Augustinerkirche aufgeführt, scheiterte aber an der Lässigkeit und dem Widerwillen der Musiker, die sie als zu schwierig erklärten. [...]
     Auch an äußeren Ehren, nachdem endlich böswillige Anfeindungen zum Schweigen gebracht waren, fehlte es nun nicht. Die Wiener Universität ernannte Bruckner 1891 zum Ehrendoctor der Philosophie. Die Studentenschaft feierte diese Ehrung durch einen großen Commers im Sophiensaale und die Philharmoniker am Sonntag darauf, am 13. December 1891, durch Aufführung seiner ersten Symphonie. Kaiser Franz Josef I. ehrte den Meister durch Verleihung des Franz Josef=Ordens.
     Am 4. September 1894 feierte Bruckner seinen 70. Geburtstag, der ihm große Ehrungen brachte. Im Jahre 1895 wurde am Geburtshause Bruckners in Ansfelden eine Gedenktafel enthüllt, welche die Liedertafel „Frohsinn" dem großen Tondichter widmete. Die steigende Anerkennung, die glänzenden Erfolge seiner Werke verschönten den Lebensabend des einsamen Mannes, dem auch kaiserliche Huld im Belvedere ein hübsches Heim eingerichtet hat.
     In der Symphonie einerseits, in der Kirchenmusik andererseits ruht Bruckner's unvergängliche Bedeutung; er hatte beide in neue Bahnen gelenkt, indem er an Wagner's Kunstideal anknüpfte. [...].
     Wiewohl Bruckner in den letzten Monaten oft und viel zu leiden hatte, ist sein Tod sanft und schmerzlos eingetreten, er kam plötzlich über ihn, bald nachdem er noch an seinem letzten großen Werke, der neunten Symphonie, gearbeitet hatte. Dr. Bruckner war seit Langem an einem quälenden Herzleiden erkrankt, das sich derart geltend machte, daß der Kranke oft, von asthmatischen Anfällen heimgesucht, Nächte im Lehnstuhl verbringen mußte.[...].
     Bruckners letztes großes Werk, an dem der Meister bis zum Tode arbeitete, die neunte Symphonie, ist bis zum letzten Satz gediehen. In Vorahnung dessen, daß der Tod ihm möglicherweise die Feder aus der Hand nehmen könnte, hatte der Altmeister bestimmt, daß für den Fall, als der letzte Satz unvollendet bleiben sollte, sein Te Deum den Schluß des großen Werkes bilden möge.               *        *       *      Die Leichenfeier Anton Bruckner's am 14. d. gestaltete sich großartig. Eine außerordentliche Anzahl von Persönlichkeiten aller Stände befanden sich im Zuge der Leidtragenden. [...] Der Akademische Gesangverein sang den Mittelsatz aus Bruckner's „Germanenzug" unter Mitwirkung des Hornquartetts Wipperich.
     Nach drei Uhr setzte sich der Zug in Bewegung; die Straßen bis zur Karlskirche waren von Menschen gefüllt. Unmittelbar hinter dem Leichenwagen schritten die Hochschulkörperschaften mit ihren Bannern, der Sarg war umgeben von Studenten mit gezogenen Schlägern, Gemeindedienern im Festkleide, Fackelträgern der Leichenbestattungsgesellschaft u. s. w. [...] Erst nach 4 Uhr, als der Sarg wieder in den Leichenwagen gehoben war, scharrt[sic] sich die akademische Jugend um denselben und das Mitglied des Akademischen Gesangvereines, Doctorand der Med. Franz Födisch, Assistent am Ersten anatomischen Institute der Wiener Universität, sprach vor der ertblößten Hauptes lauschenden Menge den Abschied der Jugend von dem Meister, wie folgt:
     „Da es uns nicht gegönnt war, in der Bannmeile und angesichts der freien AIma mater, die in so einzig dastehender Weise ihn anerkennend einst geehrt, uns von dem großen Todten zu verabschieden, so sei es hier gestattet, im Namen seiner Gaudeames, wie er uns zu nennen pflegte, im Namen der deutschen Studentenschaft Wiens dem todten Meister den letzten Gruß ehrfurchtsvoll und dankbar zu entbieten. Wir deutsche Studenten, die wir für die Freiheit der Wissenschaft und Kunst eintreten, werden die Bahnen der Freiheit auch nicht verlassen bei der Beurtheilung dieses gottbegnadeten Geistes, wir werden nicht an den Hüllen nörgeln, wie Manche es thun zu müssen glaubten, mit mehr oder weniger Wissen zwar, aber verständnißlos und ohne Herz. Man konnte den armen Künstler mit allen Mitteln lange Zeit niederhalten, man konnte unseren aufrichtigen Freund unwürdig behandeln, aber man konnte den endlichen Durchbruch des Genies nicht hindern; man konnte es nicht verhindern, daß Bruckner's Name heute in aller Welt mit Ehrfurcht und Bewunderung genannt wird; man konnte es nicht hindern, daß selbst von Kaisern und Fürsten ihm huldvolle Anerkennung wurde. Es gereicht mir als einstigem Schüler und engerem Landsmanne Bruckner's zu ganz besonderer Auszeichnung, im Namen des Akademischen Gesangvereines und der Wiener deutschen Studentenschaft heute dem verstorbenen Professor und Freunde auf das Wärmste danken zu dürfen für die innige Liebe, mit der er uns stets entgegengekommen, im Nammen [sic] der gesammten deutschen Studentenschaft des Reiches und des mit uns fühlenden deutschen Volkes dem todten Meister zu danken für die einzig schönen und ewig unvergänglichen hehren Werke, mit denen sein Genius unser Volk beschenkt hat. — Möge ihm die heimatliche Erde leicht sein! Fiducit!"
     Nun setzte sich der Leichenwagen, gefolgt von den Trauergästen zum Westbahnhofe in Bewegung, worauf die irdische Hülle Anton Bruckner's nach Asten, beziehungsweise St. Florian überführt wurde, wo am 15. d. M. in höchst feierlicher Weise das Leichenbegängnis und die Beisetzung in der dortigen Stiftskirche, gerade unter der großen Orgel, die er so oft und so meisterlich gespielt hatte, stattfand. Abt Moser nahm mit 60 Geistlichen die Einsegnung vor, wobei die große Orgel gespielt wurde. An der Trauerfeier nahmen der Statthalter, der Landeshauptmann, der Bürgermeister von Linz, die Behörden von St. Florian, die Gesangvereine von Linz und Steyr, sowie zahlreiche Leidtragende theil." (zi1).

Der »Kikeriki« Nr. 84 bringt auf S. 2 ein Gedicht:
"               Anton Bruckner †.
So hast Du, großer Meister, ausgerungen;
Ein vielbewegtes Leben sank ins Grab!
Was Du geschaffen, ist für Dich verklungen,
Der Nachwelt bleibt nun, was Dein Geist ihr gab.

Ein christlich Glauben sprach aus Deinem Schaffen,
Drum war Dein Wirken Vielen so verhaßt,
Drum griff zu niedrigsten, gemeinsten Waffen
Das Volk, das Deine Höhe nie erfaßt!

Des Sieg's bewußt, hast Du das Aug' geschlossen,
Dein Schaffen ward begeistert anerkannt,
Ob's auch die Kritikaster hat verdrossen,
Die jetzt noch geifernd schmäh'n an Grabes Rand!

Von höchster Gunst, von edlen Fürstenthronen
Wohl mancher Strahl belebend auf Dich fiel:
Dir bot, Dein herrlich Schaffen zu belohnen,
Des Kaisers Huld ein trauliches Asyl!

So möge jener höchste Herrscher Dir
Dein heilig edles Wirken reichlich lohnen!
Unsterblich bleibt Dein Angedenken hier,
So lange Menschen diese Welt bewohnen."
[keine Autorenangabe] (zk1).

Nachruf im Kremsthal-Boten "Ein edles Herz hat aufgehört zu schlagen [...]" (zk2).

[??] Im Linzer Volksblatt macht eine Anzeige auf Franz Brunners Bruckner-Buch aufmerksam (zl1).

Die Linzer Zeitung übernimmt auf S. 1148 einen Artikel der »D. V.« [recte: Deutsche Wacht?] ("Das Lob eines Componisten"), in dem Arthur Seidl eine Anekdote über Bruckner erzählt:
„     Tagesneuigkeiten.
                        
Linz, 17. October.
     * (Anton Bruckner.) Einen für Anton Bruckner charakteristischen Zug weiß Dr. Arthur Seidl in der "D. V." von dem dahingeschiedenen Componisten zu erzählen. Einmal trat Bruckner, zu einer Abendgesellschaft bei Richard Wagner in Bayreuth geladen, unmittelbar hinter der Erbprinzessin von Meiningen im Vorsaale ein, die sich ihm leutselig gleich selber vorstellte. Freundschaftlich drückt er ihre "Patschhand" sofort mit seinen beiden Händen: „Freut mich ungemein, gnädige Frau, werte Bekanntschaft zu machen. Hab' schon so viel Schönes von Ihnen gehört, ist aber auch sehr lieb von Ihnen, daß Sie zu unserem Meister Wagner so gut sind!“ “. (zl2).

Artikel im »Le ménestrel« (Oskar Berggruen) (zm1).

Artikel »Anton Bruckner †.« in den Münchener Musikalischen Nachrichten (zm2).

Marburger Zeitung Nr. 84 auf S. 1f:
"                       Dr. Anton Bruckner †.
    
Die Tonkunst hat einen schweren Verlust zu beklagen. [... Biographisches,  Förderer (ausführlich über Herbeck) ...]
     [... Rudigier ... dessen Dank im Linzer Dom ...]. "Lieber Bruckner [...] Hier dieses Plätzchen in heiligem Boden gehört Ihnen; ich habe es Ihnen als Grabstätte gewidmet."
     In frommer Rührung dankte der Künstler, der die Meinung des Bischofs wohl verstand. Nun wird er wohl Gebrauch machen von der kühlen Gabe  .  .  . " [keine Signatur] (zm3).

Die Neue Freie Presse Nr. 11549 bringt auf S. 6 bei den »Mittheilungen aus dem Publicum.« eine Anzeige:
»                            Danksagung.
    
Außer Stande, für die aus Nah und Fern zugekommenen liebevollen Beweise herzlicher Theilnahme, welche uns anläßlich des Ablebens unseres unvergeßlichen Bruders, des Herrn 
                         Dr. Anton Bruckner,
zugekommen sind, einzeln zu danken, statten wir auf diesem Wege Allen, welche das Andenken unseres theuren Bruders hiedurch geehrt, unseren innigsten Dank ab. Insbesondere bringen wir dem hohen k. k. Unterrichtsministerium, dem Herrn Bürgermeister, den beiden Vice=Bürgermeistern und dem Gemeinderathe der k. k. Reichshaupt= und Residenzstadt Wien, der k. k. Wiener Universität, der Direction der k. k. Hofoper, Herrn Hof=Capellmeister Hanns Richter und den Philharmonikern, dem Lehrkörper des Conservatoriums, der Gesellschaft der Musikfreunde, dem Singvereine, dem Wiener Männergesang=Vereine, dem Schubertbunde, dem Wiener Akademischen Wagner=Vereine, dem Akademischen Gesangvereine und den übrigen akademischen Verbindungen für die Betheiligung am Leichenbegängnisse und für die prachtvollen Kranzspenden unsern herzlichsten Dank zum Ausdrucke.
      Wien, am 16. October 1896.
              Ignaz Bruckner, Rosalia Hueber geb. Bruckner.« (zn1).

Auf Seite 9 informiert Gutmann über Druckausgaben der 7. und 4. Symphonie:
»     Neue Musikalien. (Bericht der k. u. k. Hof=Musikalien=Handlung Albert J. Gutmann, Wien, Hofopernhaus.) Anton Bruckner, Symphonie E-dur mit der Trauermusik) für zwei Claviere, vierhändig; Symphonie Es-dur ("Romantische") für Clavier, zweihändig. [...]« (zn2).

Artikel von Theodor Helm (mit einem Bruckner-Porträt [IKO deest, nach IKO 37] wie am 3.3.1895), Bericht vom Leichenbegängnis, Ankündigungen von Konzerten in Dresden [28.10.1896] und Berlin [16.11.1896] und Veröffentlichung von Bruckners Testament in der Neuen Musikalischen Presse Nr. 42, S. 1 - 5:
"                    Anton Bruckner †.
[zwischen den zwei Spalten ein Bruckner-Porträt (IKO deest), siehe auch 3.3.1895]
     Ein grosser Meister der Tonkunst ist dahin gegangen. Von den in Oesterreich geborenen Tondichtern wohl einer der genialsten und originallsten dieses Jahrhunderts. Anton Bruckner verschied am letzten Sonntag, den 11. October, Nachmittags halb 4 Uhr, nach jahrelangem Siechthum in dem Asyl, das ihm die kaiserliche Familie im Lustschloss Belvedere zu Wien bereitet hat. Er starb im 73. Lebensjahre an den Folgen der Wassersucht, derselben tückischen Krankheit, welcher sein begeistert verehrtes Vorbild, Beethoven, erlegen war. Aber während Beethoven, bevor er seine grosse Seele aushauchte, einen stundenlangen, furchtbaren Todeskampf kämpfte, war Bruckner's Ende sanft, ja völlig schmerzlos, nachdem er noch Vormittag, sich bedeutend besser fühlend als die letzten Tage, an seiner neunten Symphonie gearbeitet hatte.
     Obgleich man seit Jahr und Tag auf Bruckner's Ende vorbereitet sein musste – insbesondere Mitte Juli, unmittelbar vor Beginn der heurigen Bayreuther Festspiele, erwartete man stündlich diesen Ausgang – erweckte doch die Nachricht seines nun wirklich eingetretenen Todes in den musikalischen Kreisen weit über Wien hinaus die grösste Theilnahme. Ueber die Massen feierlich und erhaben verlief sein am 14. October Nachmittag auf Kosten der Stadt Wien veranstaltetes Leichenbegängniss. Es zeigte sich bei dieser Gelegenheit, dass der einst so wenig beachtete und noch weniger verstandene, bescheidene Künstler eine populäre Persönlichkeit im edlen Sinne des Wortes geworden war und dass die Tausende von Leidtragenden, sei es als tief begründete Ueberzeugung, sei es als instinctiv dunkles, aber nicht mehr abzuweisendes Gefühl, die eine Empfindung beherrschte: einen [sic] Fürsten im Reiche der Tonkunst die letzte Ehre erwiesen zu haben. Vernahm man doch beim Herausgehen aus der Karlskirche[,] als das von den Bläsern der philharmonischen Gesellschaft vorgetragene Bruchstück aus dem erhabenen Traueradagio der siebenten Symphonie Bruckner's (für diesen lugubren Anlass von Professor F. Löwe gesetzt) eben verklungen war, von verschiedenen Seiten Worte tiefster Ergriffenheit, sich darin begegnend: würdiger konnte der todte Meister nicht geehrt werden als mit diesen seinen eigenen, Tod und Vergänglichkeit besiegenden, wahrhaft unsterblichen Tönen!
     Wie spricht sich in dieser spontanen Kundgebung für Bruckner's Genius die sich immer entschiedener vollziehende Umwandlung der öffentlichen Meinung aus – einem Künstler gegenüber, den man als solchen vor etwa 20 Jahren durchaus nicht ernst nehmen wollte, ja wegen seiner gesellschaftlichen Unbeholfenheit mehr oder minder als – Idioten betrachtete.
    Im schroffsten Gegensatz zu jener einstigen unglaublichen*) [Fußnote: "*) Wir folgen hier der Darstellung in Nr. 5 (1895) [sic! recte Nr. 9 am 3.3.1895] unseres Blattes."] Verkennung kommt die musikalische Welt heute immer mehr zur Ueberzeugung, dass sie auf nicht dramatischen Gebiete neben Brahms in Bruckner den grössten Tondichter der Gegenwart zu verehren hat. Und fast scheint es, als ob die beiden Künstler dazu auserkoren worden [sic], sich in ihrem Streben und Können wechselseitig zu ergänzen. Vor Allem gilt dies von ihren Symphonien. Bei Brahms grundsätzliches und durch meisterliche Technik unterstütztes Formen nach bewährten Mustern, zwingende Logik, klarster Kunstverstand, freiwilliger Verzicht auf starke, äussere Effecte zu Gunsten keuschen, strengen Ernstes, wodurch aber häufig eine gewisse Sprödigkeit entsteht, die Mache entschieden vor der Erfindung hervortretend, die Arbeit stets durch eine Selbstkritik controlirt, welche so zu sagen jede Note auf die Goldwage legt – bei Bruckner aus dem bisherigen Rahmen kühn herausstrebende Gestaltung, blühende Melodik, strahlende Pracht des Colorits, muthvoll zielbewusste Ansetzung aller Hebel des Effectes, auch der von Richard Wagner für die dramatische Musik gewonnenen, und eben dadurch eine dem Orchester zugeführte ausserordentliche Steigerungsfähigkeit der Tonsprache in dynamischen und Klangwirkungen, ein Schaffen weniger aus sorgfältiger Ueberlegung, denn aus augenblicklicher Eingebung, manchmal geradezu improvisatorisch erscheinend, voll genialer Blitze und überraschender Combinationen, aber auch nicht frei von jähen, räthselhaften Absprüngen . . . . . . .   Stellt man die zwei Meister nebeneinander, prüft man vorurtheilsfrei ihre Vorzüge und Schwächen, so wird man gestehen müssen, dass erst beide zusammen: Brahms und Bruckner den höchsten Ausdruck der Zeit auf absolut symphonhischen Gebiete aussprechen, wobei freilich dem Unterzeichneten die überlegene Genialität Bruckner's ebenso ausser Frage erscheint, wie die überlegene Formgewandtheit Brahms'. Die grosse contrapunktische Meisterschaft mag wohl auf beiden Seiten gleich sein. Um aber eben diese contrapunktische Meisterschaft zu erringen, hat vielleicht kein hervorragender Componist eine strengere Schule durchgemacht, mit grösserer Ausdauer unablässig an seiner eigenen Vervollkommnung gearbeitet, als Bruckner. Nachdem er – am 4. September1824 als als der Sohn eines armen Dorfschullehrers zu Ansfelden in Oberösterreich geboren – mit 12 Jahren vollig verwaist dastand, war er freilich auf unermüdlichen Lerneifer angewiesen, wollte er es zu etwas Rechtem in der Welt bringen. Dass er gleich nach dem Tod des Vaters als Sängerknabe ins Stift St. Florian aufgenommen wurde, war insofern für seine weitere künstlerische Laufbahn entscheidend, als er sich nun längere Zeit fast ausschliesslich mit Kirchenmusik zu beschäftigen hatte, eine Thätigkeit, die gewiss nicht den persönlichen Neigungen des aus Ueberzeugung frommgläubigen Knaben und Jünglings widersprach und dem reifen Manne erst späterhin ihren reichsten Segen bringen sollte. Denn wie es ein grosses kirchliches Werk (die 1863–64 in Linz componirte D-Moll-Messe) war, in welchem Bruckner den ersten Höhepunkt seines musikalischen Schaffens erreichte, so ist auch ein gut Theil des gewaltigen Symphonikers Bruckner aus dem begeisterten Sänger der Kirche hervorgewachsen. Fast in keiner Bruckner’schen Symphonie fehlen gewisse auffallend kirchliche Wendungen, welche weit entfernt, in den Tonsatz ein fremdartig störendes Element zu bringen, demselben vielmehr ein individuelles, nur diesem Componisten eigenes Gepräge verleihen und nebenbei den Ernst, die Würde des Eindruckes mächtig erhöhen. So, wenn plötzlich in die thematische Entwicklung der bisher gehörten Motive als cantus firmus ein felsenfester Choral tritt (besonders grossartig in den ersten Sätzen der 3. und 4. Symphonie, sowie in den Finale's der 1. und 5.) oder wenn in langen feierlichen Orgelpunkten, wie sie erst Bruckner so eigenthümlich spannend [am 3.3.1895: "sprühend"] in die Symphonien eingeführt, zu einem Hauptgedanken zurückgeleitet oder der Schluss eines Satzes vorbereitet wird. Bezüglich dieser hochcharakteristischen Orgelpunkte bietet jede der gedruckten Bruckner'schen Symphonien (Nr. 1, 2, 3, 4, 7, 8), besonders in ihren Ecksätzen die interessantesten Beispiele. Mitunter wählt auch Bruckner ausgesprochene kirchliche Themen: wir erinnern an die innige, mit »Misterioso« überschriebene dritte Melodie im Adagio der D-moll-Symphonie, an den schönen Choral, welchen der Componist im Finale der »Siebenten« dem muthig aufstrebenden Hauptthema gleichsam als den festen Anhalt glaubenskräftiger Zuversicht jedesmal höchst glücklich gegenüberstellt, an die in ähnlichem Sinne wirkenden feierlichen langsamen Episoden in dem kriegerisch erregten Schlusssatz der »Achten«. So recht dem frommen Sinne Bruckner’s entspricht es, wenn er manchmal gar seine schönsten Melodien und aus diesen gewonnene Steigerungen gleichzeitig in einem kirchlichen und einem symphonischen Werk verwendet. Es dürfte sich verlohnen, diesfalls die letzte Abtheilung des berühmten Tedeums mit dem nicht minder berühmten Trauer-Adagio der siebenten Symphonie zu vergleichen. Die poetische Absicht scheint klar: ein dankbarer Aufblick zur Gottheit, dass sie es dem Künstler vergönnte, zu ihrem Lob und Preis so Herrliches zu schaffen. Was Bruckner über die Partitur seines Tedeums schrieb: »Omnia ad majorem Dei gloriam«, das darf ja in ähnlichem Sinne als der eigentliche Wahlspruch seines Lebens und Schaffens gelten, wie C. M. v. Weber's oft citirtes »Wie Gott will!« Welcher genauere Kenner der Beethoven'schen Muse denkt hier nicht auch noch an den unvergleichlichen »Heiligen Dankgesang eines Genesenen in der lydischen Tonart« aus dem A-Moll-Quartette op. 132?
     Doch wir sind nun mitten in die Bruckner'sche Tonwelt gerathen, während die Leser vielleicht vorerst noch biographische Mittheilungen erwarteten. Leider dürfte gerade das Interessanteste, was diesfalls mitzutheilen wäre, schon in weiten Kreisen bekannt sein. So die Leidensgeschichte von Bruckner's erster Anstellung 1841 als Schulgehilfe zu Windhag bei Freiberg in Oberösterreich, wo er, um mit seiner monatlichen Besoldung von 2 fl. auch nur dem Hungertode zu entgehen, gar oft auf Bauernhochzeiten und Kirchweihfesten um einen Zwanziger die ganze Nacht zum Tanz auffiedeln musste.
     Die gründlichen Studien, welche Bruckner namentlich bei dem ebenso gefeierten, als gefürchteten Theoretiker S. Sechter betrieb, die strengen Examen, denen er sich von freien Stücken und stets mit dem glorreichsten Erfolge unterzog, die als Ergebnis der letzten glänzenden Prüfung aus dem drei- und vierfachen Contrapunkt von Herbeck, einem der Examinatoren, veranlasste Berufung Bruckner’s nach Wien — als exspectirender Organist in der Hofcapelle und später als Professor des Orgelspieles, der Harmonielehre und des Contrapunktes am Conservatorium . . . . auch das Alles dürtte nur einem kleinen Theile der Leser noch fremd sein.*) [Fußnote: "*) Gelegentlich jenes letzten Examens liess sich Herbeck, der ehrgeizige Musiker, dem gewiss Niemand ein starkes Stück Selbstgefühl absprechen wird, die Worte entschlüpfen: "Wenn ich den zehnten Theil von dem wüsste, was Der da (Bruckner) weiss, wäre ich glücklich." "]
     Dagegen herrschen im Publicum — wie wir uns wiederholt selbst zu überzeugen Gelegenheit hatten — noch allerlei Irrthümer und Missverständnisse in Bezug auf die Entstehung und die ersten Aufführungen der bedeutendsten Bruckner’schen Werke. Nachstehende Darstellung des wirklichen Sachverhaltes dürfte daher vielen Kunstfreunden willkommen sein. Bis zum Jahre 1865 hatte Bruckner mit Ausnahme des vom Linzer Männergesangtverein [sic] preisgekrönten «Germanenzug» (Männerchor mit Orchester) fast nur Kirchenmusik geschrieben, darunter die bereits erwähnte hochbedeutende D-moll-Messe. Nun drängte es aber den Componisten mächtig, einmal seine Subjectivitât und die ganze ungeheure Summe der in ihr seit Jahren angesammelten musikalischen Kenntnisse in einem nicht an's Wort gebundenen grossen Instrumentalwerke auszusprechen. So entstand 1865—1866 unmittelbar vor und nach den denkwürdigen Münchener «Tristan»-Darstellungen, welche Bruckner für ewige Zeit zum glühenden Verehrer Wagner's machten, der Koloss seiner ersten Symphonie in C-moll! Bruckner nahm damal den vollendeten Theil der Partitur nach München mit und erzählte noch später gerne mit einer Art humoristischen Behagens, welch' zwiespältigen Eindruck das Werk auf Hans v. Bülow hervorbrachte: hier rückhaltslose Bewunderung der grossen Schönheiten und gleich darauf helles Entsetzen über die beispiellosen harmonischen und contrapunktlichen Wagnisse! Nun, unser Tondichter, der sich vielleicht in keinem anderen Werke so wenig um Publicum und Kritik kümmerte, liess sich durch die Bedenken des genialen Dirigenten nicht im mindesten anfechten, sondern hegte jetzt nur einen heissen Wunsch: seine kühne «Erste» in tönende Wirklichkeit übertreten zu lassen. Dazu kam es aber erst 1868 in Linz, und nach den bescheidenen Kräften des ausführenden Orchesters konnte der Eindruck auf die Hörer nur ein verwirrender sein; Bruckner erkannte dies trotz des seiner persönlichen Beliebtheit gespendeten aufmunternden Beifalls gar wohl, und er war dadurch nahe daran, an sich völlig irre zu werden, ja sogar – vielleicht noch von anderen Sorgen bedringt — der Nacht des Wahnsinns zu verfallen. Da fand er sich und seine künstlerische Zuversicht wieder als gläubiger Christ in einer erhabenen religiös-musikalischen Aufgabe, in der zweiten und grossartigsten seiner Messen (F-moll), die er nun um Weihnachten desselben Jahres (1868) vollendete.         Es bezeichnet wieder so recht des Künstlers naivfrommen Sinn, dass er im Dankgefühl für die ihm «von oben» gewordene geistige Wiedergeburt, zwei der schönsten Stellen des Benedictus, bezüglich Kyrie der F-moll-Messe in das Andante, bezüglich Finale seiner zweiten Symphonie (wie die erste aus C-moll geschrieben) aufnahm. Unbegreiflich, dass eben diese zweite Symphonie, gegenüber der Vorgängerin um so vieles klarer, einfacher, verständlicher gehalten, aber, wie die erste, ein Prachtwerk an melodischer Erfindung und orchestraler Kraft, von den Wiener Philharmonikern 1872 einfach für unaufführbar erklärt wurde. Die Herren widerlegten sich bald darauf selbst, indem sie die Symphonie – und zwar mit glänzendem Erfolge – doch spielten, aber freilich nicht in einem ihrer Abonnement-Concerte, sondern in einem von Bruckner zum Schlusse der Weltausstellung veranstalteten ª  eigenen Fest-Concerte am 26. October 1873. (In die Abonnement-Concerte der Philharmoniker gelangte Bruckner's «Zweite» erst 21 Jahre später am 25. November 1894: mit welch' tiefgehender Wirkung, ist bekannt).
     Als Entstehungszeit der zweiten Symphonie ist jedenfalls der Anfang der Siebziger Jahre anzunehmen, und Bruckner war damals so im Schaffenseifer, dass er der kaum vollendeten «Zweiten» sofort die «Dritte» in D-moll folgen liess, welche sich (noch vor jenem «Weltausstellungs-Concerte») so sehr der persönlichen Anerkennung R. Wagner’s erfreute, dass sie den Componisten ermuthigte, seine neueste Schöpfung dem von ihm über Alles verehrten Bayreuther Meister zu widmen.
     Als die sogenannte «Wagner-Symphonie» Bruckner's hat sich seither diese D-moll-Symphonie in den verschiedensten Musikstädten mehr oder minder durchgesetzt; sie ist zur Zeit das einzige Werk des Componisten, das auch (in einem Lamoureux-Concert) zu Paris aufgeführt wurde. Dass das Wiener Publicum mit der grossartigen Schöpfung bekannt wurde, ist das Verdienst von Bruckner’s treuem Gönner, J. Herbeck, der die Symphonie auf das Programm eines Gesellschaftsconcertes setzte, ohne aber diese Aufführung (16. December 1877) mehr selbst zu erleben. Bruckner hatte damals bereits seine «vierte» Symphonie in Es-dur, die er «die romantische» nannte, vollendet und arbeitete eifrig an einer «fünften» in B-dur. Es hat etwas Rührendes, ihn da in seinem einsamen Musikzimmer zu beobachten, wie er, der von der tonangebenden Kritik und den hervorragendsten Concert-Instituten geflissentlich ignorirte, demgemäss auch von der Masse des Publicums immer weniger beachtete «Sonderling» im Symphonischen Schaffen nimmer ermüdet, ja sich in dem Masse immer mehr in die geliebte Kunstgattung förmlich vergräbt, als die Aussichten auf Anerkennung von draussen sich stets verringern. Spricht dies nicht allein schon für das innerste Bedürfnis des Tondichters, für den entschiedensten Beruf zur Sache, bezeugt es nicht jenes zwingende »Ich muss!», das in Kunstfragen Alles entscheidet, dem zuletzt eine feindliche ganze Welt nicht widerstehen kann?!
     Wir aber mussten, wenn wir uns den fast total vereinsamten und doch rastlos weiterschaffenden Bruckner von 1873 bis Ende 1884 so recht vorstellten, unwillkürlich an die zwei grossen Meister denken, an die er als Symphoniker am Häufigsten und Begeistertsten anknüpfte: an den tauben Beethoven, wenn dieser — in seinen «letzten Quartetten» — «ungestört vom Geräusche des Lebens nur einzig noch den Harmonien seines Inneren lauscht.» (Wagner: «Beethoven», 9. Band der «Gesammelten Schriften», S. 112), und an Richard Wagner, wenn er ferne der lieben Heimat, ohne Hoffnung, je die Aufführung zu erleben, eine «Nibelungen»-Partitur nach der anderen vollendet hinlegt.
     Aber wie für Beethoven's «letzte Quartette» und für Wagner’s «Nibelungen» sollte auch für Bruckner’s Symphonien endlich der Tag ihrer künstlerischen Auferstehung, d. h. ihrer richtigen Wertschätzung seitens der Allgemeinheit, herankommen. Freilich musste hiezu noch eine Reihe von Jahren vergehen. Dass die vierte («romantische») Symphonie des Meisters erstmalig, und zwar unter rauschendem Beifalle eines Theiles der Hörer am 20. Februar 1881 in einem Concerte zum Besten des «Deutschen Schulvereines» unter Hans Richter's Leitung von den «Philharmonikern» gespielt wurde, dass am 11. Februar 1883 zum ersten Male ein Bruckner’sches Fragment — nämlich die Mittelsätze der ungefähr seit Jahresfrist vollendeten sechsten Symphonie (A-dur) — unter der Leitung Director Jahn's in die philharmonischen Concerte selbst Eingang fand, waren vereinzelte Siege des Componisten, die an dem Gesammtverhalten des Publicums wenig ändern konnten.
     Die eigentliche «Umwandlung» (wie sich bekanntlich H. Ibsen in seinem neuesten Drama «Klein Eyolf» ausdrückt) vollzog sich in der Jahreswende 1884/85 in den stürmisch bejubelten Erstaufführungen der grossartigen siebenten (E-dur) Symphonie Bruckner's (30. December 1884 durch Capellmeister A. Nikisch in Leipzig, 10. März 1885 durch Capellmeister H. Levi in München) und die dazwischen fallende nicht minder glanzvolle Première des herrlichen F-dur-Quintettes in dem Wiener Hellmesberger-Quartett am 8. Januar 1885. Nun war für Bruckner die Bahn gebrochen, nicht in dem Sinne, als wenn etwa von da an die Opposition gegen sein kühnes Schaffen verstummt wäre, im Gegentheil, sie äusserte sich jetzt erst mit vollen Backen, feindseliger als früher, aber sie verfehlte im Wesentlichen ihr Ziel; Bruckner war von nun an nicht mehr zu ignoriren, vielmehr wurde und wird dem Neuerscheinen jedes seiner Werke mit einem Interesse entgegengesehen, wie es nur ganz das herkömmliche Niveau überragende durch den Stempel der Genialitat gekennzeichnete Schöpfungen erwecken können.
     Seit dem Jahre 1886, in welchem die Erstaufführung des gewaltigen «Tedeum» in den Gesellschaftsconcerten immer nicht enden wollenden Jubel hervorrief und die glanzvolle Erstaufführung einer ganzen Brucknerschen Symphonie in den philharmonischen Concerten, der bereits im Ausland berühmt gewordenen Siebenten in «E», nun vollends die chinesische Mauer durchbrach, hinter welcher sich die besorgte musikalische Gesellschaft Jahre lang wider einen der grössten vaterländischen Tondichter verschanzt hatte, erscheint Bruckner's künstlerischer Spätherbst fast nur wie eine Kette von Triumphen, die ihm seine unerbittlichen, kritischen Gegner nicht mehr  streitig zu machen vermochten.
     Wohl auf dem Gipfel seines Ruhmes stand der 1891 zum Ehrendoctor der Wiener Universität ernannte Meister am 18. December 1892, als seine übermächtig grosse achte Symphonie (die dritte in C-moll geschriebene) nicht nur das Programm eines hiesigen philharmonischen Concertes ganz allein ausfüllte, sondern auch die zahlreichste, andächtigste Hörerschaft herbeizog und von dieser mit enthusiastischer Begeisterung aufgenommen wurde. — Nachdem am  8. April [sic] 1894 Capellmeister Franz Schalk in Graz auch Bruckner's «Fünfte», die contrapunktisch kunstvollste aber eber darum auch schwerst verständliche seiner Symphonien zu überraschend durchschlagender Wirkung gebracht, erscheint von den Bruckner’schen acht Symphonien als Ganzes nur mehr die sechste unaufgeführt. Aber auch ihr Tag wird, ja muss kommen, und darf es überdies mit den bisherigen Erstaufführungen Bruckner’scher Symphonien nicht sein Bewenden haben. Wir halten es vielmehr für gebotene Pflicht jedes seine Aufgabe ernst nehmenden und über die ausreichenden Kräfte verfügenden Orchesterdirigenten, von Zeit zu Zeit die Werke zu wiederholen, das einzige Mittel, sie dem Publicum immer vertrauter zu machen und endlich bei der Masse der Concertbesucher völlig einzubürgern.
     Von der geplanten neunten Symphonie des Meisters (wie die dritte aus D-moll gehend) liegen angeblich drei Sätze im Schreibtische Bruckner's vollendet vor; da ihm seine schwächte Gesundheit nicht mehr die Ausarbeitung eines Finales erlaubte, so würde als solches nach seinem eigenen Wunsche — das Tedeum zu gelten haben. Eine gewiss sehr merkwürdige Idee, deren praktische Ausführbarkeit sich aber nicht früher beurtheilen lässt, bevor man nicht die drei Symphoniesätze kennt.
 [hier eingefügt ein Faksimile aus dem Adagio der 9. Symphonie. Beschriftung am Unterrand: "Eine Seite aus der Partitur der neunten Symphonie Anton Bruckner's. Sie wurde der Redaction der "Neuen Musikalischen Presse" vom Regenschori in Steyr, Herrn Jos. Bayer freundlichst zu [sic] Verfügung gestellt."]
     Offenbar wollte hiemit auch der Symphoniker Bruckner als begeisterter Sänger des Herrn von der Kunst Abschied nehmen, und liesse sich in diesem Sinne allerdings ein grossartigeres Chorfinale, als das Tedeum, kaum denken. In die hochinteressanten Einzelnheiten [sic] der Bruckner'schen Werke hier näher einzugehen, würde den uns für diese Skizze zugewiesenen Raum überschreiten. Vielleicht finden wir ein andermal Gelegenheit dazu. Unserer oben in der Parallele mit Brahms zu geben versuchten Gesammtcharakteristik Bruckner's möchten wir aber nur noch Folgendes hinzufügen: So gewiss Beethoveen [sic] und Wagner als Bruckner's  eigentliche künstlerische Vorbilder erscheinen, so gewiss er den grössten Theil seiner contrapunktischen Kraft aus dem Studium J. S. Bach's schöpfte, von Haus zeigt sich seine lebensfrohe Natur doch noch vielmehr der eines vierten Tondichters verwandt: jener unseres liederreichen Franz Schubert. Beide, Schubert und Bruckner, sind echte Kinder des Volkes, beide waren sogar süddeutsche Schullehrerssöhne, und begannen ihr öffentliches Wirken als ehrsame Schulgehilfen. Nachdem sie später als grosse  Musiker sich in überirdische Regionen aufgeschwungen, kehren sie doch immer wieder mit innigstem Behagen zur lieben Erde zurück, sich am frischen Urquell ihres heimatlichen Volksliedes oder Volkssanges zu erquicken. Man höre die reizend ländlerartigen Scherzo-Trio's Schubert's und Bruckner's; ist es da nicht, als ob sich der gemüthliche Alt-Wiener und der treuherzige ober-österreichische Bauer das herzlichste "Grüss Gott!" zuriefen?! Dieser im besten Wortsinne schubertisirende Volkston ist es wohl ganz besonders, was uns häufig auch in den einfachsten Bruckner'schen Tonsätzen so unmittelbar entzückt und rührt.          Theod. Helm."
                *          *           *     
     Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 in Ansfelden bei Linz als Sohn eines Dorfschulmeisters geboren und war der erste von zwölf Geschwistern. Den ersten musikalischen Unterricht erhielt er von seinem Vater. Nach dessen Tode im Jahre 1836, fand Bruckner im Stifte St. Florian als Sängerknabe Aufnahme. Dort erhielt er Unterricht im Clavier- und Violinspiel, sowie die ersten Unterweisungen im Generalbass. In diese Zeit fallen seine frühesten Compositionsversuche; auch war er damals schon ein Meister des Orgelspiels. Nach Absolvirung eines zehnmonatlichen Präparandencurses in Linz kam Bruckner 1841 als Schulgehilfe nach Windhag mit zwei Gulden Monatsgage. Damals war es, dass er den Bauern zu Hochzeiten und ländlichen Festen Nächte hindurch mit der Fiedel aufspielen musste, um nur das nackte Lebenzu fristen. 1843 wurde Bruckner nach Kronstorf bei Enns versetzt, und 1845 als Lehrer und später als supplirender Stiftsorganist im Stifte St. Florian angestellt. Aus dem am 25. Jänner 1856 im alten Dome zu Linz veranstalteten Concurrenzspiele zur Besetzung des vielumworbenen Domorganisten-Stelle, ging Bruckner als Sieger hervor. Im gleichen Jahre konnte er, mit Unterstützung des Bischofs Rudigier, seine theoretischen Studien bei Sechter in Wien beginnen, welche er vier Jahre hindurch mit Benützung des kurzen Urlaubes, den er zu Weihnachten und Ostern jeden Jahres erhielt, fortsetzte. Als er sich im Besitze der technischen Ausdrucksmittel seiner Kunst wusste, legte er am Wiener Conservatorium vor einer aus Sim. Sechter, Jos. Hellmesberger, Dessof [sic], Joh. Herbeck und Schulrath Becker bestehenden Commission die Reifeprüfung im Contrapunkt mit so glänzendem Resultate ab, dass Herbeck äusserte: «Er hätte uns prufen sollen.
     Vom Jahre 1862 bis 1868 wirkte Bruckner als Chormeister der Liedertafel «Frohsinn» in Linz, das Jahr 1864 brachte sein erstes grosses Werk, die Messe in D, in die Oeffentlichkeit. Der Entstehung seiner übrigen Werke haben wir schon oben in ausführlicher Weise gedacht. Ueber Herbeck's Verwendung wurde Bruckner 1868 als Hoforganist und Lehrer am Conservatorium nach Wien berufen. 1869 schlug Bruckner bei einem Wettspiel der Organisten in der Kathedrale zu Nancy alle Mitbewerber; die Frucht dieses Erfolges waren seine stürmisch bejubelten Pariser Concerte, denen solche in London 1871 folgten. 1875 erfolgte seine Berufung als Lector an die Wiener Universität wo er in lebhaften Wechselverkehr mit seinen «Gaudeamusern» wie er die akademische Jugend nannte, trat. 1886 verlieh ihm der Kaiser das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens. 1890 bewilligte ihm der ober-österr. Landtag in Würdigung seiner nie glänzend gewesenen materiellen Lage eine Ehrengabe im jährlichen Betrage von 400 fl. für die Zeit seines Lebens. Die grösste Ehrung brachte Bruckner das Jahr 1891 in welchem er zum Ehrendoctor der Philosophie an der Wiener Universität ernannt wurde. Bei dem Fest-Commers welcher aus diesem Anlasse am 12. December 1891 im Sofien-Saale stattfand, sprach Hofrath Dr. A. Exner die denkwürdigen Worte: «Ich, der Rector magnificus der Wiener Universität, beuge mich vor dem ehemaligen Unterlehrer von Windhag.» Es würde zu weit führen, hier alle Triumphe, die der Meister in den letzten Jahren in Wien und an anderen Orten gefeiert hat, einzeln aufzuzählen. Wir wollen nur noch des Menschen Bruckner gedenken mit den Worten, welche ihm der Herausgeber des Lebensbildes, dem wir die vorstehenden Daten entnommen haben, Franz Brunner, gewidmet hat:
     «Bruckner lebte nur ganz seiner Kunst, in ihr ging er völlig auf. Für Dinge, die dem Alltagsmenschen schrecklich nahe gehen, wie zum Beispiel Umgangsformen, die Sorge fur den modernsten Schnitt seiner Kleider, für Comfort etc., hatte er wenig Verständnis. Einen anderen als Bruckner würden in den himmelblauen Kaserngemächern seiner Behausung die Ideen gleichsam erdrückt, die Künstler von heute müssen Stimmung um sich haben und umgeben sich darum mit dem feinen, behaglichen Reiz der Eleganz; Bruckner hatte die Stimmung in sich, jene geduldige starke Stimmung, die durch die bange Kärglichkeit des Gemaches nicht beeinträchtigt wird. Sein Sinn war nur aut das Höchste, Hehrste in seiner Kunst gestellt. Er war Idealist durch und durch, er war ein grosser Naiver vor dem Herrn, ein gewaltiger Ungeschickter auf dem glatten Parketboden des Salons, er war aber Einer, in dem eine Urkraft arbeitete, so dass man sie merkte durch die ganze Kruste von linkischer, formloser Schlichtheit hindurch; er war eine echte Oesterreicher-Natur, warm-, fast leichtblütig, tiet erregbar, dabei eine grundgute, selbstlose, edie Menschenseele.
     Dass er die Höhe reiner Menschlichkeit erklommen, daran haben, ohne es zu wollen – auch die Widersacher Bruckner's einen unbestreitbaren Antheil. Man hat ihn, der sich von der Pieke auf emporarbeiten musste, der alles, was er geworden, durch seine eigene Kraft erreicht hat, oft und oft an seiner Künstlerehre angegriffen, und das hat ihm wehe — recht wehe gethan. Die harten Kämpfe aber und die schweren Prüfungen haben das Herz des Meisters geläutert. In der unbegrenzten Güte und Milde seines Herzens hatte er seinen Gegnern längst verziehen.
          *        *        *
     Das Leichenbegängnis Bruckner's ist auf Kosten der Stadt Wien erfolgt. Mittwoch den 14. October um halb 2 Uhr Nachmittags wurde der Sarg aus Goldbronze von dem prächtig geschmückten Katafalk gehoben, verlöthet und in den sechsspännigen Galawagen gebracht. Um 3 Uhr setzte sich der Leichenzug vom Belvedere aus in Bewegung. Voraus ritt ein Herold. Ihm folgten die akademischen Corporationen unter Vorantragung des Universitätsbanners, der Akademische Gesangverein und der «Schubertbund» mit umflortem Banner, der Akademische Wagner-Verein, viele andere musikalische Vereine und die beiden Blumenwagen,Vereine und die beiden Blumenwagen, auf denen die Fülle der herrlichen Gewinde nur schwer Platz gefunden hatte. Dann kam der Leichenwagen. Ihn flankirten ausser Magistratsdienern in Gala und Bediensteten der Entreprise in der mittleren Reihe je sechs Chargirte mit gezucktem Schläger. Ein Hausofficier der Entreprise trug auf rothem Sammtkissen den Franz Josefs-Orden. Im ersten Wagen, der dem Sarge folgte, sassen Bruckner's Bruder, Ignaz Bruckner, der dem verblichenen Meister auffallend ähnlich ist, und seine beiden Nessen, im zweiten Wagen der Bürgermeister mit den beiden Vice-Bürgermeistern, im dritten der Testamentsexecutor Dr. Reisch. Ehe der Sarg auf den Wagen gehoben wurde, sang der akademische Gesangverein vor dem Thore Bruckner's «Germanenzug».
     An dem dichten Spalier vorbei nahm der Conduct seinen Weg zur Karlskirche, wo er um halb 4 Uhr eintraf. Unter grosser geistlicher Assistens nahm dort Pfarrer Dobner die feierliche Einsegnung vor. Während der Einsegnung trug der Wiener Männergesangverein unter Eduard Kremser's Leitung das «Libera» von Herbeck vor.
     Nach der Ceremonie brachten der «Singverein» unter R v. Perger's Leitung die «Litanei» von Schubert, hierauf das Hofopernorchester das tiefempfundene Adagio aus der 7. Symphonie (für Bläser eingerichtet von Prof. Löwe) zu Gehör.
     Nachdem noch ein Mitglied des «Akademischen Gesangvereines» namens des Vereines und der Wiener Studentenschaft Abschied von dem Tonheros genommen, setzte sich um halb 5 Uhr der Conduct nach dem Westbahnhof in Bewegung, von wo aus der Sarg mit der Leiche Bruckner's nach dessen Geburtsort, St. Florian in Oberösterreich gebracht werden sollte. Fast alle musikalischen Corporationen und alle markanten Persönlichkeiten der Wiener Musikwelt, sowie Abordnungen aus Oberösterreich hatten sich an der Leichenfeier betheiligt.
            *          *          *
     In St. Florian wurde Bruckner Donnerstag, um 3 Uhr Nachmittags bestattet. Der Zug bewegte sich von der Todtencapelle in die Stiftskirche, wo die Leiche, dem Wunsche des Dahingeschiedenen entsprechend, unter der grossen Orgel beigesetzt wurde. Abt Moser nahm unter Assistens von 60 Geistlichen die Einsegnung vor, wobei Trauerchöre gesungen und die grosse Orgel gespielt wurden. An der Trauerfeier nahmen theil der Statthalter, der Landeshauptmann, der Bürgermeister von Linz, die Behörden von St. Florian, die Gesangvereine von Linz und Steyr, sowie zahlreiche Leidtragende. Der Markt trug Trauerschmuck, insbesondere das Haus, in welchem Bruckner als Schulgehilfe wohnte.
           *          *          *
     Die Bildhauer Haberler u. Zinsler in Wien haben dem Dahingeschiedenen die Todtenmaske abgenommen. Der Liebenswürdigkeit der Genannten, sowie des Testamentsexecutors Dr. Theod. Reisch, verdanken wir die Möglichkeit, eine fotografische Reproduction derselben unseren Lesern mittheilen zu können.
     [Abbildung der Totenmaske. Beschriftung am Unterrand: "Todtenmaske Anton Bruckner's. Abgenommen von den Bildhauern Haberler und Zinsler."]
            *           *           *
     Bruckner konnte es bekanntlich nie zu einem auch nur bescheidenen Wohlstande bringen, ja er konnte bis in seine letzten Lebensjahre nicht einmal einen Verleger für seine Werke finden. Erst im Jahre 1884 vermittelten gute Freunde eine Verbindung mit dem Hofmusikverleger Alb. J. Gutmann in Wien, welcher zuerst das Quintett für Streichinstrumente, dann 1885 die Symphonie in E-dur (m. d. Trauermarsch) und 1887 die Es-dur-Symphonie (Romantische) folgen liess. 1892 kam dann ein Vertrag mit der Firma Jos. Eberle & Co. in Wien zu Stande, welcher die Herausgabe der damals noch nicht erschienenen Werke, und zwar der ersten, zweiten, fünften, sechsten und der nachcomponirten neunten Symphonie, dann der 2. und 3. Messe, des 150. Psalms und aller Männerchöre sicherstellte, wogegen Bruckner eine bescheidene Jahresrente ausgeworfen wurde. Bis auf die sechste und neunte Symphonie sind alle Werke schon der Veröffentlichung zugeführt.
             *           *           *
     Dr. Theod. Reisch beabsichtigt nicht nur, wie ihm durch das Testament auferlegt, Bruckner's sämmtliche Manuscripte der Hofbibliothek zu übergeben, sondern auch eine Anzahl Bruckner-Reliquien, u. A. den vom Meister benützten Bösendorfer-Flügel und die ausgezeichnete, aus Tilgner's Meisterhänden hervorgangene Büste dem städtischen Museum einzuverleiben. Die Lieblings-Orgel Bruckner's, ein Hausinstrument mit doppeltem Manual und Pedal, hat der langjährige Freund des Entschlafenen, Hofrath Professor Dr. Schrötter, von diesem zum Geschenk erhalten. Sie ist ein Werk der Harmoniumfabrik Kohn & Cie. in Prag und Stuttgart.
             *           *           *
     Zum Gedächtnis des verewigten Meisters wird im 1. Nicodé-Concert (am 28. ds.) in Dresden das Cis-moll Adagio aus der 7. Sinfonie Bruckner's und aus demselben Anlasse von der Berliner Philharmonischen Gesellschaft (Dirigent Siegfried Ochs) im ersten Concerte (Mitte November) das Tedeum aufgeführt werden.
             *           *           *
               Bruckner's Testament.
 
   Für den Fall meines Ablebens treffe ich nach reiflicher Erwägung folgende letztwillige Verfügungen:
                  1.
      Ich wünsche, dass meine irdischen Ueberreste in einem Metallsarge beigesetzt werden, welcher in der Gruft unter der Kirche des regulirten lateranischen Chorherrnstiftes St. Florian und zwar unter der grossen Orgel frei hineingestellt werden soll, ohne versenkt zu werden, und habe ich mir hiezu die Zustimmung schon bei Lebzeiten seitens des hochwürdigsten Herrn Prälaten genannten Stiftes eingeholt.
     Mein Leichnam ist daher zu injiciren, zu welchem Liebesdienste Herr Professor Paltauf sich bereit erklärt hat, und ist Alles ordnungsmässig zu veranlassen (Leiche I. Classe), damit die Ueberführung und Beisetzung in der von mir bestimmten Ruhestätte in St. Florian in Ober-Oesterreich bewirkt werden könne.
                  2.
     Verordne ich, dass dem genannten Stifte St. Florian zur Sicherstellung der Kosten der Instandhaltung meines Sarges, dann von 4 heiligen Messen und zwar 3 Messen, welche an meinem Geburtstage, meinem Todestage und meinem Namenstage und eine 4. Messe, welche für meine Eltern und Geschwister alljährlich gelesen werden sollen, ein entaprechender Capitalbetrag übergeben werde.
                  3.
     Zu meinen Universalerben berufe ich meinen Bruder Ignaz Bruckner in St. Florian und meine Schwester Rosalia Huber geb. Bruckner in Vöcklabruck zu gleichen Theilen unter sich. Dieselben haben insbesondere die den Erben gesetzlich zustehenden und in den Verlagsverträgen seitens meiner Verleger vertragsmässig den Erben zugesicherten Tantièmen zu beziehen, welche sich in der Zukunft hoffentlich reichlicher einstellen werden, nachdem ich selbst bei Lebzeiten von meinen Werken kaum irgend einen materiellen Ertrag bezogen habe.
                  4.
     Ich vermache die Originalmanuscripte meiner nachbezeichneten Compositionen: der Symphonien, bisher acht an der Zahl, die neunte wird, so Gott will, bald vollendet werden, — der 3 grossen Messen, des Quintettes, des Te Deum's, des 150. Psalm's und des Chorwerkes Helgoland — der kais. und kön. Hofbibliothek in Wien und ersuche die k. u. k. Direction der genannten Stelle, für die Aufbewahrung dieser Manuscripte gütigst Sorge tragen zu wollen.     Zugleich bestimme ich, dass die Firma Jos. Eberle & Cie. berechtigt sein soll, die Manuscripte der von ihr in Verlag genommenen Compositionen fur eine angemessene Zeit von der k. k. Hofbibliothek zu entlehnen und soll Letztere verpflichtet sein, den Herren Jos. Eberle & Cie gedachte Originalmanuscripte für eine entsprechende Zeit leihweise zur Verfügung zu stellen.
                  5.
     Meiner Bedienerin Katharina Kachelmaier vermache ich in Anerkennung der mir geleisteten vieljährigen treuen Dienste einen Betrag von fl. 400. Für den Fall, als sie bis zum meinem Ableben meine Bedienung noch besorgt, soll dieselbe noch weitere fl. 300 erhalten, so dass sie bei Eintritt dieser Voraussetzung zusammen fl. 700 bekommt. Ich wünsche, dass dieses Legat von meinen Erben ohne jedweden Abzug sogleich nach meinem Ableben ausbezahlt werde.
                  6.
     Als Testamentsexecutor bestelle ich Herrn Dr. Theodor Reisch, Hof- und Gerichtsadvocat in Wien, XIX., Oberdöbling, und ersuche denselben, für die getreuliche Erfüllung meines letzten Willens Sorge zu tragen.
     Urkund dessen, dass dies mein letzter Wille, habe ich denselben in der gleichzeitigen Anwesenheit der mitgefertigten drei Testamentszeugen eigenhändig unterschrieben.
Wien, den 10. November 1893.     Dr. Anton Bruckner m. p.
Ferdinand Löwe m. p., als ersuchter Testaments-Zeuge.
Cyrill Hynais m. p., als ersuchter Testaments-Zeuge.
Dr. Theodor Reisch m. p., als ersuchter Testaments-Zeuge." (zn3).

Auf Seite 10 wird die Aufführung der 4. Symphonie beim Musikverein Innsbruck [am 5.3.1897] angekündigt:
"     *  Der Musikverein in Innsbruck veranstaltet in der Saison 1896/97 fünf Mitglieder- und zwei ausserordentliche Concerte, ausserdem zwei Kammer-Musik-Abende. Zur Aufführung gelangen u. A.: [...]; Bruckner, 4. Symphonie; [...]. Dirigent: Jos. Pembaur sen. Mitwirkende des Vereins: Concertmeister Franz Eibl, Herr Leop. Höss, Musikvereinslehrer Alexander Hummel, sowie Chor und Orchester des Vereines. Gäste: [... u. a. Karl Pembaur und Jos. Pembaur jun. (München) ...]." (zn4).

Das Neue Wiener Tagblatt Nr. 287 bringt auf S. 8 die Danksagung von Bruckners Geschwister in gekürzter Form:
"                            Danksagung.
     Außer Stande, für die aus Nah und Ferne zugekommenen liebevollen Beweise herzlicher Theilnahme, welche uns anläßlich des Ablebens unseres unvergeßlichen Bruders, des Herrn 
Dr. Anton Bruckner zugekommen sind, einzeln zu danken, statten wir auf diesem Wege Allen, welche das Andenken unseres theuren Bruders hierdurch geehrt, unseren innigsten Dank ab.
     Wien, am 16. October 1896.
                             Ignaz Bruckner,
              Rosalia Hueber, geb. Bruckner." (zn5).

Das Prager Tagblatt Nr. 287 erzählt auf S. 10 die in der Deutschen Wacht [siehe "nach dem 11.10.1896"] Anekdote:
"     * [Von Anton Bruckner] erzählt Dr. Arthur Seidl in der "D. W." folgendes Geschichtchen: Einmal trat Bruckner, zu einer Abendgesellschaft bei Richard Wagner in Bayreuth geladen, unmittelbar hinter der Erbprinzessin von Meiningen in den Vorsaal ein; die Prinzessin stellte sich ihm leutselig gleich selber vor. Freundschaftlich drückt der Componist ihre "Patschhand" sofort mit seinen beiden Händen: "Freut mich ungemein, gnädige Frau, werthe Bekanntschaft zu mach'n. Hab' schon so viel Schön's von Ihnen gehört – ist aber auch sehr lieb von Ihnen, daß Sie zu unserem Meister Wagner so gut sind!" " (zp1).

Artikel von Friedrich Gaigg von Bergheim in der Reichspost Nr. 255 auf S. 9:
"                        Anton Bruckner.
   Ein Nachgespräch zur Todtenfeier des großen Meisters.
     So ist denn auch unser Bruckner nach hartem Lebenskampfe in das Reich der Unsterblichkeit eingegangen! Der hinfällige Körper war schon lange dem Tode verfallen; aber in dem schwachen Leibe thronte ein starker Geist, und gerade am Abende seines Lebens regte und dehnte sich dieser Geist bis in's Unendliche! [...] In der Reife des Mannes war er – seiner Kunst nach – ein ungegohrener Jüngling, im hohen Alter – ein reifer Mann. [... kam für sich und seine Zeitgenossen zu spät ... Unterstützung durch die Jugend (v. a. des WAGV) ...].
     [... Unverstand der Hörer und Kritiker ... Orgel als Ausgangspunkt ... späte Entwicklung ...] deshalb hinkte bei ihm lange, lange Zeit die Form dem Wesen nach.. Das war es, was befremdete, was das Erfassen seiner genialen Werke erschwerte und das Urtheil trübte. [... inzwischen anders ... wer] über Bruckner heute noch die Nase rümpft, der thut dies nicht, weil er ihn nicht versteht, sondern weil er ihn nicht verstehen will. [... über die wichtigsten Werke, "unverwelkliche Blüthen der deutschen Tonkunst" ...]. Bruckner war sich – wie jeder echte Künstler – seiner Größe und seiner Bedeutung vollbewußt; dies ersah man aus seinen Aeußerungen und Urtheilen [... und dem Sonderwunsch der Sargaufstellung ... Stolz auf Wagners Freundschaft und das Ehrendoktorat ...]. Den Schreiber dieser Zeilen, einen ihm damals fast ganz unbekannten Kunstjünger, lud er in seinen Wagen, um – direct aus der Hofkapelle – das "Chaos" in der "Schöpfung" von Haydn (im Gesellschaftsconcerte) nicht zu versäumen [siehe die Anmerkung], und so wissen viele seiner Freunde und Verehrer die edelsten Züge über seine herzliche Urbanität.
     Diese echt menschlichen Eigenschaften hat sich der Meister durch sein ganzes Leben bewahrt; [... auch die Religiosität ...]. Dort, in der Schloßkirche zu Bayreuth, wohin er so gerne wallfahrtete, betete er einsam mit der ganzen Inbrunst eines gewöhnlichen Erdenpilgers [... Widmung der 9. Symphonie, "Te deum" als Finale ...]. Darum berührte ihn auch – mitten in der Arbeit – der Engel des Todes sanft und süß und er trug ihn mit seinem milden Flügelschlage empor ins Reich der Unendlichkeit!      Gaigg von Bergheim." (zr1).

Artikel »Dr. Anton Bruckners Leichenbegängniß« [14.10.1896 gemeint?] in der Steyrer Zeitung Nr. 84 auf S. 1f:
"Dr. Anton Bruckners Leichenbegängniß.
                                        
Wien, 14. Oktober.
     Die heutige Leichenfeier des dahingeschiedenen Meisters der Tonkunst nahm einen diesen hochehrenden, großartigen Verlauf. Im Laufe des Vormittags waren den seit gestern hier weilenden Verwandten Bruckners noch zahlreiche mündliche, schriftliche und telegraphische Condolenzen von Freunden und Verehrern des verblichenen Componisten zugekommen. Eine Fülle herrlicher Kränze und Blumengewinde schmückte Bruckners Sarg. Um 2 Uhr Nachmittags wurde der Sarg geschlossen und verlöthet. Kurz darauf versammelten sich vor Bruckners Wohnung im oberen Belvedere die zahllosen Trauergäste, die gekommen waren, dem todten Meister das letzte Ehrengeleite zu geben. Hier waren erschienen Abordnungen der Gemeinde Wien, der Wiener Universität, der Gesellschaft der Musikfreunde, der Künstler=Genossenschaft, des Wiener Männergesangvereines, des "Schubert=Bund" und der Wiener Singakademie.
     Nachdem um 3 Uhr im Trauerhause die Einsegnung der Leiche erfolgt war, trug der Wiener akademische Gesangverein einen Satz aus Bruckners Composition "Germanen=Zug" vor, worauf sich der Trauerzug zwischen einem dichten Spalier von Menschen durch die Heugasse zur Kirche St. Carl Borromäus in Bewegung setzte. Voran schritten Mitglieder hiesiger Burschenschaften mit dem Universitäts=Banner, der akademische Gesangverein mit seiner Fahne, und zu beiden Seiten des sechsspännigen Trauerwagens sowie nach dem Trauerwagen giengen Chargirte, denen sich in Wagen die Verwandten des Verblichenen und zahlreiche Trauergäste anschlossen. Zur Einsegnung in der Kirche waren erschienen die Sectionschefs Graf Latour und Dr. v. Hartl in Vertretung des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht, Generalintendant  Dr. v. Bezecny, die Abgeordneten Dr. v. Fuchs, Doblhamer, Plaß, Jordan, Zehetmayr und Gasser, der Universitätsrector Dr. Reinisch, sowie die Decane, Senatoren und zahlreiche Professoren der Universität, Bürgermeister Strobach mit den Vicebürgermeistern Dr. Lueger und Dr. Neumayer, Magistratsdirector Tachau und Vicedirector Preyer, sowie viele Stadt= und Gemeinderäthe und Magistratsbeamte, die Directoren und Professoren des Conservatoriums, Hofopern=Capellmeister Hellmesberger, mehrere Musikschriftsteller, zahlreiche Vertreter von hiesigen und auswärtigen Gesangs= und Musikvereinen &c. Nach der Einsegnung der Leiche, die der hochw. Herr Pfarrer Dobner unter zahlreicher Assistenz, darunter Professor Gitlbauer und P. Abel, die Franciscaner=Patres Heribert und Emanuel, vornahm, sang der Wiener Männergesangverein (von Bläsern begleitet) Herbeck's "Libera", der Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde trug Schubert's Chor "Am Tage Allerseelen" vor, und zum Schlusse dieser Leichenfeier ertönten vom Chore her unter Hans Richters Leitung das Trauer=Adagio aus Bruckners 7. Symphonie durch die Musiker des Hofopernorchesters. Sodann wurde der Sarg aus der von Menschen überfüllten Kirche hinaus auf den Leichenwagen getragen, worauf sich gegen 5 Uhr, nach einer Ansprache des aus Oberösterreich gebürtigen Drnd. med. Fädisch, Mitglied des Wiener akademischen Gesangvereines, unter Vorritt eines Herolds der von Fackelträgern flankirte Leichenwagen, gefolgt von den Verwandten, zahlreichen illustren Trauergästen in Fiakern, nach dem Westbahnhofe in Bewegung setzte. Von dort wurde Abends noch die Leiche per Bahn nach St. Florian überführt. Auf dem ganzen Wege, den der Trauerzug dahier genommen, brannten die Gaslaternen." (zs1).

In derselben Zeitung auf S. 2f auch ein Bericht über die Beisetzung in St. Florian [15.10.1896]
"Die Beisetzung Dr. Anton Bruckner's im Augustinerstifte St. Florian.
 
   Kaum hatte die erschütternde Trauerkunde von dem Tode des Altmeisters deutscher Tonkunst, Dr. Anton Bruckner's, die Monarchie durchflogen und war hinausgedrungen über die Grenzen unseres engeren Heimatlandes, kaum hatte der elektrische Telegraph auch jenseits des Meeres den Verehrern des großen Meisters kundgethan, daß sein Herz zu schlagen aufgehört, kaum war auch hier bei uns in Steyr kundgeworden, daß unser Bruckner nicht mehr sei, so ergieng sich alles in Vermuthungen, wo des großen Meisters sterbliche Ueberreste ihre letzte Ruhestätte finden sollten.
     Das Testament hatte sogar eine Summe bestimmt zur Erbauung eines Mausoleums in unserer Stadt, in welcher ja Bruckner ruhen wollte, wenn nicht das Stift St. Florian, dessen Gastfreundschaft Bruckner so gerne genoß, ihm auch im Tode einen Platz gönnen würde. — Dies ist nun geschehen. Bruckner ruht in der Krypta des Stiftes, seinem Wunsche gemäß unter dem großartigen Werke Chrisman's, der weltberühmten Orgel, die er einst mit neidlos angestaunter Meisterschaft beherrscht hatte.
     Der Tag der Beisetzung, Donnerstag der 15. ds., brachte reges Leben in den sonst stillen Ort. War ja doch schon Morgens im reichgeschmückten Sarge Bruckners Hülle von Asten aus, woselbst sie in einem prachtvollen Leichenwaggon von Wien um 6 Uhr Früh eingelangt und vom dortigen Herrn Ortspfarrer eingesegnet worden war, zur Todtenkapelle des Krankenhauses in St. Florian überführt und dort zur Besichtigung ausgestellt worden; brachte doch jeder Zug neue Ankömmlinge aus Wien, Linz, Steyr, Vöcklabruck und anderen Orten, welche dem Altmeister das letzte Geleite geben wollten.
     Gegen ½ 3 Uhr Nachmittag versammelten sich die Corporationen von St. Florian in dem Garten vor der Kapelle, um sich zu rangiren. Um drei Uhr erschien Se. Gnaden der hochw. laterinische Abt des Stiftes, Ferdinand Moser, mit großer Assistenz, begleitet von mehr als 60 Priestern, um seinem alten lieben Freunde die letzte Ehre der Einsegnung zu erweisen. — Die Musik spielte einen Trauerchoral, silberhelle glockenreine Stimmen sangen das Miserere und unter dem feierlichsten Geläute aller Stiftsglocken, unter das sich auch die zwei kleinen Stimmen der Glocken des St. Johanneskirchleins mischten, wie das Gebet der Kinder in das Flehen der Erwachsenen, wurde der Sarg gehoben und in langsamem Zuge zum Stifte gebracht.
     Die Ordnung des Leichenzuges war folgende: Voraus, von ihrem Lehrkörper geführt, schritten die Schulkinder laut betend, dann reihten sich an die Mitglieder der Feuerwehr, des Veteranenvereines, des kath. Gesellenvereines, sämmtliche die Kränze tragend, welche die Liebe der Mitwelt dem hoch geschätzten Meister in reichster Zahl, wir zählten 66 Kränze, geweiht. Hierauf schlossen sich Deputationen der Liedertafel von Vöcklabruck und des Steyrer Männergesangvereines „Kränzchen", deren Ehrenmitglied Bruckner war, an; dann folgten die „Steyrer Liedertafel" mit umflorter Fahne, ebenso der Ausschuß der Gesellschaft der Musikfreunde in Steyr, die Liedertafel „Frohsinn" (in corpore) und eine Abordnung des „Sängerbundes" aus Linz, ebenso eine solche des oberösterreichischen Lehrervereines, und Vertreter zahlreicher anderr auswärtiger Vereine, die Musikcapelle und der Stiftschor vor St. Florian, drei weißgekleidete Mädchen, wovon eines den Franz Josefs=Orden Bruckners auf einem schöngeschmückten Polster trug. Nach der stattlichen Reihe der Hörer der theologischen Anstalt mit den Professoren schritt der hochwst. Herr Prälat mit der großen Assistenz unmittelbar vor den reichbekränzten Leichenwagen. Diesem folgten Bruckner's einziger noch lebender Bruder nebst drei Neffen Bruckner's, dessen alte Wirthschafterin und treue Pflegerin „Frau Kathe“. In der langen Reihe illustrer Trauergäste befanden sich u. A. die P. T. Herren Statthalter Baron Puthon, Landeshauptmann Abt Achleuthner und Landesausschuß Baron Kast, Abg. Plaß, Domscholaster Dullinger und Bürgermeister Poche von Linz, Canonicus Dürrnberger und Stadtpfarrer Strobl aus Steyr, Musikdirector Göllerich von Linz und Regenschori Bayer von Steyr, P. Georg Huemer von Kremsmünster, Vertreter zahlreicher Gemeinden Oberösterreichs und des benachbarten Niederösterreichs, viele Honoratioren aus Wien und anderen Städten.
     Als der Sarg in die Stiftskirche getragen wurde, ertönte die große Orgel Florians in pleno, ein Motiv aus „Parcival" bringend. Die Fahnen senkten sich und der Sarg wurde zwischen zahlreichen Lichtern aufgestellt. Nun erklangen in wahrhaft herzerschütternden silberhellen Klängen vom Stiftschor unter der Direction des hochw. Herrn Regens chori Bernhard Deubler die Töne von Bruckners „Libera.“ Der ob seiner Tüchtigkeit und ob seiner Leistungen rühmlichst bekannte Stiftschor hat sich mit der Aufführung dieses Tonwerkes selbst übertroffen. Lag es wie ein Alp auf den Gemüthern, Trauerzeugen des Begräbnisses des großen Meisters zu sein, so lag in diesen Klängen die Erlösung vom Schmerze, und manche Perle, wie sie edler der Schooß des Meeres nicht schafft, erglänzte in den Augen der Hörer. Hat der Altmeister Bruckner diese im strengen Gesetze des Contrapunktes ausgearbeiteten Motive vielleicht vom Himmel selbst herabgeholt, so sind sie gewiß auch wieder dort hinauf gestiegen, den Menschen predigend: Sursum corda.
     
Nach dem „Libera“ sang die Linzer Liedertafel „Frohsinn" einen Trauerchor von Mendelssohn, dann wurde die Leiche Bruckners letztmals eingesegnet und in die Gruft getragen. Hunderte von Menschen folgten derselben. Sie wurde im mittleren der drei Gewölbe, welche mehr als 20.000 Todtenschädel eines asiatischen Völkerstammes bergen, die in der Nähe von St. Florian einst ausgegraben worden, gerade unter dem Spieltische der großen Orgel beigesetzt. Möge er dort, bewacht von den Tausenden, die einst im wilden Kampfe gefallen, auf heiliger deutscher Erde auch Ruhe finden, er, der Friedensfürst mit dem Kindesherzen, mögen ihm die Klänge der großen Orgel, die er mit seltener Meisterschaft gespielt, hinunterrauschen all das, was er in seinen Symphonien hinausjauchzt der staunenden Welt, Freude und Schmerz, Hoffnung und Entsagung, Liebe zu seinem Herrscher und Anbetung seines Schöpfers.
      Die Erde hat nun aufgenommen, was zur Erde wiederkehren muß. Die schmerzbefreite Seele jedoch lebt fort in ihren Werken, immerdar.
     Mögen hier auch noch die Worte Platz finden, die ich einst meinem Lehrmeister Bernardin Rücker geweiht, der mich eingeführt hat in das Verständniß des großen Meisters, den persönlich kennen und lieben zu lernen mir ein gütiges Geschick erlaubt hatte, ist es mir doch, als hätte ich sie für ihn geschrieben:
     Im altersgrauen Dome    Tönt schon viel Jahre lang
     In wunderbaren Weisen    Der alten Orgel Klang.
     Bald schwellende Accorde,    Wie Stromeswellen wild,
     Bald süße Melodien,    In Trostesklängen mild.
     Bald weint sie Erdenklage,    Bald singt sie Himmelsmacht.
     Gar seltsam hat der Meister    Das todte Werk entfacht,
     Doch heute steht sie trauernd,    Ringsum liegt Schweigen schwer,
     Die Töne sind verklungen –    Der Meister ist nicht mehr.
     Steyr, den 16. Oktober 1896.                   August Riener." (zs2).

[Tagespost] Die Linzer Tages-Post Nr. 241 bringt auf S. 5 die von Arthur Seidl in der Deutschen Wacht erzählte Anekdote (über die Prinzessin von Meiningen):
"     (Das Lob eines Componisten.) Einen hübschen Zug weiß Dr. Arthur Seidl in der "D. W." von dem dahingeschiedenen Componisten Anton Bruckner zu erzählen. Einmal trat Bruckner, zu einer Abendgesellschaft bei Richard Wagner in Bayreuth geladen, unmittelbar hinter der Erbprinzessin von Meiningen in den Vorsaal ein; die Prinzessin stellte sich ihm leutselig gleich selber vor. Freundschaftlich drückt der Componist ihre "Patschhand" sofort mit seinen beiden Händen: "Freut mich ungemein, gnädige Frau, werthe Bekanntschaft zu mach'n. Hab' schon so viel Schön's von Ihnen gehört – ist aber auch sehr lieb von Ihnen, daß Sie zu unserem Meister Wagner so gut sind!" " (zt1)

ergänzt auf Seite 6 ihren Bericht über Bruckners Leichenbegängnis [vermutlich 15.10.1896 gemeint]:
"     (Zu Bruckners Leichenbegängnis.) Am Sarge Bruckners haben noch Kränze niedergelegt der oberösterreichische Volksbildungsverein und der deutsche Club in Linz." (zt2)

und berichtet auf derselben Seite von Vereinsversammlungen am 14.10.1896 bzw. 13.10.1896:
"     (Männergesangverein Wels.) Der Männergesangverein Wels hat, wie uns von dort mitgetheilt wird, in seiner Versammmlung vom 14. d. M. nach Schluss der Gesangübung und Begrüßung von drei neuen Mitgliedern und nachdem der Vorstand Herr Dr. Johann Schauer dem verstorbenen Ehrenmitgliede des Vereins, Professor Anton Bruckner einen ehrenden Nachruf gewidmet hatte, [... Planung von Konzerten und Diskussion über Kalliwodas Chor "Das deutsche Lied" ...].
      (Jahresversammlung des Gesangvereines Aigen.) Von dort schreibt man uns unterm 14. d. M.: Dienstag abends hielt der hiesige Männergesangverein "Concordia" in Herrn Adalbert Swobodas Gasthofe hier seine diesjährige Jahreshauptversammlung ab. [... Tätigkeitsbericht, Vorstandswahl (Dr. Raimund Thon, Adalbert Swoboda, Chormeister Karl Hackermüller und Johann Luckschy, Heinrich Czekal, Victor Schützenberger, Josef Mürzinger, Eduard Pilz, Victor Gruber) ...]. Auf Antrag des Herrn Hackermüller erhob sich die Versammlung  von den Sitzen, um hiedurch der Trauer über das Hinscheiden des Herrn Dr. Anton Bruckner Ausdruck zu geben. Nach Besprechung interner Vereins=Angelegenheiten wurde die Versammlung geschlossen." (zt3).

Auf Seite 7 ein Hinweis auf ein [wohl unbekannt gebliebenes?] Bruckner-Gedicht:
"                      Briefkasten.
[...]
     H. W. in U. Das Gedicht auf den Tod Bruckners ist sehr hübsch, wir nehmen aber Gedichte nur in den seltensten Ausnahmsfällen auf, daher besten Dank!" [siehe die Anmerkung] (zt4).

In "De Telegraaf" Nr. 1387 (Amsterdam) schreibt auf S. 1 Henri Viotta ausführlich über die Trauerfeierlichkeiten und würdigt Person und Werk Bruckners:
"             FEUILLETON.
            Muzikale Kroniek.
    
Wanneer men do wijze waarop Mozart en andere beroemde componisten van het verleden ter aarde werden besteld, vergelijkt met de uitvaart van Anton Bruckner, den 11en dezer te Weenen gestorven, dan komt men tot de overtuiging, dat er of een ommekeer is gekomen in de opinie van de grooten der aarde over de „muzikanten", of wel dat men Bruckner veel hooger schat dan de hierboven genoemden.
     [... über den Trauerzug ... Biographisches ... das Werk ...].
   Wat den componist betreft, zal men zich, nu de meester dood is in naar aanleiding daarvan wel eens hier en daar compositiën van hem uitgevoerd zullen worden, een helder oordeel over hem kunnen vormen. Wat zegt ook weer het rijmpe?
       Wenn's aus ist wird es offenbar,
       Ob's Talglicht oder Nachslicht [sic] war.
                                                 HENRI VIOTTA."  (zt5).

"Das Vaterland" Nr. 287 verzeichnet Bruckner in der Totenliste auf S. 13 (= S. V des Beiblatts):
"              Verzeichniß der Verstorbenen.
     Am 7. October: [...]. – Am 11. October: [...]; Dr. Bruckner Anton, k. k. Professor und Componist, 72 J., 3. Bez., Heugasse 3, an einem Herzklappenfehler; [...]." (zv1).

Wiener Bilder Nr. 41 auf S. 11:
»[Porträt, nach links blickend, mit faksimilierter Unterschrift "Dr Anton Brucknermp."]
          Anton Bruckner †.
                 
(Mit Porträt.) 
     Sonntag, am 11. October ist Anton Bruckner in seinem Asyle im Belvedere gestorben [... über die letzten Lebenstage ...]. Anton Bruckner hat keine Reichthümer gesammalt. Er ist eigentlich arm gestorben, und sein letztes Heim verdankt er der Gnade des Kaisers. [... Testament (Hofbibliothek), Grab in St. Florian ... kurz zur Biographie und zu den Werken ... später Erfolg ... Vor- und Nachteile der Werke ...] Eine Zeit lang entbrannte ein förmlicher Streit um die Werke Bruckner's, ein Kampf, den der Componist vielleicht selbst nicht guthieß.« [keine Signatur] (zw1).

Wiener Salonblatt Nr. 42 auf S. 10f, signiert »F. B-n.« [Ferry Bératon]):
»               Anton Bruckner †.
     Mit vierundvierzig Jahren ist er durch die Vermittlung Herbeck's nach Wien gekommen. [... die äußere Erscheinung, Einfluss der Herkunft ...]. Sein menschlicher Rest, alles Denken und Fühlen war in ihm Musik geworden. [...] So ward er ein völlig in sich abgeschlossener Geist, der den Menschen oft irr erschien.
     Die Irdischen sind nicht gewohnt, Größen zu erfassen, die außerhalb ihres Erfahrungskreises stehen. [...]. Darum lächelten sie über Bruckner und seine Art, die er Jahrzehnte hindurch in der Großstadt nicht abgelegt hatte, fremd und ferne war er den Gebräuchen des Verkehres der Städter geblieben. [...].
     Man erzählt sich, tausend merkwürdige Züge in seinen Gewohnheiten, die ebensoviele gut pointirte Anekdoten geworden sind. [... an den "Schmerzen des Alltages" gewachsen, "flüchtete vor den Wehen des realen Lebens zur Kunst" ...].
     Bruckner's Musik war ungewohnt, wie seine Erscheinung. Die gab nichts Glattes und Freundliches für musikalisch minder Bemittelte; ungeschlacht, polyphemisch ergeht sie sich in Größen und Weiten, welche Schulbank=Theoristen kaum zu erfassen vermögen. [...].
     Die armseligen irdischen Reste haben wir jüngst zu Grabe getragen. Es ist ein geringer Körper, Haut und Knochen von ihm, den Krankheit seit Langem zerfressen, geblieben. Ich habe die Züge festzuhalten versucht. Sie waren wie von Stein. Tiefe Furchen, eingesunkene Augen. Nur die Knorpel der Nase und das breite Kinn, das kahle Cranium staken in den schwarzen Kleidern. Das Scelett eines Adlers lag hier. [... 9. Symphonie ... kurz über die Trauerfeierlichkeiten ...].
     Die Jugend stand vor Bruckner's Bahre und sprach schöne Worte des Leides. Er lebt in der Jugend weiter, die immer getreu zu ihm gehalten. Sie wird seinen Ruhm weiter verkunden [sic].Denn die Jugend hat ihn immer verstanden. Sie hat früh schon den Flügelschlag des Aars gefühlt. der nun in die Grube gesenkt wurde.
                                                F. B–n. « (zw2).

15.05.2024 13:32
191202115 11.2.1912, Sonntag

Die von Josef Tautenhayn d. J. geschaffene und vom Wiener Akademischen Gesangverein gestiftete Gedenktafel [IKO 126] in der Neuen Universität (Senatssitzungssaal) wird in Anwesenheit von Minister R. v. Hussarek und Rektor Redlich enthüllt (*).
In seiner Festrede verlangt Göllerich die Herausgabe einer Bruckner-Gesamtausgabe in Originalpartituren (**).
Reimers spricht einen von Franz Schaumann gedichteten Prolog; der Wiener Akademische Gesangverein unter Pawlikowsky führt »Mitternacht« [WAB 80] und »Germanenzug« auf (***).

Artikel "(Anton Bruckner.)" im Neuen Wiener Journal Nr. 6574 auf S. 9 (unter Bruckners Schülern erscheint auch der Name Lafite) (°)
und in der Neuen Freien Presse Nr. 17051 auf S. 11 ("[Zur Enthüllung des Anton Bruckner-Denkmals.]", mit Schilderung von Bruckners Vorlesungsstil) (°°).

Bemerkungen zu Brahms und Bruckner (3. Symphonie) in einer Kritik von Géza Csáth in »Világ« (°°°).

Artikel von Max Graf "Das Bruckner-Denkmal der Universität." (#).

15.05.2024 07:05
189009145 14.9.1890, Sonntag

Brief von Weingartner an Levi:
[Englische Übersetzung]
     »Dear Papa, have you written to Bruckner regarding his Eigth? ... If Bruckner sends me the parts, then I'll certainly perform the symphony and soon, in the second or third concert, but he mustn't give it to anyone alse first. This is a condition.« (*).

Kalendernotiz Bruckners: Datum angestrichen [Bezug zur Notiz »Kahler« September 1890? Vermutlich mit derselben breiteren Feder geschrieben] (**).

In seinem Aufsatz in der Ostdeutschen Rundschau Nr. 24 auf S. 6f kommt Göllerich auch auf Bruckner zu sprechen:
"Oberammergau und sein Passionsspiel.
     [... u. a. wider die jetzige triviale Musik ...] Diese müßte wieder, wie in alten Zeiten, echt religiös sein, vielleicht aus volksthümlichen, katholischen Kirchenliedern, aus Chorälen und Werken unserer erhabenstenComponisten zusammengesetzt werden, wobei freilich wieder kein Musikant befragt werden, sondern nur Einer walten dürfte, dem die Bedeutung religiöser Musik wahrhaftig aufgegangen ist. Von lebenden Meistern wäre nur Einer tauglich, die Naivetät, mit welcher ungestört treuherzig das Oberammergauer Völklein die Darstellung idealster Gestalten begeht, in Tönen zu verklären und in innerstem Herzen schlicht mitzuempfinden: Anton Bruckner. Denn nicht "wagnerisirend", wie die Oberammergauer sich bekreuzend fürchten, dürfte die Musik des bäuerlichen Spieles, welches auch heute noch in seiner Ungeschminktheit an die Schlußworte des einstigen Spieles erinnert:
         "Wann ein Persohn hat gefält zugegen
     man woll Ihms zu khainem spott auslegen
     Sondern Gedenckchen daß wür der Zeit
     seien nur grobe Paursleith."
gehalten werden, sondern bescheiden in den Mitteln, warm gefühlt im Herzen, demuthsvoll und wahr. [... Hinweis auf Liszt ... kurz zu einigen Darstellern ...]
     Uns gilt die nationale Seite der Spiele als die bedeutendste. In Oberammergau beweist das Volk, - da es die Versündigung der Menschheit an ihrem reinsten Ideale ergreifend darstellt - glänzend und lehrreich seine Fähigkeit zu Allem!
                     August Göllerich." (***).

14.05.2024 19:55
189805195 19.5.1898, Donnerstag

Das Musikalische Wochenblatt erwähnt

auf S. 304 die Aufführung der 4. Symphonie unter Carl Zimmer [am 23.11.1897 gemeint?] (*)
 
und auf S. 307 die Aufführung des Quintetts durch das Prill-Quartett [am 19.2.1898] (**).
 
Der El Paso Herald Nr. 107 erwähnt Bruckner auf S. 2:
"    PAUR TO SUCCEED SEIDL.
[...] he studied music at the Vienna conservatory, where his teacher in the violin was Hellmesberger, in theory Bruckner, and in the piano Epstein, and where he took a first prize. [... Karrierestufen ...]." (***).
14.05.2024 19:53
188706245 24.6.1887, Freitag

»Concurs für Orgel und Composition am 24. Juni« am Wiener Konservatorium. Der Jury gehören Hellmesberger als Obmann an und die Preisrichter R. Fuchs, Ferdinand Hellmesberger, Ed. Kremser, J. Labor, A. Miller v. Aichholz und Dr. F. Müllner.
»Orgel.
(Classe Bruckner.) 
Concursaufgabe: 
I.* Preis: Herr Meyer Josef. - Händel: Fuge E-moll. 
II. [Preis: Herr] Paur Carl. - Bach: Fuge C-moll.
II. [Preis: Herr] Steininger Adolf. - Bach: Toccata F-dur.« (*).

[ca. 24.6.] Bericht der Deutschen Zeitung über die Aufführung des »Germanenzugs« am 23.6.1887:
    »(Die Liedertafel des Akademischen Gesangvereines,) welche für Mittwoch den 22. d. angekündigt war, wegen der zweifelhaften Witterung aber erst gestern (Donnerstag) im Dreher-Park zu Meidling stattfand, zeichnete sich durch ein ausgesprochen deutschnationales Programm aus; nicht weniger als fünf Nummern vertraten diese Richtung. So gleich die erste: "Germanenzug", Chor mit Soloquartett und Orchester von Anton Bruckner, eine schon vor zwanzig Jahren geschaffene Composition des greisen Meisters, welche aber auch jetzt noch namentlich durch ihren markigen, glänzenden Schluss eine erhebende Wirkung nicht verfehlt. Bruckner, persönlich anwesend, wurde lebhaft gerufen. Es folgten an nationalen Gesängen [... über die weiteren Programmnummern ...]«. [keine Signatur?] (**).

14.05.2024 19:15
188705105 10.5.1887, Dienstag

Die Musikalische Rundschau Nr. 23 meldet auf S. 229, daß in London die 7. Symphonie aufgeführt wird [23.5.1887]:
»Kleine Mittheilungen und Berichte.
   - Zwischen dem 2. Mai und 4. Juli werden in London neun Richter-Concerte stattfinden. Unter den Novitäten sind zu erwähnen Bruckner's Siebente Symphonie, [...]« (*).

Bei der Vortragsübung des Wiener Konservatoriums spielt Bruckners Orgelschüler Paur eine Orgelfuge von Bach (**).

14.05.2024 19:14
189610015 1.10.1896, Donnerstag
Das Musikalische Wochenblatt Nr. 41 teilt auf S. 534 mit, daß das »Te Deum« für die Leipziger Gewandhauskonzerte unter Nikisch geplant sei:
"         Vermischte Mittheilungen und Notizen.
 
     * Die Direction der Gewandhaus-Anonnementconcerte zu Leipzig unter Nikisch's leitung eröffnet am 15. Oct. ihre Concerte in pietätvoller Weise mit einer Gedenkfeier an die vor einigen Wochen heimgegangene Altmeisterin des Clavierspiels Clara Schumann, in dem sie ausschliesslich Compositionen von dern Gatten auf das Programm gesetzt hat. Im 2. Concert wird an dieser Stelle zum 1. Male Liszt's grandiose Faust-Symphonie zur Aufführung gelangen [...]. Als weitere Novitäten für die nächstfolgenden Concerte haben die 5.Symphonie von Tschaïkowsky, zwei Symphoniesätze von Gustav Mahler, das "Te Deum" von A. Bruckner, das Chorwerk "Sylvesterglocken" von Koessler, das Violoncellconcert von Dvořák etc. zu gelten. [... weitere Komponisten ...]. Der durch ausgesuchtes männliches Stimmmaterial ausserordentlich verbesserte Chor verspricht Leistungen erster Güte. [...]." (*).
 
Die Wiener Zeitung Nr. 227 kündigt auf S. 5 die Aufführung des "Locus iste" am 18.10.1896 an:
"     (Kirchenmusik.) in der k. k. Hofcapelle ist die Austheilung für den Monat October 1896 die folgende:
[...]
["Tag" und "Fest":]
     18. Dom. XXI. post. [sic] Pent. Dedic. Ecclesiae.
["aufzuführen" und "Autor":]
          Missa: C (Pauken)   J. Haydn.
          Grad.: Locus iste     Ant. Bruckner.
          Offert.: Magna .   .  Eybler.
     25. Dom. XXII. post Pent. [...]." (**).
14.05.2024 18:52
189310075 7.10.1893, Samstag

Die Linzer Zeitung übernimmt auf S. 1216 einen Artikel des Alpenboten über die Verleihung des Ehrendiploms des Steyrer Musikvereins am 30.9.1893:
„     * (Ehrung.) Am Samstag um 2 Uhr nachmittags, meldet der „Alpenbote“, begab sich eine Deputation der „Gesellschaft der Musikfreunde“ in Steyr, bestehend aus den Herren Eduard Werndl als Vorstand, Ludwig Großauer als Kapellmeister und Regenschori, Franz Bayer als Kapellmeister=Stellvertreter, zu dem gegenwärtig hier weilenden Componisten Herrn Dr. Anton Bruckner, der bekanntlich von diesem Vereine zu seinem Ehrenmitgliede ernannt worden ist, um das künstlerisch ausgeführte Diplom zu überreichen. Die zarte Zeichnung des Diploms ist im Renaissancestil gehalten und auf Goldgrund in harmonischen Farben ausgeführt. Die Umrahmung krönen oben zwei Schilder, auf welchen Motive aus den Werken des Gefeierten verzeichnet sind, während unten sich eine in Tuschmanier ausgearbeitete Ansicht von Steyr befindet. Der Text ist eine Rondeschrift. Das Blatt, welches in der Haas’schen Buchdruckerei und Lithographie ausgeführt wurde, ruht in einer äußerst geschmackvoll verfertigten Enveloppe aus dem Atelier des Herrn Stiasny. Herr Dr. Anton Bruckner empfieng [sic] die Herren in freundlicher Weise, war sichtlich sehr erfreut über das Empfangene und betonte, daß es ihm zu ganz besonderer Ehre gereiche, aus Steyr, der Stadt, welche er so liebe, solche Anerkennung zu erhalten. Er hielt die Herren in längerem Gespräche bei sich und war so liebenswürdig, denselben einzelne Motive aus seiner IX. Symphonie, an welcher der unermüdliche Künstler gegenwärtig arbeitet, vorzuspielen.“ (*).

Bruckner führt [nach Wien zurückgekehrt] seine Gebetsaufzeichnungen (lückenlos bis 3.1.1894) weiter (**).

Göllerich heiratet Gisela von Pászthory-Voigt [in Nürnberg?] (***).

Die Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz Nr. 40 zeigt auf S. 524 die Erstdrucke des 150. Psalms und der 2. Symphonie an:
"Bruckner, Ant., Der 150. Psalm. Für Chor, Soli und Orchester:
     Partitur                                netto 6.–
     Orchesterstimmen               netto 6.–
     Clavier-Auszug mit Text     netto 2.40
     Singstimmen                       netto 1,20
– – Symphonie Nr. 2 in C-moll für grosses Orchester:
     Partitur                                netto 18.–
     Orchesterstimmen               netto 18.–
     Clavier-Auszug zu vier Händen von Josef Schalk     7.20" (°).

14.05.2024 18:51
185711295 29.11.1857, Sonntag (1. Advent)

Abendunterhaltung des »Frohsinn« im Redoutensaal (*) mit Werken von Fischer (»Meeresstille«), Paupié (»Kriegerchor«), Storch (»Die letzte Treue«, Baritonsolo Engelbert Lanz) u.a. (#).

Traditionelles Bratwürstelessen bei Karl Zappe (**).

14.05.2024 17:39
185512317 bis Jahresende 1855

Außer Bruckner haben sich noch Georg Müller, Ludwig Paupié und Raimund Hain als Bewerber für die Organistenstelle gemeldet.

14.05.2024 17:38
185511135 13.11.1855, Dienstag

Auf Anraten des Linzer Orgelstimmers Alfred Just fährt Bruckner kurzentschlossen nach Linz, zuerst zu Dürrnberger, dann zum Probespiel in der Stadtpfarrkirche um 1/2 3 Uhr (°).
   Der Prüfungskommission gehören außerdem Schiedermayr, Arminger, Fink, A. M. Storch und Zappe an. Mitbewerber sind Engelbert Lanz und Hain (*).
   Ursprünglich wollte auch Robert Führer dabeisein, der sich über eine »arrogante« Äußerung Bruckners (daß er »all die armen Schlucker zu Schanden spielen werde«) sehr ärgerte (**).
   Bruckner improvisiert über ein Thema Dürrnbergers.

14.05.2024 17:37
185301175 (17.1.1853, Montag)

Brief von Ludwig Paupié an den »Frohsinn«.

14.05.2024 17:35
193205085 8.5.1932, Sonntag
Um 9.30 Uhr Aufführung der e-Moll-Messe durch den Münchner Domchor unter Berberich in der Stiftskirche St. Florian (*).
Helmut Müllner (Linz) spielt Friedrich Kloses "Präludium und Doppelfuge", Franz Illenberger (Wels) spielt J. N. Davids Toccata und Fuge in f-Moll (*a).
 
Um 14.30 Uhr Schlußfeier im Marmorsaal des Stiftes St. Florian: Gedicht "Auf den Tod Anton Bruckners" von Wolfgang Madjera (Sprecher: Otto Löwe, ein Sohn Ferdinand Löwes), Aufführung des Quintetts durch das Ensemble Pálma v. Pászthory-Erdmann (mit Eva Gahl, Paul Seyboth und Ernst Brüchle) unter Mitwirkung von Prof. Karl Stummvoll (Salzburg, 2. Viola) [*a]. Anschließend Motettenkonzert des Münchner Domchors unter Ludwig Berberich (von Bruckner das "Virga Jesse") (**).
 
Kollaudierungsgutachten von Oskar Eberstaller (***).
 
Aufführung des Adagios der 8. Symphonie durch die Wiener Philharmoniker unter Clemens Krauß bei der Gedächtnisfeier für A. Wildgans im Burgtheater in Wien (°).

 

14.05.2024 17:27
192411207 20. - 30.11.1924

Bruckner-Feier in Wien:
In der Universität hält Rektor Hans Sperl die Festrede, der Akademische Orchesterverein unter Pawlikowsky spielt die g-Moll-Ouvertüre und den 2. Satz der 3. Symphonie.
Aufführung der b-Moll-Messe unter Karl Luze in der Hofkapelle.
Abendfeier bei Burgkapellenrektor Schmitt mit Lichtbildvortrag »Die Landschaft Anton Bruckners« von Rudolf Holzer.
Empfang im Unterrichtsministerium mit einer Rede von Minister Emil Schneider und einer Aufführung des Quintetts durch das Quartett Pálma von Pászthory.
Festkonzert der Wiener Philharmoniker unter Franz Schalk mit g-Moll-Ouvertüre und 7. Symphonie.
Karl Kobalds Buch »In memoriam Anton Bruckner« erscheint im Auftrag des Unterrichtsministerium, das Münzamt gibt eine Medaille von A. Hartig heraus (*).

Am 20.11.1924 Aufführung von »Abendhimmel« bei der Bruckner-Feier der Universität (**).

Aufführung des "Germanenzugs" bei der Bruckner-Feier der Wiener Universität (***).

Aus Anlass der Bruckner-Feier erscheint im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht eine von Karl Kobald herausgegebene Festschrift »In memoriam Anton Bruckner« mit Geleitwort des Ministers Dr. Emil Schneider, die u. a. einen Beitrag von Alfred Orel "Zum Problem der Bewegung in den Symphonien Anton Bruckners" enthält (°).

14.05.2024 17:26
190403275 27.3.1904, Palmsonntag

Aufführung der 6. Symphonie, des Intermezzos und der kompletten f-Moll-Messe im 4. Festkonzert des Bruckner-Zyklus unter Göllerich um 4 Uhr in der städtischen Volksfesthalle in Linz (*).
Mitwirkende: Das verstärkte Musikvereins- und Theater-Orchester, Mitglieder der Gesangvereine Liedertafel »Frohsinn«, »Sängerbund«, »Gutenbergbund«, Männergesangverein der Lokomotivfabrik Krauß u. Co. und »Wiederhall«, Frauengesangverein der Liedertafel »Frohsinn«, Zöglinge des Musikvereines, der k. k. Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalt, des k. k. Staats-Gymnasiums und der k. k. Staats-Oberrealschule und sonstige Kunstkräfte. Soli bei der f-Moll-Messe: Fräulein R. Macku, Frau M. Erhard, Herr L. Haslinger und Herr L. Brandstötter, Violin-Solo: Herr Hofkonzertmeister A. v. d. Hoya, Bratschen-Solo: Herr H. Dessauer. Besetzung des Intermezzo: Herr Hofkonzertmeister A. v. d. Hoya, Fräulein Pálma von Pászthory, Herr H. Dessauer, Herr J. Wolrab und Herr Fr. Schober (**).

Karl Waldeck ist besonders von der Messe gerührt (***).
Das 40 Seiten starke Programmheft enthält auf den Seiten 3 bis 15 eine Einführung in die 6. Symphonie (mit 51 Notenbeispielen), auf S. 16 eine zum Intermezzo (mit 4 Notenbeispielen), auf den Seiten 17 bis 34 eine Einführung in die f-Moll-Messe (mit 47 Notenbeispielen) und auf den Seiten 36 bis 38 einen »Aufruf zur Errichtung eines Bruckner-Denkmales in Linz.« mit dem abschließenden Vermerk »Spenden werden entgegengenommen in der Hofbuchhandlung V. Fink, Franz Josefplatz.« [ohne Autorenangabe, vermutlich aber alle Texte von Göllerich] (°).
 
The Buffalo Times Nr. 3 (Wochenend-Ausgabe, Buffalo, New York) kündigt auf S. 43 die 9. Symphonie [am 14.5.1904] an:
"     The committee in charge of the Cincinnati Music Festival has announced its programs for the five concerts which will begin on Wednesday, May 11th. [...]. The three movements of Bruckner's symphony in D minor, unfinished, will be played at the fourth concert. Mme. Schumann-Heink will sing [...]. Theodore Thomas will again conduct the orchestra, which will be brought from Chicago." (°°).
 
The Boston Globe Nr. 87 kündigt auf S. 40 eine Aufführung der 9. Symphonie an. Wegen des Karfreitags werde die Freitagsaufführung [= öffentliche Generalprobe] auf den 31.3.1904 vorverlegt:
"              SYMPHONY CONCERTS.
     [... über das gestrige Konzert (ohne Nennung der Dirigenten, vermutlich Gericke) ...].
     Because of Good Friday this week's rehearsal will be on Thursday afternoon, March 31. The program will comprise Mendelssohn's overture "Melusina"; Bruckner's ninth symphony, for the first time at these concerts, and Beethoven's "Leonore" overture, No. 2.
          STRAUSS' "ENOCH ARDEN."
     Dr Richard Strauss and his talented artist wife will make their joint appearance at Symphony hall tomorrow afternoon, when they will both be heard under peculiarly favorable circumstances. [... über das Programm ...]. The reading of Tennyson's poem will be by Mr David Bispham." (°°°).
14.05.2024 17:24
189211115 11.11.1892, Freitag

Brief von Josef Schalk an Franz Schalk:
     Falls eine Aufführung [vermutlich: der 5. Symphonie] gesichert sei, werde Oberleithner die Kosten der Orchesterstimmen tragen. Wäre das Stimmenschreiben in Graz billiger? Wie es mit dem Finale [der 5. Symphonie, vgl. 23.9.1892] stehe? Hier in Wien komme nun die 8. Symphonie, wie die 1. Symphonie letztes Jahr [13.12.1891] im Dezember [18.12.1891]. Bruckner habe den 1. Satz der 9. Symphonie nahezu fertig, auch das Scherzo sei weit gediehen. Ob Franz die von Josef bearbeitete Partitur von Kyrie und Credo der f-Moll-Messe durchsehen könne. Sei eine Anstellung in Frankfurt angesichts der Verschlechterung in Graz undenkbar? (*).

(Brief von Thaddaeus König (Traunstein) an Bernhard Deubler:
     Wegen der Herausgabe und des Verlages von Kompositionen. Würde gerne helfen, wenn er Geld hätte. Er habe sich erfolglos an Gross in Innsbruck gewendet. 1893 werde hoffentlich einiges erscheinen.

Im Nachlass Deublers befindet sich ein Reklameblatt mit Werbung für einige Werke Königs (**)).

14.05.2024 17:21
194707025 2.7.1947, Dienstag

[mutmaßliche Datierung]
Artikel von Gisela Paszthory "August Göllerich und Anton Bruckner" in den Oberösterreichischen Nachrichten am Abend Nr. 167.

14.05.2024 17:17
192411295 29.11.1924, Samstag

Aufführung der 1. und 9. Symphonie unter Hermann Suter [in Basel?] (*).

Aufführung der d-Moll-Messe mit den Wiener Philharmonikern und dem Brucknerchor unter I. L. Weber bei der Brucknerfeier im Rahmen der Bruckner-Centenarfeier des Bundesministeriums für Unterricht, die im Rundfunk übertragen wird. Solisten sind Toni Schreiber, Rosa Weber, Hans Fischer-Hartmann und Alfred Krenn (**).
Der Messe voran geht ein Vortrag von Karl Kobald. Auf die Messe folgt noch eine Aufführung des Quintetts mit Palma Erdmann-Pászthory, Albert Meithner Dr. Pfersmann, Dr. Matz und Casimir Pászthory (**a).
Der Prälat von St. Florian, Vinzenz Hartl, war zu dieser Feier eingeladen worden (***).

Das Neue Wiener Tagblatt Nr. 328 gibt auf S. 9 ("Erinnerungen an Bruckner") bekannt, dass Mathilde Helm, Tochter von Theodor Helm, morgen einen Vortrag halten wird (°).

Artikel "Brucknermusik in Innsbruck. Zur bevorstehenden Erstaufführung seines Streichquintetts" [am 1.12.1924], signiert "H. Gsch.", in den Innsbrucker Nachrichten Nr. 274 auf S. 8 (°°).

Hinweis auf die morgige Aufführung der 7. Symphonie im Neuen Wiener Journal Nr. 11145 auf S. 11 (°°°).

Anlässlich dieses Konzerts bringt die Reichspost Nr. 328 auf S. 8 einen Artikel "Zum Bruckner-Festkonzert der Philharmoniker. Erinnerungen des Direktors Schalk" (#).

Der Welser Anzeiger, Folge 48, weist auf S. 11 mit einem Artikel von Hans Straßer "Bruckners Wagner-Symphonie" auf die Aufführung der 3. Symphonie [am 8.12.1924] hin (##).

Im Linzer Wochenblatt Nr. 48 erscheint eine Besprechung der Bruckner-Feier in Windhaag am 9.11.1924 (###).

Aufführung der 9. Symphonie durch das Chicago Symphony Orchestra unter Frederick Stock in Chicago.
Auf dem Programm stehen außerdem Werke von Bruch (g-Moll-Violinkonzert mit Sylvia Lent), Moussorgsky ("Die Nacht auf dem kahlen Berge") und Fauré ("Pelleas et Melisande"). Wiederholung vom 28.11.1924 (a).

Besprechung des gestrigen Konzerts in der Chicago Tribune Nr. 287 auf S. 15:
"Sylvia Lent, Violinist, Achieves Success as Soloist of Symphony
     Sylvia Lent, Violinist, gave the Chicago Symphony orchestra concert a touch yesterday afternoon which up to that time it had needed. [...].
     The first, or orchestral, section of the program consisted of Moussorgsky's "A Night on the Bare Mountain," Faure's "Pélléas and Melisande" Suite, and Bruckner's Ninth Symphony, which like one of Schubert's, bears the "Unfinished" label. It was good music throughout, some of it was beautiful music, and Mr. Stock and his men played it exquisitely. But Miss Lent brought in the one point that had been lacking.
      [... über ein norwegisches Chorkonzert ...].
                                      E. M." [vermutlich: Edward Moore] (b).

The Buffalo Commercial Nr. 282 (Buffalo, New York) informiert auf S. 6 über die Filmmusik, in die auch die 4. Symphonie Eingang gefunden hat:
"SPECIAL MUSIC FOR TEN COMMANDMENTS
    Dr. Hugo Riesenfeld has arranged the musical score that will be played by an orchestra of 20 at the Majestic during the presentations of Cecil B. DeMille's The Ten Commandments. The first part of the accompaniment, to scenes in Pharaoh's court and the exodus of the Israelites, is of decidedly Oriental flavor.
     A big original theme is used for the pursuit by Pharaoh's chariots and the escape of the children of Israel through the divided waters of the Red Sea. The director derives the lighter motifs of the ancient story from the romantic Bruckner's symphony. Accompanying the orgies of the Golden Calf worship, selections from Rubinstein's Demon opera are adapted:
    In the modern tale [... über den Schlussteil der Geschichte ...]. The final themes of healing–in the New Testament episode, and the scene of saving Mary from a fate worse than death–are adaptations from Holy, Holy and The Rock of Ages." (c).
 
Etwas detaillierter schreibt darüber The Buffalo Enquirer Nr. 76 auf S. 9:
"GREAT MUSIC WILL FEATURE "TEN COMMANDMENTS"
     Dr. Hugo Riesenfeld, director of the Rialto, Rivoli and Criterion theaters, New York, has arranged the musical score that will be played by a special touring orchestra of twenty at the Majestic during the presentation of Cecil B. DeMille's epic of "The Ten Commandments" beginning Sunday evening, November 30. The orchestra is under the baton of Clarence West who directed the Boston run of "The Ten Commandments."
     The first part of the accompaniment, to scenes in Pharaoh's court and the exodus of the Israelites, is of decidedly Oriental flavor. A big original Riesenfeld theme is used for the pursuit by Pharaoh's chariots and the escape of the children of Israel through the divided waters of the Red Sea.
     The arranger derives the lighter motifs of the ancient story from the romantic Bruckner's symphony. Effects quite revolutionary in music are obtained in the belching forth of the divine Commands from Sinai to the crashings of drums and the blasts of woodwind. Accompanying the orgies of the Golden Calf worship, selections from Rubinstein's "Demon" opera are heard.
    In the modern tale [... über den Schlussteil der Geschichte ...]. The final themes of healing–in the New Testament episode, and the scene of saving Mary from a fate worse than death–are adaptations of "Holy, Holy" and "The Rock of Ages." " (d).
14.05.2024 17:16
189111195 19.11.1891, Donnerstag

Brief Bruckners an Anton von Ölzelt-Newin:
     Dankt für die Gratulation [zur Ehrendoktorwürde] (*).

Bruckner erhält einen Brief eines 18jährigen »Bürgerfräuleins« aus Berlin [Ida Buhz?] (**).

Brief von Theodor Hämmerle an Max von Oberleithner:
     Soeben habe er einige Partituren der d-Moll-Messe erhalten, Stimmen vor einigen Tagen. Wegen des Todes seiner Schwiegermutter [Reiß] müsse er nach Innsbruck fahren. Bittet Oberleithner, ihn noch heute wegen der Messe zu besuchen (***).

Brief von Ernst Nowotny an August Göllerich:
     Dankt für das Schreiben, das er am 16.11.1891 erhalten habe. Warum eine Verschiebung [des Commerses am 11.12.1891] nicht möglich sei, habe ihm (Göllerich) Direktor Dr. W. [Dr. Wähner?] schon geschrieben. Man hoffe dennoch [auf Göllerichs Teilnahme]. Den »Germanenzug« werde der Wiener Akademische Gesangverein alleine singen (°).

In der Rubrik »Aufgeführte Novitäten« ist im Musikalischen Wochenblatt Nr. 47 auf S. 611 die Nürnberger Aufführung der 4. Symphonie am 28.10.1891 verzeichnet:
"          Aufgeführte Novitäten.
[..]
Bruckner (A.), 4. Symph. (Nürnberg, Wohlthätigkeitsconc. des Hrn. Göllerich am 28. Oct.) [...]"  (°°).

Das Grazer Tagblatt Nr. 80 berichtet auf S. 2 des Abendblatts von Bruckners erster Universitätsvorlesung nach der Ernennung zum Ehrendoktor (Textübernahme vom 18.11.1891): "(Der jüngste Ehrendoctor.) Herr Anton Bruckner wurde, als er kürzlich zum erstenmale seit seiner Ernennung zum Ehrendoctor der Wiener Universität in den Hörsaal kam, von seinen Hörern mit einer rauschenden Huldigung überrascht. Dr. Bruckner antwortete hierauf mit einer launigen Ansprache, welche in ein Hoch auf den Rector und den akademischen Senat ausklang." (°°°).

Nahezu gleichlautend schreibt "Das Vaterland" Nr. 318 auf S. 4 (die Rubrik ist datiert 18.11.1891):
     " * [Von der Universität.] Herr Anton Bruckner wurde, als er vorgestern zum erstenmale seit seiner Ernennung zum Ehrendoctor der Wiener Universität in den Hörsaal kam, von seinen Hörern mit einer rauschenden Ovation überrascht. Dr. Bruckner antwortete hierauf mit einer launigen Ansprache, welche in ein Hoch auf den Rector und den akademischen Senat ausklang." (#).

14.05.2024 16:29
189303105 10.3.1893, Freitag

Brief Bruckners an Göllerich:
     Genesungswünsche (*a). Ihm selber gehe es besser, die Füße seien noch angeschwollen. Kaum jemand komme zu Besuch. Sogar Oberleithner, von Josef Schalk umgarnt, sei nur im Wagner-Verein. Schalk habe erst vor Tagen Bruckner die Aufführung der f-moll-Messe angekündigt, die laut Frau von Paszthory schon am 23.3.1893 stattfinden solle (*).

Brief Hugo Wolfs an Emil Kauffmann:
     Freute sich über Kauffmanns Äußerungen zur 8. Symphonie. Hoffentlich werde die Neunte noch fertig (**).

Ankündigung der morgigen Aufführung des »Tafellieds« im »Vaterland« Nr. 69 auf S. 6:
"     – Samstag, 11. d. M., findet im großen Musikvereinssaale unter der Leitung des Chormeisters Professor Raoul Mader das Concert des Wiener Akademischen Gesangvereines statt. [... Mitwirkende: Amalie Mollner, Louis v. Bignio, Carl Osske ... Vortragsordnung ...] Dr. A. Bruckner: "Tafellied" (im Jahre 1843 in Kronstorf componirt, neu, erste Aufführung.); [...]" (***).
 

Auf die Aufführung der f-Moll-Messe am 23.3.1893 weisen mehrere Zeitungen hin:

Deutsches Volksblatt Nr. 1504 auf S. 7:
"        Aufführung von Bruckner's F-moll-Messe.
     Der Wiener akademische Wagner=Verein veranstaltet Donnerstag, den 23. d. M., Abends halb 8 Uhr, im großen Musikvereinssaale eine Musikaufführung, bei welcher Anton Bruckner's Große Messe in F-moll unter der Leitung des Herrn Josef Schalk zur Aufführung gelangt. [... Kartenverkauf ...]" (°),

Fremdenblatt Nr. 69 auf S. 8:
„     – Der Wiener akademische Wagnerverein veranstaltet Donnerstag den 23. d., Abends halb 8 Uhr, im großen Musikvereinssaale eine Musikaufführung, bei welcher Anton Bruckner's Große Messe in F-moll unter der Leitung des Herrn Jos. Schalk zur Aufführung gelangt. Karten (zu volksthümlichen Preisen) sind zu haben […]. Der allgemeine Kartenverkauf beginnt am 14. d.“ (°°),

Illustrirtes Wiener Extrablatt Nr. 69 auf S. 5:
„       Theaterzeitung.
[…]
     * Der Wiener akademische Wagner=Verein veranstaltet Donnerstag, den 23. d. M., Abends ½8 Uhr im großen Musikvereinssaale eine Musikaufführung, bei welcher Anton Bruckner's Große Messe in F-moll unter der Leitung des Herrn Jos. Schalk zur Aufführung gelangt. Karten (zu volksthümlichen Preisen) sind zu haben in der Hof=Musikalienhandlung Albert J. Gutmann.“ (°°°),

»Die Presse« Nr. 69 auf S. 10: " – Concerte. [...] – Der Wiener akademische Wagner=Verein veranstaltet Donnerstag den 23. März, Abends halb 8 Uhr, im großen Musikvereinssaale eine Musikaufführung, bei welcher Anton Bruckner's große Messe in F-moll unter der Leitung des Herrn Josef Schalk zur Aufführung gelangt. [... Kartenverkauf ...]" (#),

»Das Vaterland« Nr. 69 auf S. 6:
"     – Der Wiener akademische Wagner=Verein veranstaltet Donnerstag, 23. d. M., Abends halb 8 Uhr, im großen Musikvereinssaale eine Musikaufführung, bei welcher Anton Bruckner's "Große Messe in F-moll" unter der Leitung des Herrn Joseph Schalk zur Aufführung gelangt. [... Kartenverkauf ...]" (##)

und das Neue Wiener Abendblatt Nr. 69 auf S. 3 (Neues Wiener Tagblatt):
"     * Der Wiener akademische Wagner=Verein veranstaltet Donnerstag den 23. d. M., Abends halb 8 Uhr, im großen Musikvereinssaale eine Musikaufführung, bei welcher Anton Bruckner's große Messe in F-moll zur Aufführung gelangt." (###).

14.05.2024 16:23
201409195 19./20./26./27.9.2014, Samstag/Sonntag

Aufführung des Singspiels "Die verschollene Rose" (Singspiel über Anton Bruckner und Josef Werndl) von Siegfried Faderl durch das Laienensemble "Die Chorreichen 17" unter Faderls Leitung im Stadttheater in Steyr.

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